Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.dene tragbare Knollen und Zwiebeln, da man sie uns
dene tragbare Knollen und Zwiebeln, da man ſie uns
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0046" n="34"/> dene tragbare Knollen und Zwiebeln, da man ſie<lb/> eben in die Erde legen wollte, um das kuͤnftige<lb/> Jahr die Blume zu erwarten. Dieſe ſchnitt ich<lb/> entweder bis faſt zur Mitte auf verſchiedene Art,<lb/> doch ſehr behutſam auf, oder die ſchuppichten<lb/> Zwiebeln blaͤtterte ich voͤllig ab, bis die darinnen<lb/> befindliche und feſt ineinander gepreßte junge Pflanze<lb/> mit dem ganzen Blumenbuͤſchel entbloͤſet war.<lb/> Dieſe Arbeiten continuirte ich bis zum November,<lb/> und von da wieder bis zum Ausgange des Ja-<lb/> nuars. So oft ich eine Blume an nur beſagten<lb/> Pflanzen oͤfnete, ſie mochte auch ſo klein ſeyn, als<lb/> ſie immer wollte, ſo fielen mir die <hi rendition="#aq">antherae</hi> (Blu-<lb/> menſtaubgefaͤße) wegen ihrer Groͤße allezeit vor an-<lb/> dern ins Geſichte, welche weit uͤber die Haͤlfte an-<lb/> ſehnlicher war, als die Groͤße des Piſtills, ſo daß<lb/> von ihnen die Blume beynahe ganz allein ausgefuͤl-<lb/> let zu ſeyn ſchien. Beym <hi rendition="#aq">Croco verno</hi> und an-<lb/> dern, deren Blumen in haͤutigen gemeinſchaftli-<lb/> chen Scheiden verſteckt ſind, haben dieſe <hi rendition="#aq">antherae</hi><lb/> eine Laͤnge, die noch einmahl ſo viel betraͤgt, als die<lb/> ganze Blume, und das Piſtill iſt um ein Drittel<lb/> kuͤrzer, da doch die <hi rendition="#aq">antherae</hi> hernach bey dem bluͤ-<lb/> henden <hi rendition="#aq">Croco</hi> faſt um die Haͤlfte kuͤrzer ſind, als<lb/> die Einſchnitte der Blume ſelbſt. Wie es hier faſt<lb/> ſcheinen will, ſo iſt die Bildung derer <hi rendition="#aq">antherarum</hi><lb/> ein Hauptwerk bey einigen Blumenarten, und die<lb/> anſehnliche Groͤße derſelben, gegen andere Theile,<lb/> in ſolchen zarten Blumen, ein ſolcher Punkt, der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">uns</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [34/0046]
dene tragbare Knollen und Zwiebeln, da man ſie
eben in die Erde legen wollte, um das kuͤnftige
Jahr die Blume zu erwarten. Dieſe ſchnitt ich
entweder bis faſt zur Mitte auf verſchiedene Art,
doch ſehr behutſam auf, oder die ſchuppichten
Zwiebeln blaͤtterte ich voͤllig ab, bis die darinnen
befindliche und feſt ineinander gepreßte junge Pflanze
mit dem ganzen Blumenbuͤſchel entbloͤſet war.
Dieſe Arbeiten continuirte ich bis zum November,
und von da wieder bis zum Ausgange des Ja-
nuars. So oft ich eine Blume an nur beſagten
Pflanzen oͤfnete, ſie mochte auch ſo klein ſeyn, als
ſie immer wollte, ſo fielen mir die antherae (Blu-
menſtaubgefaͤße) wegen ihrer Groͤße allezeit vor an-
dern ins Geſichte, welche weit uͤber die Haͤlfte an-
ſehnlicher war, als die Groͤße des Piſtills, ſo daß
von ihnen die Blume beynahe ganz allein ausgefuͤl-
let zu ſeyn ſchien. Beym Croco verno und an-
dern, deren Blumen in haͤutigen gemeinſchaftli-
chen Scheiden verſteckt ſind, haben dieſe antherae
eine Laͤnge, die noch einmahl ſo viel betraͤgt, als die
ganze Blume, und das Piſtill iſt um ein Drittel
kuͤrzer, da doch die antherae hernach bey dem bluͤ-
henden Croco faſt um die Haͤlfte kuͤrzer ſind, als
die Einſchnitte der Blume ſelbſt. Wie es hier faſt
ſcheinen will, ſo iſt die Bildung derer antherarum
ein Hauptwerk bey einigen Blumenarten, und die
anſehnliche Groͤße derſelben, gegen andere Theile,
in ſolchen zarten Blumen, ein ſolcher Punkt, der
uns
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