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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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Die Andre.
Mir zeigte sie ihn im Krystall,
Soldatenhaft, mit mehreren Verwegnen;
Ich seh' mich um, ich such' ihn überall,
Allein mir will er nicht begegnen.
Soldaten.
Burgen mit hohen
Mauern und Zinnen,
Mädchen mit stolzen
Höhnenden Sinnen
Möcht' ich gewinnen!
Kühn ist das Mühen,
Herrlich der Lohn!

Und die Trompete
Lassen wir werben,
Wie zu der Freude,
So zum Verderben.
Das ist ein Stürmen!
Das ist ein Leben!
Mädchen und Burgen
Müssen sich geben.
Die Andre.
Mir zeigte ſie ihn im Kryſtall,
Soldatenhaft, mit mehreren Verwegnen;
Ich ſeh’ mich um, ich ſuch’ ihn uͤberall,
Allein mir will er nicht begegnen.
Soldaten.
Burgen mit hohen
Mauern und Zinnen,
Maͤdchen mit ſtolzen
Hoͤhnenden Sinnen
Moͤcht’ ich gewinnen!
Kuͤhn iſt das Muͤhen,
Herrlich der Lohn!

Und die Trompete
Laſſen wir werben,
Wie zu der Freude,
So zum Verderben.
Das iſt ein Stuͤrmen!
Das iſt ein Leben!
Maͤdchen und Burgen
Muͤſſen ſich geben.
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[62/0068] Die Andre. Mir zeigte ſie ihn im Kryſtall, Soldatenhaft, mit mehreren Verwegnen; Ich ſeh’ mich um, ich ſuch’ ihn uͤberall, Allein mir will er nicht begegnen. Soldaten. Burgen mit hohen Mauern und Zinnen, Maͤdchen mit ſtolzen Hoͤhnenden Sinnen Moͤcht’ ich gewinnen! Kuͤhn iſt das Muͤhen, Herrlich der Lohn! Und die Trompete Laſſen wir werben, Wie zu der Freude, So zum Verderben. Das iſt ein Stuͤrmen! Das iſt ein Leben! Maͤdchen und Burgen Muͤſſen ſich geben.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/68>, abgerufen am 25.11.2024.