Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.23. Nun ist der Wein wieder erlaubtDer erst versagt war, Mit vieler Arbeit Gewann ich mir die Erlaubniss. 24. Auf Schwerdt und SpiessUnd auf's Pferd erstreckt' ich Die Vergünstigung, Das ist nun alles Gemeingut. 25. Reiche den Becher dannO! Sawad Ben Amre: Denn mein Körper um des Oheims willen Ist eine grosse Wunde. 26. Und den Todes-KelchReichten wir den Hudseiliten, Dessen Wirkung ist Jammer, Blindheit und Erniedrigung. 27. Da lachten die HyänenBeim Tode der Hudseiliten, Und du sahest Wölfe Denen glänzte das Angesicht. 23. Nun ist der Wein wieder erlaubtDer erst versagt war, Mit vieler Arbeit Gewann ich mir die Erlaubniſs. 24. Auf Schwerdt und SpieſsUnd auf’s Pferd erstreckt’ ich Die Vergünstigung, Das ist nun alles Gemeingut. 25. Reiche den Becher dannO! Sawad Ben Amre: Denn mein Körper um des Oheims willen Ist eine groſse Wunde. 26. Und den Todes-KelchReichten wir den Hudseiliten, Dessen Wirkung ist Jammer, Blindheit und Erniedrigung. 27. Da lachten die HyänenBeim Tode der Hudseiliten, Und du sahest Wölfe Denen glänzte das Angesicht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0268" n="258"/> <lg type="poem"> <head>23.</head><lb/> <l>Nun ist der Wein wieder erlaubt</l><lb/> <l>Der erst versagt war,</l><lb/> <l>Mit vieler Arbeit</l><lb/> <l>Gewann ich mir die Erlaubniſs.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head>24.</head><lb/> <l>Auf Schwerdt und Spieſs</l><lb/> <l>Und auf’s Pferd erstreckt’ ich</l><lb/> <l>Die Vergünstigung,</l><lb/> <l>Das ist nun alles Gemeingut.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head>25.</head><lb/> <l>Reiche den Becher dann</l><lb/> <l>O! Sawad Ben Amre:</l><lb/> <l>Denn mein Körper um des Oheims willen</l><lb/> <l>Ist eine groſse Wunde.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head>26.</head><lb/> <l>Und den Todes-Kelch</l><lb/> <l>Reichten wir den Hudseiliten,</l><lb/> <l>Dessen Wirkung ist Jammer,</l><lb/> <l>Blindheit und Erniedrigung.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head>27.</head><lb/> <l>Da lachten die Hyänen</l><lb/> <l>Beim Tode der Hudseiliten,</l><lb/> <l>Und du sahest Wölfe</l><lb/> <l>Denen glänzte das Angesicht.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0268]
23.
Nun ist der Wein wieder erlaubt
Der erst versagt war,
Mit vieler Arbeit
Gewann ich mir die Erlaubniſs.
24.
Auf Schwerdt und Spieſs
Und auf’s Pferd erstreckt’ ich
Die Vergünstigung,
Das ist nun alles Gemeingut.
25.
Reiche den Becher dann
O! Sawad Ben Amre:
Denn mein Körper um des Oheims willen
Ist eine groſse Wunde.
26.
Und den Todes-Kelch
Reichten wir den Hudseiliten,
Dessen Wirkung ist Jammer,
Blindheit und Erniedrigung.
27.
Da lachten die Hyänen
Beim Tode der Hudseiliten,
Und du sahest Wölfe
Denen glänzte das Angesicht.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/268>, abgerufen am 23.06.2024. |