wie die Salben, und nicht so starck, wie ein Pflaster ist, bedeutet auch offter- mals nur blosses Wachs- Papier.
Cerberus, der drey-köpffig- te Höllen-Hund von wel- chem die Poeten vorge- ben, daß er vor der Höl- len die Wach halte. Bey denen Chymicis heist Cerberus der Dreyfache, aus Saltz, Quecksilber, und Galcant bereitete Mercurius.
Ceremoniale, ceremo- niel, ist ein gewisses Buch, so bey einem jedweden wohl eingerichteten Hofe grosser Herrn zu befinden, darinnen Nachricht ent- halten, wie dieser oder je- ner Potentat, oder des- sen Gesandter von dem andern seiner Dignität und dem Herkommen ge- mäß, bey Einholung, visi- ten, Audienzen, sessio- nen und dergleichen pub- liquen Verrichtuugen tractiret werden soll.
Ceremoniale romanum, ist bey denen Römisch- [Spaltenumbruch]
Cer
Catholischen dasjenige Buch, in welchem die Ceremonien, so wohl des Päbstlichen Hofes, als auch der Römischen Kirche durch die gantze Welt, vor alle Bischöf- fe und Priester enthalten sind.
Ceremonial-Gesetze sind, so von den äusserlichen Gebräuchen handeln.
Ceremonie, eine Gewohn- heit, Gebrauch; ein äus- serliches nach den Regeln der Wohlanständigkeit eingerichtetes Wesen, da- durch man einer wichti- gen Verrichtung ein desto besseres Geschicke und An- sehen giebet. Durch Ce- remonien werden öff- ters auch nur blosse Com- plimenten, Gepräng und Ehrerbietung, höffliche Geberden, Redens-Ar- ten verstanden. Sans Ce- remonie, ohne viel com- plimentirens.
Ceremonien-Meister, ist bey Hofe mehrentheils der Marschall, so die Ge- sandten introduciret, als
auch
[Spaltenumbruch]
Cer
wie die Salben, und nicht ſo ſtarck, wie ein Pflaſter iſt, bedeutet auch offter- mals nur bloſſes Wachs- Papier.
Cerberus, der drey-koͤpffig- te Hoͤllen-Hund von wel- chem die Poëten vorge- ben, daß er vor der Hoͤl- len die Wach halte. Bey denen Chymicis heiſt Cerberus der Dreyfache, aus Saltz, Queckſilber, und Galcant bereitete Mercurius.
Ceremoniale, ceremo- niel, iſt ein gewiſſes Buch, ſo bey einem jedweden wohl eingerichteten Hofe groſſer Herrn zu befinden, darinnen Nachricht ent- halten, wie dieſer oder je- ner Potentat, oder deſ- ſen Geſandter von dem andern ſeiner Dignitaͤt und dem Herkommen ge- maͤß, bey Einholung, viſi- ten, Audienzen, ſeſſio- nen und dergleichen pub- liquen Verrichtuugen tractiret werden ſoll.
Ceremoniale romanum, iſt bey denen Roͤmiſch- [Spaltenumbruch]
Cer
Catholiſchen dasjenige Buch, in welchem die Ceremonien, ſo wohl des Paͤbſtlichen Hofes, als auch der Roͤmiſchen Kirche durch die gantze Welt, vor alle Biſchoͤf- fe und Prieſter enthalten ſind.
Ceremonial-Geſetze ſind, ſo von den aͤuſſerlichen Gebraͤuchen handeln.
Ceremonie, eine Gewohn- heit, Gebrauch; ein aͤuſ- ſerliches nach den Regeln der Wohlanſtaͤndigkeit eingerichtetes Weſen, da- durch man einer wichti- gen Verrichtung ein deſto beſſeres Geſchicke und An- ſehen giebet. Durch Ce- remonien werden oͤff- ters auch nur bloſſe Com- plimenten, Gepraͤng und Ehrerbietung, hoͤffliche Geberden, Redens-Ar- ten verſtanden. Sans Ce- remonie, ohne viel com- plimentirens.
Ceremonien-Meiſter, iſt bey Hofe mehrentheils der Marſchall, ſo die Ge- ſandten introduciret, als
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Cer
wie die Salben, und nicht
ſo ſtarck, wie ein Pflaſter
iſt, bedeutet auch offter-
mals nur bloſſes Wachs-
Papier.
Cerberus, der drey-koͤpffig-
te Hoͤllen-Hund von wel-
chem die Poëten vorge-
ben, daß er vor der Hoͤl-
len die Wach halte. Bey
denen Chymicis heiſt
Cerberus der Dreyfache,
aus Saltz, Queckſilber,
und Galcant bereitete
Mercurius.
Ceremoniale, ceremo-
niel, iſt ein gewiſſes Buch,
ſo bey einem jedweden
wohl eingerichteten Hofe
groſſer Herrn zu befinden,
darinnen Nachricht ent-
halten, wie dieſer oder je-
ner Potentat, oder deſ-
ſen Geſandter von dem
andern ſeiner Dignitaͤt
und dem Herkommen ge-
maͤß, bey Einholung, viſi-
ten, Audienzen, ſeſſio-
nen und dergleichen pub-
liquen Verrichtuugen
tractiret werden ſoll.
Ceremoniale romanum,
iſt bey denen Roͤmiſch-
Catholiſchen dasjenige
Buch, in welchem die
Ceremonien, ſo wohl
des Paͤbſtlichen Hofes,
als auch der Roͤmiſchen
Kirche durch die gantze
Welt, vor alle Biſchoͤf-
fe und Prieſter enthalten
ſind.
Ceremonial-Geſetze ſind,
ſo von den aͤuſſerlichen
Gebraͤuchen handeln.
Ceremonie, eine Gewohn-
heit, Gebrauch; ein aͤuſ-
ſerliches nach den Regeln
der Wohlanſtaͤndigkeit
eingerichtetes Weſen, da-
durch man einer wichti-
gen Verrichtung ein deſto
beſſeres Geſchicke und An-
ſehen giebet. Durch Ce-
remonien werden oͤff-
ters auch nur bloſſe Com-
plimenten, Gepraͤng und
Ehrerbietung, hoͤffliche
Geberden, Redens-Ar-
ten verſtanden. Sans Ce-
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bey Hofe mehrentheils der
Marſchall, ſo die Ge-
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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/122>, abgerufen am 29.07.2024.
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