Glaßbrenner, Adolf: Der Weihnachtsmarkt. Aus: Berliner Volksleben. Band 1, S. 233–272. Leipzig, 1847.
de Sultan druf jießen, die jehen nich raus! Adje Wulewu-Schaafskopp! (ladet sein Gepäck wieder auf und geht ab.) Lehmannais (halb für sich). Esel! (zu den Zuschauern) A Meßjees et mes Dames, je suis le berühmte Faberkante von die berühmte Wunderjeschichten, die Alles aus die Kleider und Habite bringen, was ein Mensch 'rein macht: Flecke un Panster von Oel, Fett, Talch, Wachs, Theer un überhaupt Jucks un Schmuz de toute Qualitees. Spazieren Sie näher, 'aben Sie la Bongtee! Hier haben Sie schennsten Pflaster pour les yeux de Hühner, besser als die in de Tintefabrike, die uns was blanche macht. Hier 'aben Sie Esprit de Sultan, futsch jeder Fleck! Hier 'aben Sie Kitt a la Lampereur de Fetz et Maroccoco. Sie zerschmeißen ein Taß, ein Teller, ein Jlas, ein Werre; Sie halten Kitt über Licht, Sie machen ihn chaud, warm, Sie verkleben die Taß, den Teller, das Werre, bumms is i ganz un kein Riß zu sehen. Ein Junge (vorübergehend). Blos der, den Sie uns machen! Lehmannais (fortfahrend). Hier 'aben Sie - immer näher, Meßjees et mes Dames! - hier 'aben Sie l'eau de la baiersche Jungfrau Marie, die machen Wunder durch's janze Reich, wo de Natur hübsch is. Das l'eau können Sie jieße auf votre visage, wenn Sie haben rothe Pickelkens: l'eau von die baiersche Jungfrau Marie nehmen Pickelkens wech un machen schönstes visage. Schuster Premelowsky. Mir wundert, det Sie sich noch nischt in Ihr Jesichte jejoßen haben! Baron (zu seinem Freunde, einem Studenten). Du, Julius,
de Sultan druf jießen, die jehen nich raus! Adje Wulewu-Schaafskopp! (ladet sein Gepäck wieder auf und geht ab.) Lehmannais (halb für sich). Esel! (zu den Zuschauern) A Meßjees et mes Dames, je suis le berühmte Faberkante von die berühmte Wunderjeschichten, die Alles aus die Kleider und Habite bringen, was ein Mensch ’rein macht: Flecke un Panster von Oel, Fett, Talch, Wachs, Theer un überhaupt Jucks un Schmuz de toute Qualitees. Spazieren Sie näher, ’aben Sie la Bongtee! Hier haben Sie schennsten Pflaster pour les yeux de Hühner, besser als die in de Tintefabrike, die uns was blanche macht. Hier ’aben Sie Esprit de Sultan, futsch jeder Fleck! Hier ’aben Sie Kitt à la Lampereur de Fetz et Maroccoco. Sie zerschmeißen ein Taß, ein Teller, ein Jlas, ein Werre; Sie halten Kitt über Licht, Sie machen ihn chaud, warm, Sie verkleben die Taß, den Teller, das Werre, bumms is i ganz un kein Riß zu sehen. Ein Junge (vorübergehend). Blos der, den Sie uns machen! Lehmannais (fortfahrend). Hier ’aben Sie – immer näher, Meßjees et mes Dames! – hier ’aben Sie l’eau de la baiersche Jungfrau Marie, die machen Wunder durch’s janze Reich, wo de Natur hübsch is. Das l’eau können Sie jieße auf votre visage, wenn Sie haben rothe Pickelkens: l’eau von die baiersche Jungfrau Marie nehmen Pickelkens wech un machen schönstes visage. Schuster Premelowsky. Mir wundert, det Sie sich noch nischt in Ihr Jesichte jejoßen haben! Baron (zu seinem Freunde, einem Studenten). Du, Julius,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp> <p><pb facs="#f0019" n="249"/> de Sultan druf jießen, <hi rendition="#g">die</hi> jehen nich raus! Adje Wulewu-Schaafskopp! <stage>(ladet sein Gepäck wieder auf und geht ab.)</stage></p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Lehmannais</hi> </speaker> <stage>(halb für sich).</stage> <p>Esel! <stage>(zu den Zuschauern)</stage> A Meßjees et mes Dames, je suis le berühmte Faberkante von die berühmte Wunderjeschichten, die Alles aus die Kleider und Habite bringen, was ein Mensch ’rein macht: Flecke un Panster von Oel, Fett, Talch, Wachs, Theer un überhaupt Jucks un Schmuz de toute Qualitees. Spazieren Sie näher, ’aben Sie la Bongtee! Hier haben Sie schennsten Pflaster pour les yeux de Hühner, besser als die in de Tintefabrike, die uns was blanche macht. Hier ’aben Sie Esprit de Sultan, futsch jeder Fleck! Hier ’aben Sie Kitt à la Lampereur de Fetz et Maroccoco. Sie zerschmeißen ein Taß, ein Teller, ein Jlas, ein Werre; Sie halten Kitt über Licht, Sie machen ihn chaud, warm, Sie verkleben die Taß, den Teller, das Werre, bumms is i ganz un kein Riß zu sehen.</p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Ein Junge</hi> </speaker> <stage>(vorübergehend).</stage> <p>Blos der, den Sie uns machen!</p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Lehmannais</hi> </speaker> <stage>(fortfahrend).</stage> <p>Hier ’aben Sie – immer näher, Meßjees et mes Dames! – hier ’aben Sie l’eau de la baiersche Jungfrau Marie, die machen Wunder durch’s janze Reich, wo de Natur hübsch is. Das l’eau können Sie jieße auf votre visage, wenn Sie haben rothe Pickelkens: l’eau von die baiersche Jungfrau Marie nehmen Pickelkens wech un machen schönstes visage.</p> </sp> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Schuster Premelowsky</hi>.</speaker> <p>Mir wundert, det Sie sich noch nischt in Ihr Jesichte jejoßen haben!</p> </sp> <sp> <speaker> <hi rendition="#g">Baron</hi> </speaker> <stage>(zu seinem Freunde, einem Studenten).</stage> <p>Du, Julius, </p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [249/0019]
de Sultan druf jießen, die jehen nich raus! Adje Wulewu-Schaafskopp! (ladet sein Gepäck wieder auf und geht ab.)
Lehmannais (halb für sich). Esel! (zu den Zuschauern) A Meßjees et mes Dames, je suis le berühmte Faberkante von die berühmte Wunderjeschichten, die Alles aus die Kleider und Habite bringen, was ein Mensch ’rein macht: Flecke un Panster von Oel, Fett, Talch, Wachs, Theer un überhaupt Jucks un Schmuz de toute Qualitees. Spazieren Sie näher, ’aben Sie la Bongtee! Hier haben Sie schennsten Pflaster pour les yeux de Hühner, besser als die in de Tintefabrike, die uns was blanche macht. Hier ’aben Sie Esprit de Sultan, futsch jeder Fleck! Hier ’aben Sie Kitt à la Lampereur de Fetz et Maroccoco. Sie zerschmeißen ein Taß, ein Teller, ein Jlas, ein Werre; Sie halten Kitt über Licht, Sie machen ihn chaud, warm, Sie verkleben die Taß, den Teller, das Werre, bumms is i ganz un kein Riß zu sehen.
Ein Junge (vorübergehend). Blos der, den Sie uns machen!
Lehmannais (fortfahrend). Hier ’aben Sie – immer näher, Meßjees et mes Dames! – hier ’aben Sie l’eau de la baiersche Jungfrau Marie, die machen Wunder durch’s janze Reich, wo de Natur hübsch is. Das l’eau können Sie jieße auf votre visage, wenn Sie haben rothe Pickelkens: l’eau von die baiersche Jungfrau Marie nehmen Pickelkens wech un machen schönstes visage.
Schuster Premelowsky. Mir wundert, det Sie sich noch nischt in Ihr Jesichte jejoßen haben!
Baron (zu seinem Freunde, einem Studenten). Du, Julius,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-12-17T12:18:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-12-17T12:18:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-12-17T12:18:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |