Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Cen abwarten möge Son-sten bedeutet dieses Wort auch die bestellte Aufsicht über die an einem Ort zum Druck kommende Bücher und Schrifften, durch darzu verordnete Personen durch Lesung und Beurtheilung, ob sie heraus gegeben werden mögen. Census, ist eine geistliche Steuer, so jährlich jedes Beneficium oder Kirche den vorgesetzten Obern, zum Zeichen der Unterthä- nigkeit, aus den Einkünff- ten abführen muß. Cent, cento, centum, hun- dert, z. E. ich verzinße ihm 5. pro cento, (von hun- dert.) Centgraff, ist ein Blut oder Bann-Richter, in pein- lichen Sachen. Centi folie, Centi folium, eine Rose von hundert Blättern, die Leib-Far- ben ist, aus welchen in den Apothecken der laxiren- de Rosen-Safft zuberei- tet wird. Centner, ein Gewicht von [Spaltenumbruch] Cer hundert Pfunden, weilaber die Pfund unter- schiedlich, nach dem Un- terschied der Orte, gehen auch auf den Centner nicht aller Orten gleich viel Pfunde. Centrum, der Mittel- Punct eines Dinges. Centrem mundi bedeu- tet bey den Chymisten den Lapidem philoso- phorum, oder Aurum Chymicum. Centuria, eine Anzahl von hundert Personen oder andern Dingen. Centuriatores, werden die- jenigen Gelehrten von Magdeburg, so die Histo- rischen centurias ge- schrieben, genennet. Cephalicum, dem Hau- pte dienlich, z. E. der Schnupff-Toback soll ein gutes Cephalicum seyn. Cequinen, also heissen die Venetianische Ducaten. Cerat, so nennen die Wund- Aertzte ein aus Wachs oder Pulver und Oel zube- reitetes äusserliches Mit- tel, welches nicht so dünn, wie G 5
[Spaltenumbruch]
Cen abwarten moͤge Son-ſten bedeutet dieſes Wort auch die beſtellte Aufſicht uͤber die an einem Ort zum Druck kommende Buͤcher und Schrifften, durch darzu verordnete Perſonen durch Leſung und Beurtheilung, ob ſie heraus gegeben werden moͤgen. Cenſus, iſt eine geiſtliche Steuer, ſo jaͤhrlich jedes Beneficium oder Kirche den vorgeſetzten Obern, zum Zeichen der Unterthaͤ- nigkeit, aus den Einkuͤnff- ten abfuͤhren muß. Cent, cento, centum, hun- dert, z. E. ich verzinße ihm 5. pro cento, (von hun- dert.) Centgraff, iſt ein Blut oder Bann-Richter, in pein- lichen Sachen. Centi folie, Centi folium, eine Roſe von hundert Blaͤttern, die Leib-Far- ben iſt, aus welchen in den Apothecken der laxiren- de Roſen-Safft zuberei- tet wird. Centner, ein Gewicht von [Spaltenumbruch] Cer hundert Pfunden, weilaber die Pfund unter- ſchiedlich, nach dem Un- terſchied der Orte, gehen auch auf den Centner nicht aller Orten gleich viel Pfunde. Centrum, der Mittel- Punct eines Dinges. Centrem mundi bedeu- tet bey den Chymiſten den Lapidem philoſo- phorum, oder Aurum Chymicum. Centuria, eine Anzahl von hundert Perſonen oder andern Dingen. Centuriatores, werden die- jenigen Gelehrten von Magdeburg, ſo die Hiſto- riſchen centurias ge- ſchrieben, genennet. Cephalicum, dem Hau- pte dienlich, z. E. der Schnupff-Toback ſoll ein gutes Cephalicum ſeyn. Cequinen, alſo heiſſen die Venetianiſche Ducaten. Cerat, ſo nennen die Wund- Aertzte ein aus Wachs oder Pulver und Oel zube- reitetes aͤuſſerliches Mit- tel, welches nicht ſo duͤnn, wie G 5
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Cen
Cer
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ſten bedeutet dieſes Wort
auch die beſtellte Aufſicht
uͤber die an einem Ort
zum Druck kommende
Buͤcher und Schrifften,
durch darzu verordnete
Perſonen durch Leſung
und Beurtheilung, ob ſie
heraus gegeben werden
moͤgen.
Cenſus, iſt eine geiſtliche
Steuer, ſo jaͤhrlich jedes
Beneficium oder Kirche
den vorgeſetzten Obern,
zum Zeichen der Unterthaͤ-
nigkeit, aus den Einkuͤnff-
ten abfuͤhren muß.
Cent, cento, centum, hun-
dert, z. E. ich verzinße ihm
5. pro cento, (von hun-
dert.)
Centgraff, iſt ein Blut oder
Bann-Richter, in pein-
lichen Sachen.
Centi folie, Centi folium,
eine Roſe von hundert
Blaͤttern, die Leib-Far-
ben iſt, aus welchen in den
Apothecken der laxiren-
de Roſen-Safft zuberei-
tet wird.
Centner, ein Gewicht von
hundert Pfunden, weil
aber die Pfund unter-
ſchiedlich, nach dem Un-
terſchied der Orte, gehen
auch auf den Centner nicht
aller Orten gleich viel
Pfunde.
Centrum, der Mittel-
Punct eines Dinges.
Centrem mundi bedeu-
tet bey den Chymiſten
den Lapidem philoſo-
phorum, oder Aurum
Chymicum.
Centuria, eine Anzahl von
hundert Perſonen oder
andern Dingen.
Centuriatores, werden die-
jenigen Gelehrten von
Magdeburg, ſo die Hiſto-
riſchen centurias ge-
ſchrieben, genennet.
Cephalicum, dem Hau-
pte dienlich, z. E. der
Schnupff-Toback ſoll ein
gutes Cephalicum ſeyn.
Cequinen, alſo heiſſen die
Venetianiſche Ducaten.
Cerat, ſo nennen die Wund-
Aertzte ein aus Wachs
oder Pulver und Oel zube-
reitetes aͤuſſerliches Mit-
tel, welches nicht ſo duͤnn,
wie
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