worden. Denn indem bey der Redaction einer sol- chen Arbeit einiges vergessen werden kann, einiges beseitigt werden muß, um die Aufmerksamkeit nicht abzuleiten, anderes erst hinterdrein erfahren wird, auch anderes einer Bestimmung und Berichtigung bedarf; so sind Nachträge, Zusätze und Verbes- serungen unerläßlich. Bey dieser Gelegenheit ha- ben wir denn auch die Citate nachgebracht. So- dann enthält dieser Band noch einige einzelne Auf- sätze, z. B. über die atmosphärischen Farben, welche, indem sie in dem Entwurf zerstreut vorkom- men, hier zusammen und auf einmal vor die Phan- tasie gebracht werden.
Führt nun dieser Aufsatz den Leser in das freye Leben, so sucht ein anderer das künstliche Wissen zu befördern, indem er den zur Farbenlehre künf- tig nöthigen Apparat umständlich beschreibt.
Schließlich bleibt uns nur noch übrig der Ta- feln zu gedenken, welche wir dem Ganzen beyge-
worden. Denn indem bey der Redaction einer ſol- chen Arbeit einiges vergeſſen werden kann, einiges beſeitigt werden muß, um die Aufmerkſamkeit nicht abzuleiten, anderes erſt hinterdrein erfahren wird, auch anderes einer Beſtimmung und Berichtigung bedarf; ſo ſind Nachtraͤge, Zuſaͤtze und Verbeſ- ſerungen unerlaͤßlich. Bey dieſer Gelegenheit ha- ben wir denn auch die Citate nachgebracht. So- dann enthaͤlt dieſer Band noch einige einzelne Auf- ſaͤtze, z. B. uͤber die atmoſphaͤriſchen Farben, welche, indem ſie in dem Entwurf zerſtreut vorkom- men, hier zuſammen und auf einmal vor die Phan- taſie gebracht werden.
Fuͤhrt nun dieſer Aufſatz den Leſer in das freye Leben, ſo ſucht ein anderer das kuͤnſtliche Wiſſen zu befoͤrdern, indem er den zur Farbenlehre kuͤnf- tig noͤthigen Apparat umſtaͤndlich beſchreibt.
Schließlich bleibt uns nur noch uͤbrig der Ta- feln zu gedenken, welche wir dem Ganzen beyge-
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[XXIII/0029]
worden. Denn indem bey der Redaction einer ſol-
chen Arbeit einiges vergeſſen werden kann, einiges
beſeitigt werden muß, um die Aufmerkſamkeit nicht
abzuleiten, anderes erſt hinterdrein erfahren wird,
auch anderes einer Beſtimmung und Berichtigung
bedarf; ſo ſind Nachtraͤge, Zuſaͤtze und Verbeſ-
ſerungen unerlaͤßlich. Bey dieſer Gelegenheit ha-
ben wir denn auch die Citate nachgebracht. So-
dann enthaͤlt dieſer Band noch einige einzelne Auf-
ſaͤtze, z. B. uͤber die atmoſphaͤriſchen Farben,
welche, indem ſie in dem Entwurf zerſtreut vorkom-
men, hier zuſammen und auf einmal vor die Phan-
taſie gebracht werden.
Fuͤhrt nun dieſer Aufſatz den Leſer in das freye
Leben, ſo ſucht ein anderer das kuͤnſtliche Wiſſen
zu befoͤrdern, indem er den zur Farbenlehre kuͤnf-
tig noͤthigen Apparat umſtaͤndlich beſchreibt.
Schließlich bleibt uns nur noch uͤbrig der Ta-
feln zu gedenken, welche wir dem Ganzen beyge-
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. XXIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/29>, abgerufen am 22.12.2024.
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