Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.zum Vortheil des Fürsten sprechenden Privilegiums, nicht anders, Ich 36) Man sehe hier b sonders nach Majer in der angeführten Einleitung in das Privatfürstenrecht §. 52. 37) S. Franc. Ios. bodmanni Comment. de arduo inter testa- mentum principis S. R. I. publicum et privatum discrimine. (Moguntiae 1784.) §. XI. et XIII. 38) L. 34. Cod. de Donation. L. 14. D. de Manumission. 39) grotius de Iure belli et pacis. Lib. II. Cap. XIV. §. 6. Majer a. a. O. S. 147. 40) Danz in dem angef. Handbuche. 1. Band. S. 14. E 4
zum Vortheil des Fuͤrſten ſprechenden Privilegiums, nicht anders, Ich 36) Man ſehe hier b ſonders nach Majer in der angefuͤhrten Einleitung in das Privatfuͤrſtenrecht §. 52. 37) S. Franc. Ioſ. bodmanni Comment. de arduo inter teſta- mentum principis S. R. I. publicum et privatum discrimine. (Moguntiae 1784.) §. XI. et XIII. 38) L. 34. Cod. de Donation. L. 14. D. de Manumiſſion. 39) grotius de Iure belli et pacis. Lib. II. Cap. XIV. §. 6. Majer a. a. O. S. 147. 40) Danz in dem angef. Handbuche. 1. Band. S. 14. E 4
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zum Vortheil des Fuͤrſten ſprechenden Privilegiums, nicht anders,
als nach den Geſetzen des Landes erkennen darf 35). Was nun
aber die Privathandlungen und Geſchaͤfte des Fuͤrſten ſelbſt be-
trift, ſo laͤßt ſich als allgemeine Regel annehmen, daß die
buͤrgerlichen Privatgeſetze des Staats in der Re-
gel bey allen Privatverhaͤltniſſen und Privatge-
ſchaͤften des Fuͤrſten ihre Anwendung finden, ſo
weit nicht die mit ſeiner Privatperſon ſo innigſt
vereinigte Fuͤrſtenperſon dieſelbe uͤberfluͤſſig
oder unmoͤglich macht 36). So z. E. iſt die Guͤltigkeit
eines fuͤrſtlichen Privatteſtaments nach den buͤrgerlichen Geſetzen
des Staats zu beurtheilen, welchen auch die Unterthanen bey Er-
richtung ihrer Privatteſtamente unterworfen ſind 37). Dahinge-
gen leidet die Anwendung der buͤrgerlichen Privatgeſetze bey den
Privathandlungen des Fuͤrſten einen Abfall, wenn zur Guͤltigkeit
gewiſſer Geſchaͤfte und Contracte der Unterthanen die oberherr-
liche Genehmigung, oder ſonſt eine oͤffentliche Auctoritaͤt erfor-
dert wird 38); oder die buͤrgerlichen Geſetze eine gewiſſe Hand-
lung nicht ſowohl zum Beſten des Handelnden, ſondern vielmehr
zur Strafe fuͤr unguͤltig erklaͤrt haben 39). Es kann uͤberdem
das gemeine buͤrgerliche Recht bey manchen Privatgeſchaͤften und
Familienverhaͤltniſſen der teutſchen Landesfuͤrſten darum nicht ein-
treten, weil bey ihnen gewiſſe Inſtitute rechtlich hergebracht ſind,
auf welche dieſe Geſetze nicht paſſen, oder weil vermoͤge einer
erlaubten Avtonomie dieſen Geſetzen derogirt iſt 40).
Ich
36) Man ſehe hier b ſonders nach Majer in der angefuͤhrten
Einleitung in das Privatfuͤrſtenrecht §. 52.
37) S. Franc. Ioſ. bodmanni Comment. de arduo inter teſta-
mentum principis S. R. I. publicum et privatum discrimine.
(Moguntiae 1784.) §. XI. et XIII.
38) L. 34. Cod. de Donation. L. 14. D. de Manumiſſion.
39) grotius de Iure belli et pacis. Lib. II. Cap. XIV. §. 6.
Majer a. a. O. S. 147.
40) Danz in dem angef. Handbuche. 1. Band. S. 14.
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