Vorsatz als ein Ganzes vor unserer Seele steht, das Vollbringen aber gewöhnlich nur stückweise ge- leistet wird; so ergeben wir uns darein, statt der Geschichte, Materialien zu derselben zu liefern. Sie bestehen in Uebersetzungen, Auszügen, eige- nen und fremden Urtheilen, Winken und Andeu- tungen, in einer Sammlung, der, wenn sie nicht allen Forderungen entspricht, doch das Lob nicht mangeln wird, daß sie mit Ernst und Liebe ge- macht sey. Uebrigens mögen vielleicht solche Ma- terialien, zwar nicht ganz unbearbeitet, aber doch unverarbeitet, dem denkenden Leser um desto an- genehmer seyn, als er selbst sich, nach eigener Art und Weise, ein Ganzes daraus zu bilden die Bequemlichkeit findet.
Mit gedachtem dritten historischen Theil ist je- doch noch nicht alles gethan. Wir haben daher noch einen vierten supplementaren hinzugefügt. Dieser enthält die Revision, um derentwillen vor- züglich die Paragraphen mit Nummern versehen
Vorſatz als ein Ganzes vor unſerer Seele ſteht, das Vollbringen aber gewoͤhnlich nur ſtuͤckweiſe ge- leiſtet wird; ſo ergeben wir uns darein, ſtatt der Geſchichte, Materialien zu derſelben zu liefern. Sie beſtehen in Ueberſetzungen, Auszuͤgen, eige- nen und fremden Urtheilen, Winken und Andeu- tungen, in einer Sammlung, der, wenn ſie nicht allen Forderungen entſpricht, doch das Lob nicht mangeln wird, daß ſie mit Ernſt und Liebe ge- macht ſey. Uebrigens moͤgen vielleicht ſolche Ma- terialien, zwar nicht ganz unbearbeitet, aber doch unverarbeitet, dem denkenden Leſer um deſto an- genehmer ſeyn, als er ſelbſt ſich, nach eigener Art und Weiſe, ein Ganzes daraus zu bilden die Bequemlichkeit findet.
Mit gedachtem dritten hiſtoriſchen Theil iſt je- doch noch nicht alles gethan. Wir haben daher noch einen vierten ſupplementaren hinzugefuͤgt. Dieſer enthaͤlt die Reviſion, um derentwillen vor- zuͤglich die Paragraphen mit Nummern verſehen
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[XXII/0028]
Vorſatz als ein Ganzes vor unſerer Seele ſteht,
das Vollbringen aber gewoͤhnlich nur ſtuͤckweiſe ge-
leiſtet wird; ſo ergeben wir uns darein, ſtatt der
Geſchichte, Materialien zu derſelben zu liefern.
Sie beſtehen in Ueberſetzungen, Auszuͤgen, eige-
nen und fremden Urtheilen, Winken und Andeu-
tungen, in einer Sammlung, der, wenn ſie nicht
allen Forderungen entſpricht, doch das Lob nicht
mangeln wird, daß ſie mit Ernſt und Liebe ge-
macht ſey. Uebrigens moͤgen vielleicht ſolche Ma-
terialien, zwar nicht ganz unbearbeitet, aber doch
unverarbeitet, dem denkenden Leſer um deſto an-
genehmer ſeyn, als er ſelbſt ſich, nach eigener
Art und Weiſe, ein Ganzes daraus zu bilden die
Bequemlichkeit findet.
Mit gedachtem dritten hiſtoriſchen Theil iſt je-
doch noch nicht alles gethan. Wir haben daher
noch einen vierten ſupplementaren hinzugefuͤgt.
Dieſer enthaͤlt die Reviſion, um derentwillen vor-
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. XXII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/28>, abgerufen am 22.12.2024.
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