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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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Freundlich, der blaue
Aether herein!
Wären die dunkeln
Wolken zerronnen!
Sternelein funkeln,
Mildere Sonnen
Scheinen darein.
Himmlischer Söhne
Geistige Schöne,
Schwankende Beugung
Schwebet vorüber.
Sehnende Neigung
Folget hinüber;
Und der Gewänder
Flatternde Bänder
Decken die Länder,
Decken die Laube,
Wo sich für's Leben,
Tief in Gedanken,
Liebende geben.
Laube bey Laube!
Sprossende Ranken!
Freundlich, der blaue
Aether herein!
Waͤren die dunkeln
Wolken zerronnen!
Sternelein funkeln,
Mildere Sonnen
Scheinen darein.
Himmliſcher Soͤhne
Geiſtige Schoͤne,
Schwankende Beugung
Schwebet voruͤber.
Sehnende Neigung
Folget hinuͤber;
Und der Gewaͤnder
Flatternde Baͤnder
Decken die Laͤnder,
Decken die Laube,
Wo ſich fuͤr’s Leben,
Tief in Gedanken,
Liebende geben.
Laube bey Laube!
Sproſſende Ranken!
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[93/0099] Freundlich, der blaue Aether herein! Waͤren die dunkeln Wolken zerronnen! Sternelein funkeln, Mildere Sonnen Scheinen darein. Himmliſcher Soͤhne Geiſtige Schoͤne, Schwankende Beugung Schwebet voruͤber. Sehnende Neigung Folget hinuͤber; Und der Gewaͤnder Flatternde Baͤnder Decken die Laͤnder, Decken die Laube, Wo ſich fuͤr’s Leben, Tief in Gedanken, Liebende geben. Laube bey Laube! Sproſſende Ranken!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/99>, abgerufen am 27.04.2024.