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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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18.
Und hat der Hudseilite
Ihn zu verderben die Lanze gebrochen,
Weil er mit seiner Lanze
Die Hudseiliten zerbrach.
19.
Auf rauhen Ruhplatz
Legten sie ihn,
An schroffen Fels wo selbst Kamele
Die Klauen zerbrachen.
20.
Als der Morgen ihn da begrüsst,
Am düstern Ort, den Gemordeten,
War er beraubt,
Die Beute entwendet.
21.
Nun aber sind gemordet von mir
Die Hudseiliten mit tiefen Wunden.
Mürbe macht mich nicht das Unglück,
Es selbst wird mürbe.
22.
Des Speeres Durst ward gelöscht
Mit erstem Trinken,
Versagt war ihm nicht
Wiederholtes Trinken.
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18.
Und hat der Hudseilite
Ihn zu verderben die Lanze gebrochen,
Weil er mit seiner Lanze
Die Hudseiliten zerbrach.
19.
Auf rauhen Ruhplatz
Legten sie ihn,
An schroffen Fels wo selbst Kamele
Die Klauen zerbrachen.
20.
Als der Morgen ihn da begrüſst,
Am düstern Ort, den Gemordeten,
War er beraubt,
Die Beute entwendet.
21.
Nun aber sind gemordet von mir
Die Hudseiliten mit tiefen Wunden.
Mürbe macht mich nicht das Unglück,
Es selbst wird mürbe.
22.
Des Speeres Durst ward gelöscht
Mit erstem Trinken,
Versagt war ihm nicht
Wiederholtes Trinken.
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[257/0267] 18. Und hat der Hudseilite Ihn zu verderben die Lanze gebrochen, Weil er mit seiner Lanze Die Hudseiliten zerbrach. 19. Auf rauhen Ruhplatz Legten sie ihn, An schroffen Fels wo selbst Kamele Die Klauen zerbrachen. 20. Als der Morgen ihn da begrüſst, Am düstern Ort, den Gemordeten, War er beraubt, Die Beute entwendet. 21. Nun aber sind gemordet von mir Die Hudseiliten mit tiefen Wunden. Mürbe macht mich nicht das Unglück, Es selbst wird mürbe. 22. Des Speeres Durst ward gelöscht Mit erstem Trinken, Versagt war ihm nicht Wiederholtes Trinken. 17

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/267>, abgerufen am 16.06.2024.