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Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811.

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gen aufgezeichnet gefunden: Heute Nacht kam
N. N. zu mir und sagte . . . . . Name
und Offenbarung waren in Chiffern geschrie¬
ben. Oder es stand auf gleiche Weise: Heute
Nacht sah ich . . . . Das Uebrige war wie¬
der in Chiffern, bis auf die Verbindungs¬
und andre Worte, aus denen sich nichts ab¬
nehmen ließ.

Bemerkenswerth bleibt es hiebey, daß
Personen, welche sonst keine Spur von Ahn¬
dungsvermögen zeigten, in seiner Sphäre,
für den Augenblick die Fähigkeit erlangten,
daß sie von gewissen gleichzeitigen, obwohl
in der Entfernung vorgehenden Krankheits-
und Todesereignissen durch sinnliche Wahrzei¬
chen eine Vorempfindung hatten. Aber auf
keines seiner Kinder und Enkel hat eine sol¬
che Gabe fortgeerbt; vielmehr waren sie mei¬
stentheils rüstige Personen, lebensfroh und
nur aufs Wirkliche gestellt.

andern auf Gaͤrtnerey bezuͤglichen Anmerkun¬
gen aufgezeichnet gefunden: Heute Nacht kam
N. N. zu mir und ſagte . . . . . Name
und Offenbarung waren in Chiffern geſchrie¬
ben. Oder es ſtand auf gleiche Weiſe: Heute
Nacht ſah ich . . . . Das Uebrige war wie¬
der in Chiffern, bis auf die Verbindungs¬
und andre Worte, aus denen ſich nichts ab¬
nehmen ließ.

Bemerkenswerth bleibt es hiebey, daß
Perſonen, welche ſonſt keine Spur von Ahn¬
dungsvermoͤgen zeigten, in ſeiner Sphaͤre,
fuͤr den Augenblick die Faͤhigkeit erlangten,
daß ſie von gewiſſen gleichzeitigen, obwohl
in der Entfernung vorgehenden Krankheits-
und Todesereigniſſen durch ſinnliche Wahrzei¬
chen eine Vorempfindung hatten. Aber auf
keines ſeiner Kinder und Enkel hat eine ſol¬
che Gabe fortgeerbt; vielmehr waren ſie mei¬
ſtentheils ruͤſtige Perſonen, lebensfroh und
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[78/0094] andern auf Gaͤrtnerey bezuͤglichen Anmerkun¬ gen aufgezeichnet gefunden: Heute Nacht kam N. N. zu mir und ſagte . . . . . Name und Offenbarung waren in Chiffern geſchrie¬ ben. Oder es ſtand auf gleiche Weiſe: Heute Nacht ſah ich . . . . Das Uebrige war wie¬ der in Chiffern, bis auf die Verbindungs¬ und andre Worte, aus denen ſich nichts ab¬ nehmen ließ. Bemerkenswerth bleibt es hiebey, daß Perſonen, welche ſonſt keine Spur von Ahn¬ dungsvermoͤgen zeigten, in ſeiner Sphaͤre, fuͤr den Augenblick die Faͤhigkeit erlangten, daß ſie von gewiſſen gleichzeitigen, obwohl in der Entfernung vorgehenden Krankheits- und Todesereigniſſen durch ſinnliche Wahrzei¬ chen eine Vorempfindung hatten. Aber auf keines ſeiner Kinder und Enkel hat eine ſol¬ che Gabe fortgeerbt; vielmehr waren ſie mei¬ ſtentheils ruͤſtige Perſonen, lebensfroh und nur aufs Wirkliche geſtellt.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. Bd. 1. Tübingen, 1811, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_leben01_1811/94>, abgerufen am 09.11.2024.