Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790.de Legibus, Senatusconsultis et longa consuet. der Gemeinheit ausgeübt wird, ändert aber die Natur dergesetzlichen Vorschrift keinesweges 84). Eine sehr gewöhnliche Bedeutung ist ferner diejeni- §. 90. Gültigkeit der Statuten. Sollen Statuten gelten, welche durch einen Gesell- 1) daß der Gegenstand derselben ein solcher sey, wel- Natur 84) S. Schnauberts Beyträge zum T. Staats- und Kir- chenrecht. I. Th. N. V. §. 2. S. 62. u. folgg. 85) riccius a. a. O. 1. Buch 1. Hauptst. §. VII. u. folgg. C. U. grupen Dissert. de civitatum forma, vulgo Weichbild. Hanover. 1758. 4. Westphals teutsches Privatrecht. 1. Theil. 2. Abhandl. S. 28. u. folgg. H h 5
de Legibus, Senatusconſultis et longa conſuet. der Gemeinheit ausgeuͤbt wird, aͤndert aber die Natur dergeſetzlichen Vorſchrift keinesweges 84). Eine ſehr gewoͤhnliche Bedeutung iſt ferner diejeni- §. 90. Guͤltigkeit der Statuten. Sollen Statuten gelten, welche durch einen Geſell- 1) daß der Gegenſtand derſelben ein ſolcher ſey, wel- Natur 84) S. Schnauberts Beytraͤge zum T. Staats- und Kir- chenrecht. I. Th. N. V. §. 2. S. 62. u. folgg. 85) riccius a. a. O. 1. Buch 1. Hauptſt. §. VII. u. folgg. C. U. grupen Diſſert. de civitatum forma, vulgo Weichbild. Hanover. 1758. 4. Weſtphals teutſches Privatrecht. 1. Theil. 2. Abhandl. S. 28. u. folgg. H h 5
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de Legibus, Senatusconſultis et longa conſuet.
der Gemeinheit ausgeuͤbt wird, aͤndert aber die Natur der
geſetzlichen Vorſchrift keinesweges 84).
Eine ſehr gewoͤhnliche Bedeutung iſt ferner diejeni-
ge, da man die Stadtrechte, welche mit oberherrlicher Ge-
nehmigung ſind errichtet worden, ſtatuta nennt. Dieſe
werden auch mit den Namen Willkuͤhr, Weichbild,
oder Marck-Recht beleget 85). Hier verſtehet unſer
Autor unter Statuten dasjenige Recht, ſo unter den
Mitgliedern einer gewiſſen Gemeinheit oder eines Colle-
giums vermittelſt eines Vertrags iſt feſtgeſetzt worden.
Statuten in dieſer letztern Bedeutung gelten eigentlich
und an ſich nur wie Vertraͤge, ſie erhalten jedoch eine
geſetzliche Auctoritaͤt, wenn ſie vom Landesherrn beſtaͤtti-
get worden ſind.
§. 90.
Guͤltigkeit der Statuten.
Sollen Statuten gelten, welche durch einen Geſell-
ſchaftsvertrag errichtet worden ſind, ſo wird dazu er-
fordert,
1) daß der Gegenſtand derſelben ein ſolcher ſey, wel-
cher Gemeinde- oder Geſellſchaftsſachen betrift. Sonſt
tritt die Gemeinheit aus den Schranken ihrer Geſellſchafts-
gewalt. Was nun aber Gemeinde-Sachen ſind, iſt
theils aus dem Endzweck der Gemeinheit, theils aus der
Natur
84) S. Schnauberts Beytraͤge zum T. Staats- und Kir-
chenrecht. I. Th. N. V. §. 2. S. 62. u. folgg.
85) riccius a. a. O. 1. Buch 1. Hauptſt. §. VII. u. folgg. C.
U. grupen Diſſert. de civitatum forma, vulgo Weichbild.
Hanover. 1758. 4. Weſtphals teutſches Privatrecht.
1. Theil. 2. Abhandl. S. 28. u. folgg.
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