Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.stande jemahls kommen oder diesen mit Nachdruck Aber alles, was einen guten Viehstand in den Die klugen Römer, deren Werke der Kunst den P 4
ſtande jemahls kommen oder dieſen mit Nachdruck Aber alles, was einen guten Viehſtand in den Die klugen Roͤmer, deren Werke der Kunſt den P 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0243" n="231"/> ſtande jemahls kommen oder dieſen mit Nachdruck<lb/> unterhalten kann.</p><lb/> <p>Aber alles, was einen guten Viehſtand in den<lb/> dazu natuͤrlich geſchickten Gegenden nicht unter-<lb/> ſtuͤtzt, und die Viehzucht ſchleichend zu Grunde rich-<lb/> tet, es geſchehe aus Unwiſſenheit, Nachlaͤßigkeit<lb/> oder Bosheit, das ſchlaͤgt den Ackerbau nieder,<lb/> und was den Ackerbau druͤckt, vereitelt in der Fol-<lb/> ge<supplied>n</supplied>den Anwachs, die Groͤße und Dauer des<lb/> Staats. Man laſſe dieſe Hauptquelle verſinken,<lb/> oder verſtopfe ſie eine Zeitlang, die doch die Quelle<lb/> der Unterhaltung, Bevoͤlkerung, der Macht, des<lb/> Reichthumes und ſo vieler Bequemlichkeiten iſt, oder<lb/> doch werden kann, ſo muß es alsdenn klaͤglich ge-<lb/> nug ſeyn, wenn man ſich nur der Zeit als den<lb/> groͤßten Lehrmeiſter Preis geben will, um ſich von<lb/> einer ſo traurigen Wichtigkeit in beſter Form beleh-<lb/> ren zu laſſen.</p><lb/> <p>Die klugen Roͤmer, deren Werke der Kunſt<lb/> des Verſtandes und Geſchmacks, nebſt vielen davon<lb/> herkommenden Anſtalten, noch immer von großen<lb/> Kennern bewundert werden, ſetzten bey jeder nuͤtz-<lb/> lichen Anlage einer neuen Kolonie, in aller Abſicht<lb/> auf die Landwirthſchaft und der recht gluͤcklich da-<lb/> bey, ohne Abgang oder Bedruͤckung des einen oder<lb/> des andern Zweiges, zu betreibenden Geſchaͤfte vor-<lb/> aus: einen zur Kultur geſchickten Grund und Bo-<lb/> den, reine Luft, ein reines hinreichendes Waſſer,<lb/> nebſt einer reinen nahrhaften ebenfalls hinreichen-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 4</fw><fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [231/0243]
ſtande jemahls kommen oder dieſen mit Nachdruck
unterhalten kann.
Aber alles, was einen guten Viehſtand in den
dazu natuͤrlich geſchickten Gegenden nicht unter-
ſtuͤtzt, und die Viehzucht ſchleichend zu Grunde rich-
tet, es geſchehe aus Unwiſſenheit, Nachlaͤßigkeit
oder Bosheit, das ſchlaͤgt den Ackerbau nieder,
und was den Ackerbau druͤckt, vereitelt in der Fol-
genden Anwachs, die Groͤße und Dauer des
Staats. Man laſſe dieſe Hauptquelle verſinken,
oder verſtopfe ſie eine Zeitlang, die doch die Quelle
der Unterhaltung, Bevoͤlkerung, der Macht, des
Reichthumes und ſo vieler Bequemlichkeiten iſt, oder
doch werden kann, ſo muß es alsdenn klaͤglich ge-
nug ſeyn, wenn man ſich nur der Zeit als den
groͤßten Lehrmeiſter Preis geben will, um ſich von
einer ſo traurigen Wichtigkeit in beſter Form beleh-
ren zu laſſen.
Die klugen Roͤmer, deren Werke der Kunſt
des Verſtandes und Geſchmacks, nebſt vielen davon
herkommenden Anſtalten, noch immer von großen
Kennern bewundert werden, ſetzten bey jeder nuͤtz-
lichen Anlage einer neuen Kolonie, in aller Abſicht
auf die Landwirthſchaft und der recht gluͤcklich da-
bey, ohne Abgang oder Bedruͤckung des einen oder
des andern Zweiges, zu betreibenden Geſchaͤfte vor-
aus: einen zur Kultur geſchickten Grund und Bo-
den, reine Luft, ein reines hinreichendes Waſſer,
nebſt einer reinen nahrhaften ebenfalls hinreichen-
den
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