Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.Ich komme nun auf den andern Hauptfall, wenn man näm- S. 273. hinten an der Note 83, jetzt 29, setze die Worte: S. 274. In der Note 84, die nun in der neu eingerückten gen 41) S. hartleben in Meditat. ad Pandectas Specim. VIII. me- dit. 11. 42) Ge. Lud. boehmer Princip. iuris canon. §. 224.
Ich komme nun auf den andern Hauptfall, wenn man naͤm- S. 273. hinten an der Note 83, jetzt 29, ſetze die Worte: S. 274. In der Note 84, die nun in der neu eingeruͤckten gen 41) S. hartleben in Meditat. ad Pandectas Specim. VIII. me- dit. 11. 42) Ge. Lud. boehmer Princip. iuris canon. §. 224.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0080" n="72"/> <p>Ich komme nun auf den andern Hauptfall, wenn man naͤm-<lb/> lich den Land sherrn <hi rendition="#g">nach ſeiner oͤffentlichen Perſon</hi>,<lb/> folglich als Regenten betrachtet, in dieſer Ruͤckſicht iſt nun der-<lb/> ſelbe 1) an diejenigen Privatgeſetze nicht gebunden, deren Grund<lb/> und Zweck bey ihm keine Anwendung finden kann, oder deren<lb/> Beobachtung oder Nichtbeobachtung in Anſehung des Regenten<lb/> gleichguͤltig iſt <note place="foot" n="41)">S. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">hartleben</hi> in Meditat. ad Pandectas Specim. VIII. me-<lb/> dit.</hi> 11.</note>. Denn der Regent hat ſich nicht ſeiner eige-<lb/> nen Regierungsgewalt unterworfen. Er hat auch keinen Ver-<lb/> trag geſchloſſen, ſein eigener Geſetzgeber in politiſcher Hinſicht<lb/> zu ſeyn. Nach ſeiner oͤffentlichen Perſon ſteht ferner 2) dem<lb/> Landesherrn das Recht zu, ſeine Geſetze, wenn es die Wohl-<lb/> farth ſeines Staats nothwendig macht, wieder aufzuheben, oder<lb/> abzuaͤndern, und 3) inſofern das <hi rendition="#aq">ius quaeſitum</hi> anderer dadurch<lb/> nicht beeintraͤchtiget wird, in einzelnen Faͤllen ſich ſowohl, als<lb/> andern Unterthanen, eine Diſpenſation oder Privilegium dagegen<lb/> zu ertheilen <note place="foot" n="42)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ge. Lud</hi>. <hi rendition="#k">boehmer</hi> Princip. iuris canon.</hi> §. 224.</note>.</p><lb/> <p>S. 273. hinten an der Note 83, jetzt 29, ſetze die Worte:<lb/> Daß es allerdings vieles beytrage bey den Unterthanen Gehor-<lb/> ſam ge<gap unit="chars" quantity="1"/>en die Geſetze einzufloͤſſen, wenn ſie bemerken, daß der<lb/> Fuͤrſt ſelbſt Achtung dafuͤr hat, iſt auſſer Zweifel.</p><lb/> <p>S. 274. In der Note 84, die nun in der neu eingeruͤckten<lb/> Stelle mit 31) bezeichnet iſt, muß folgendes geaͤndert werden.<lb/> Die 7 erſten Zeilen bis iſt, Z. 8. fallen weg, dafuͤr ſteht folgen-<lb/> des: Viele Rechtsgelehrten wollen dieſe Stelle nur von den un-<lb/> ter dem Kr. Auguſt gegebenen <hi rendition="#aq">legibus caducariis</hi> verſtehen, weil<lb/> dieſelbe laut der Inſcription aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ulpiani</hi> lib. 13. ad Legem Iu-<lb/> liam et Papiam</hi> genommen iſt. — Z. 17. nach andere mehr, lies<lb/> ferner: Andere erklaͤren die Stelle <hi rendition="#g">Ulpians</hi> von ſolchen Ge-<lb/> ſetzen, welche bloß <hi rendition="#aq">Solemnia iuris</hi> betreffen; als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">donellus</hi> in<lb/> comment. iuris civ. Lib. I. cap.</hi> 17. Noch andere, als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Em</hi>. <hi rendition="#k">me-<lb/> rillius</hi></hi> u. ſ. w. — Z. 21. lies: haben hingegen jene Meinun-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0080]
Ich komme nun auf den andern Hauptfall, wenn man naͤm-
lich den Land sherrn nach ſeiner oͤffentlichen Perſon,
folglich als Regenten betrachtet, in dieſer Ruͤckſicht iſt nun der-
ſelbe 1) an diejenigen Privatgeſetze nicht gebunden, deren Grund
und Zweck bey ihm keine Anwendung finden kann, oder deren
Beobachtung oder Nichtbeobachtung in Anſehung des Regenten
gleichguͤltig iſt 41). Denn der Regent hat ſich nicht ſeiner eige-
nen Regierungsgewalt unterworfen. Er hat auch keinen Ver-
trag geſchloſſen, ſein eigener Geſetzgeber in politiſcher Hinſicht
zu ſeyn. Nach ſeiner oͤffentlichen Perſon ſteht ferner 2) dem
Landesherrn das Recht zu, ſeine Geſetze, wenn es die Wohl-
farth ſeines Staats nothwendig macht, wieder aufzuheben, oder
abzuaͤndern, und 3) inſofern das ius quaeſitum anderer dadurch
nicht beeintraͤchtiget wird, in einzelnen Faͤllen ſich ſowohl, als
andern Unterthanen, eine Diſpenſation oder Privilegium dagegen
zu ertheilen 42).
S. 273. hinten an der Note 83, jetzt 29, ſetze die Worte:
Daß es allerdings vieles beytrage bey den Unterthanen Gehor-
ſam ge_en die Geſetze einzufloͤſſen, wenn ſie bemerken, daß der
Fuͤrſt ſelbſt Achtung dafuͤr hat, iſt auſſer Zweifel.
S. 274. In der Note 84, die nun in der neu eingeruͤckten
Stelle mit 31) bezeichnet iſt, muß folgendes geaͤndert werden.
Die 7 erſten Zeilen bis iſt, Z. 8. fallen weg, dafuͤr ſteht folgen-
des: Viele Rechtsgelehrten wollen dieſe Stelle nur von den un-
ter dem Kr. Auguſt gegebenen legibus caducariis verſtehen, weil
dieſelbe laut der Inſcription aus ulpiani lib. 13. ad Legem Iu-
liam et Papiam genommen iſt. — Z. 17. nach andere mehr, lies
ferner: Andere erklaͤren die Stelle Ulpians von ſolchen Ge-
ſetzen, welche bloß Solemnia iuris betreffen; als donellus in
comment. iuris civ. Lib. I. cap. 17. Noch andere, als Em. me-
rillius u. ſ. w. — Z. 21. lies: haben hingegen jene Meinun-
gen
41) S. hartleben in Meditat. ad Pandectas Specim. VIII. me-
dit. 11.
42) Ge. Lud. boehmer Princip. iuris canon. §. 224.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |