Willen mit ihm thue; die Gesandten bereden die Brüder, mit ihnen zu Carln zu ziehen; dieser, davon unterrichtet, schickt ihnen Roland entgegen, daß er sie fange; es kömmt zum Zweikampf zwischen ihm und Regnault, worinn auf Carls Gebet, der für Jenen fürchtet, eine Wolke die beiden Kämpfer umhüllt, daß sie sich einander aus dem Gesicht verlieren. Roland be- gleitet endlich R. nach Montauban zurück, zum höchsten Erstaunen Carls, der ihnen bis zum Thore folgt, und ruft: "Reg. was du gethan, ist bös gethan; so lange ich lebe wirst du den Frieden nit haben." -- Alles im Teutschen fehlend. Carl lagert sich mit seiner Armee vor die Thore; Malagys entführt ihn durch Bezauberung von dort nach Montalban, entweicht dann in einen Wald, und wird Einsiedler. Als Carl erwacht und sich gefangen sieht, wird er so wüthend, daß Alle die zuge- gen sind, ihn närrisch geworden glauben, und schwört, wenn er lebe, solle Friede nicht werden, so lange er in Montauban bleibe, bis man ihm Malagys ausgeliefert habe. Er besteht fest auf seinem Sinne, allen Vorstel- lungen der umgebenden Pairs zum Trotze, und schwört bei'm heiligen Denys, daß er nichts von Allem thun werde, bis er M. habe, um mit ihm nach Belieben zu verfahren. Reg. steht endlich auf, und erklärt ihn, gegen den Rath seiner Brüder, im Angesicht aller
Willen mit ihm thue; die Geſandten bereden die Brüder, mit ihnen zu Carln zu ziehen; dieſer, davon unterrichtet, ſchickt ihnen Roland entgegen, daß er ſie fange; es kömmt zum Zweikampf zwiſchen ihm und Regnault, worinn auf Carls Gebet, der für Jenen fürchtet, eine Wolke die beiden Kämpfer umhüllt, daß ſie ſich einander aus dem Geſicht verlieren. Roland be- gleitet endlich R. nach Montauban zurück, zum höchſten Erſtaunen Carls, der ihnen bis zum Thore folgt, und ruft: „Reg. was du gethan, iſt bös gethan; ſo lange ich lebe wirſt du den Frieden nit haben.“ — Alles im Teutſchen fehlend. Carl lagert ſich mit ſeiner Armee vor die Thore; Malagys entführt ihn durch Bezauberung von dort nach Montalban, entweicht dann in einen Wald, und wird Einſiedler. Als Carl erwacht und ſich gefangen ſieht, wird er ſo wüthend, daß Alle die zuge- gen ſind, ihn närriſch geworden glauben, und ſchwört, wenn er lebe, ſolle Friede nicht werden, ſo lange er in Montauban bleibe, bis man ihm Malagys ausgeliefert habe. Er beſteht feſt auf ſeinem Sinne, allen Vorſtel- lungen der umgebenden Pairs zum Trotze, und ſchwört bei’m heiligen Denys, daß er nichts von Allem thun werde, bis er M. habe, um mit ihm nach Belieben zu verfahren. Reg. ſteht endlich auf, und erklärt ihn, gegen den Rath ſeiner Brüder, im Angeſicht aller
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Willen mit ihm thue; die Geſandten bereden die Brüder,
mit ihnen zu Carln zu ziehen; dieſer, davon unterrichtet,
ſchickt ihnen Roland entgegen, daß er ſie fange; es
kömmt zum Zweikampf zwiſchen ihm und Regnault,
worinn auf Carls Gebet, der für Jenen fürchtet, eine
Wolke die beiden Kämpfer umhüllt, daß ſie
ſich einander aus dem Geſicht verlieren. Roland be-
gleitet endlich R. nach Montauban zurück, zum höchſten
Erſtaunen Carls, der ihnen bis zum Thore folgt, und
ruft: „Reg. was du gethan, iſt bös gethan; ſo lange
ich lebe wirſt du den Frieden nit haben.“ — Alles im
Teutſchen fehlend. Carl lagert ſich mit ſeiner Armee
vor die Thore; Malagys entführt ihn durch Bezauberung
von dort nach Montalban, entweicht dann in einen
Wald, und wird Einſiedler. Als Carl erwacht und ſich
gefangen ſieht, wird er ſo wüthend, daß Alle die zuge-
gen ſind, ihn närriſch geworden glauben, und ſchwört,
wenn er lebe, ſolle Friede nicht werden, ſo lange er
in Montauban bleibe, bis man ihm Malagys ausgeliefert
habe. Er beſteht feſt auf ſeinem Sinne, allen Vorſtel-
lungen der umgebenden Pairs zum Trotze, und ſchwört
bei’m heiligen Denys, daß er nichts von Allem thun
werde, bis er M. habe, um mit ihm nach Belieben zu
verfahren. Reg. ſteht endlich auf, und erklärt ihn,
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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/132>, abgerufen am 22.11.2024.
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