Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Hülfe zu statten zu kommen sucht. Auch der bloße Es ist aber die höchste Zeit, um durch mehr stande
Huͤlfe zu ſtatten zu kommen ſucht. Auch der bloße Es iſt aber die hoͤchſte Zeit, um durch mehr ſtande
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0242" n="230"/> Huͤlfe zu ſtatten zu kommen ſucht. Auch der bloße<lb/> Verzug und das unnoͤthige Diſputiren uͤber aller-<lb/> hand kleine Gerechtſame, Schuldigkeiten, Dienſt-<lb/> arten, Koſten und Vorſchuß, eine unzeitige Stren-<lb/> ge mit verkehrten oder unvollkommenen Anſtalten,<lb/> laſſen dem ſchleichenden Gifte der boͤsartigen Vieh-<lb/> ſeuchen viel zu viel Zeit, als daß er ſich nicht unbe-<lb/> merkt verbreiten koͤnnte, bis endlich der heftige<lb/> Ausbruch unſere groben Fehler durch den empfind-<lb/> lichſten Verluſt auf einmahl klar macht, daß auch<lb/> die Wirkung der beſten Rettungsmittel ſchlechter-<lb/> dings vergebens ſeyn muß.</p><lb/> <p>Es iſt aber die hoͤchſte Zeit, um durch mehr<lb/> ernſthafte thaͤtliche Anſtalten beyzuſpringen, meh-<lb/> rere Kenntniſſe davon zu nehmen, und zu ſagen,<lb/> daß der in vielen Gegenden in dem gar zu ſehr ent-<lb/> kraͤfteten Landviehe verborgene Gift heraus ge-<lb/> bracht, und die Landwirthſchaft dadurch vor das<lb/> kuͤnftige ſicher geſtellt werde, ohne den letzten und<lb/> recht empfindlichſten Stoß, womit unſer Ackerbau<lb/> allerdings bedrohet wird, ſorglos abzuwarten. Un-<lb/> ſer alter dauerhafter Schlag von Landvieh hat ſich<lb/> zum Theil ſchon verlohren, er iſt ausgeartet und ge-<lb/> ſchwaͤcht, er muß voͤllig zu Ende gehen, und aller<lb/> Wechſel der Menge des beſtaͤndig fremd eingebrach-<lb/> ten Viehes hilft zu nichts, ſo lange den vielen Maͤn-<lb/> geln nicht auf eine recht ſolide Art vorher abgehol-<lb/> fen wird, die die innlaͤndiſche Viehzucht dadurch be-<lb/> ſtaͤndig vereiteln, daß ſie zu keinem recht reinen Vieh-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtande</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [230/0242]
Huͤlfe zu ſtatten zu kommen ſucht. Auch der bloße
Verzug und das unnoͤthige Diſputiren uͤber aller-
hand kleine Gerechtſame, Schuldigkeiten, Dienſt-
arten, Koſten und Vorſchuß, eine unzeitige Stren-
ge mit verkehrten oder unvollkommenen Anſtalten,
laſſen dem ſchleichenden Gifte der boͤsartigen Vieh-
ſeuchen viel zu viel Zeit, als daß er ſich nicht unbe-
merkt verbreiten koͤnnte, bis endlich der heftige
Ausbruch unſere groben Fehler durch den empfind-
lichſten Verluſt auf einmahl klar macht, daß auch
die Wirkung der beſten Rettungsmittel ſchlechter-
dings vergebens ſeyn muß.
Es iſt aber die hoͤchſte Zeit, um durch mehr
ernſthafte thaͤtliche Anſtalten beyzuſpringen, meh-
rere Kenntniſſe davon zu nehmen, und zu ſagen,
daß der in vielen Gegenden in dem gar zu ſehr ent-
kraͤfteten Landviehe verborgene Gift heraus ge-
bracht, und die Landwirthſchaft dadurch vor das
kuͤnftige ſicher geſtellt werde, ohne den letzten und
recht empfindlichſten Stoß, womit unſer Ackerbau
allerdings bedrohet wird, ſorglos abzuwarten. Un-
ſer alter dauerhafter Schlag von Landvieh hat ſich
zum Theil ſchon verlohren, er iſt ausgeartet und ge-
ſchwaͤcht, er muß voͤllig zu Ende gehen, und aller
Wechſel der Menge des beſtaͤndig fremd eingebrach-
ten Viehes hilft zu nichts, ſo lange den vielen Maͤn-
geln nicht auf eine recht ſolide Art vorher abgehol-
fen wird, die die innlaͤndiſche Viehzucht dadurch be-
ſtaͤndig vereiteln, daß ſie zu keinem recht reinen Vieh-
ſtande
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