Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
(Zum Pagen.)
Müßt euer Glück nicht auf die jüngste setzen.
Die Angejahrten wissen euch zu schätzen. -
(Andere drängen sich herzu.)
Schon wieder Neue! welch ein harter Strauß!
Ich helfe mir zuletzt mit Wahrheit aus;
Der schlechteste Behelf! die Noth ist groß. -
O Mütter, Mütter! laßt nur Fausten los!
(Umherschauend.)
Die Lichter brennen trübe schon im Saal,
Der ganze Hof bewegt sich auf einmal.
Anständig seh' ich sie in Folge ziehn,
Durch lange Gänge, ferne Galerien.
Nun! sie versammeln sich im weiten Raum
Des alten Rittersaals, er faßt sie kaum.
Auf breite Wände Teppiche spendirt,
Mit Rüstung Eck und Nischen ausgeziert.
Hier braucht es, dächt' ich, keine Zauberworte;
Die Geister finden sich von selbst zum Orte.


(Zum Pagen.)
Müßt euer Glück nicht auf die jüngste setzen.
Die Angejahrten wissen euch zu schätzen. –
(Andere drängen sich herzu.)
Schon wieder Neue! welch ein harter Strauß!
Ich helfe mir zuletzt mit Wahrheit aus;
Der schlechteste Behelf! die Noth ist groß. –
O Mütter, Mütter! laßt nur Fausten los!
(Umherschauend.)
Die Lichter brennen trübe schon im Saal,
Der ganze Hof bewegt sich auf einmal.
Anständig seh’ ich sie in Folge ziehn,
Durch lange Gänge, ferne Galerien.
Nun! sie versammeln sich im weiten Raum
Des alten Rittersaals, er faßt sie kaum.
Auf breite Wände Teppiche spendirt,
Mit Rüstung Eck und Nischen ausgeziert.
Hier braucht es, dächt’ ich, keine Zauberworte;
Die Geister finden sich von selbst zum Orte.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="act" n="1">
        <div type="scene" n="2">
          <sp>
            <pb facs="#f0093" n="81"/>
            <stage>(Zum Pagen.)</stage><lb/>
            <p>Müßt euer Glück nicht auf die jüngste setzen.<lb/>
Die Angejahrten wissen euch zu schätzen. &#x2013;<lb/><stage>(Andere drängen sich herzu.)</stage><lb/>
Schon wieder Neue! welch ein harter Strauß!<lb/>
Ich helfe mir zuletzt mit Wahrheit aus;<lb/>
Der schlechteste Behelf! die Noth ist groß. &#x2013;<lb/>
O Mütter, Mütter! laßt nur Fausten los!<lb/><stage>(Umherschauend.)</stage><lb/>
Die Lichter brennen trübe schon im Saal,<lb/>
Der ganze Hof bewegt sich auf einmal.<lb/>
Anständig seh&#x2019; ich sie in Folge ziehn,<lb/>
Durch lange Gänge, ferne Galerien.<lb/>
Nun! sie versammeln sich im weiten Raum<lb/>
Des alten Rittersaals, er faßt sie kaum.<lb/>
Auf breite Wände Teppiche spendirt,<lb/>
Mit Rüstung Eck und Nischen ausgeziert.<lb/>
Hier braucht es, dächt&#x2019; ich, keine Zauberworte;<lb/>
Die Geister finden sich von selbst zum Orte.<lb/></p>
          </sp>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0093] (Zum Pagen.) Müßt euer Glück nicht auf die jüngste setzen. Die Angejahrten wissen euch zu schätzen. – (Andere drängen sich herzu.) Schon wieder Neue! welch ein harter Strauß! Ich helfe mir zuletzt mit Wahrheit aus; Der schlechteste Behelf! die Noth ist groß. – O Mütter, Mütter! laßt nur Fausten los! (Umherschauend.) Die Lichter brennen trübe schon im Saal, Der ganze Hof bewegt sich auf einmal. Anständig seh’ ich sie in Folge ziehn, Durch lange Gänge, ferne Galerien. Nun! sie versammeln sich im weiten Raum Des alten Rittersaals, er faßt sie kaum. Auf breite Wände Teppiche spendirt, Mit Rüstung Eck und Nischen ausgeziert. Hier braucht es, dächt’ ich, keine Zauberworte; Die Geister finden sich von selbst zum Orte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Freies Deutsches Hochstift (Frankfurter Goethe-Museum), Sign. III B / 23: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2014-03-12T12:00:00Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/93
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/93>, abgerufen am 23.11.2024.