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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Cem
schiedlichen scharffen beiß-
und fressenden Dingen,
als Grün-Span, cro-
cum martis, calcini
r-
ten victril, Saltz, u.d.gl.
bereitetes Pulver, vermit-
telst welchen man das mit
andern metallen versetz-
te Gold von aller Unrei-
nigkeit und Zusatz durch
die hinzukommende Ge-
walt des Feuers säubern
kan. Die Maurer ma-
chen aus Kalck mit Sand
aus Tropff-Tauch- oder
alten Dach- Steinen ver-
mengten Mörtel, den sie
cement nennen, und im
Wasser, Grotten, Kel-
lern, Abtritten, u.s.w. ge-
brauchen.
Cementiren, wann man
Silber, Kupffer, Messing
und andere Metalle
durch vorbemeldtes Ce-
ment
vom Golde also bei-
tzet, daß das Gold von sei-
nem Zusatz gäntzlich ge-
schieden, und unversehret
bleibe.
Cementiren ist auch den
Maurern gemein, und
heist so viel als Steine
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Cen
zusammen leimen und
mauren.
Censiren, censuriren, ei-
nen bestraffen, betadeln;
besonders heist es ein
Buch durchlesen, und sei-
ne Meynung sagen, ob es
gut oder böß sey.
Censiten, Zinß-Leute.
Censor, ein Bücher-Schä-
tzer oder Urtheiler, der ei-
ne Schrifft durchlieset,
und gut heisset oder ver-
wirfft. Ein Richter,
Aufseher, Zucht-Herr.
Censur, ist ein Amt, nach
welchem gewissen Perso-
nen auf Befehl der hohen
Obrigkeit oblieget, dahin
vornemlich zu sehen, daß
niemand über seinen
Stand und Vermögen
sich aufführe, verschwen-
derisch lebe, oder sich und
die Seinigen, nicht ohne
Schaden der Republi-
que
selbst, durch unor-
dentliches oder sonst an-
ders übles Leben, unglück-
lich mache, sondern viel-
mehr, daß ein jeder seinem
Stande gemäß leben, und
seinem Beruff treu-fleissig
abwar-
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Cem
ſchiedlichen ſcharffen beiß-
und freſſenden Dingen,
als Gruͤn-Span, cro-
cum martis, calcini
r-
ten victril, Saltz, u.d.gl.
bereitetes Pulver, vermit-
telſt welchen man das mit
andern metallen verſetz-
te Gold von aller Unrei-
nigkeit und Zuſatz durch
die hinzukommende Ge-
walt des Feuers ſaͤubern
kan. Die Maurer ma-
chen aus Kalck mit Sand
aus Tropff-Tauch- oder
alten Dach- Steinen ver-
mengten Moͤrtel, den ſie
cement nennen, und im
Waſſer, Grotten, Kel-
lern, Abtritten, u.ſ.w. ge-
brauchen.
Cementiren, wann man
Silber, Kupffer, Meſſing
und andere Metalle
durch vorbemeldtes Ce-
ment
vom Golde alſo bei-
tzet, daß das Gold von ſei-
nem Zuſatz gaͤntzlich ge-
ſchieden, und unverſehret
bleibe.
Cementiren iſt auch den
Maurern gemein, und
heiſt ſo viel als Steine
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Cen
zuſammen leimen und
mauren.
Cenſiren, cenſuriren, ei-
nen beſtraffen, betadeln;
beſonders heiſt es ein
Buch durchleſen, und ſei-
ne Meynung ſagen, ob es
gut oder boͤß ſey.
Cenſiten, Zinß-Leute.
Cenſor, ein Buͤcher-Schaͤ-
tzer oder Urtheiler, der ei-
ne Schrifft durchlieſet,
und gut heiſſet oder ver-
wirfft. Ein Richter,
Aufſeher, Zucht-Herr.
Cenſur, iſt ein Amt, nach
welchem gewiſſen Perſo-
nen auf Befehl der hohen
Obrigkeit oblieget, dahin
vornemlich zu ſehen, daß
niemand uͤber ſeinen
Stand und Vermoͤgen
ſich auffuͤhre, verſchwen-
deriſch lebe, oder ſich und
die Seinigen, nicht ohne
Schaden der Republi-
que
ſelbſt, durch unor-
dentliches oder ſonſt an-
ders uͤbles Leben, ungluͤck-
lich mache, ſondern viel-
mehr, daß ein jeder ſeinem
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[104/0120] Cem Cen ſchiedlichen ſcharffen beiß- und freſſenden Dingen, als Gruͤn-Span, cro- cum martis, calcinir- ten victril, Saltz, u.d.gl. bereitetes Pulver, vermit- telſt welchen man das mit andern metallen verſetz- te Gold von aller Unrei- nigkeit und Zuſatz durch die hinzukommende Ge- walt des Feuers ſaͤubern kan. Die Maurer ma- chen aus Kalck mit Sand aus Tropff-Tauch- oder alten Dach- Steinen ver- mengten Moͤrtel, den ſie cement nennen, und im Waſſer, Grotten, Kel- lern, Abtritten, u.ſ.w. ge- brauchen. Cementiren, wann man Silber, Kupffer, Meſſing und andere Metalle durch vorbemeldtes Ce- ment vom Golde alſo bei- tzet, daß das Gold von ſei- nem Zuſatz gaͤntzlich ge- ſchieden, und unverſehret bleibe. Cementiren iſt auch den Maurern gemein, und heiſt ſo viel als Steine zuſammen leimen und mauren. Cenſiren, cenſuriren, ei- nen beſtraffen, betadeln; beſonders heiſt es ein Buch durchleſen, und ſei- ne Meynung ſagen, ob es gut oder boͤß ſey. Cenſiten, Zinß-Leute. Cenſor, ein Buͤcher-Schaͤ- tzer oder Urtheiler, der ei- ne Schrifft durchlieſet, und gut heiſſet oder ver- wirfft. Ein Richter, Aufſeher, Zucht-Herr. Cenſur, iſt ein Amt, nach welchem gewiſſen Perſo- nen auf Befehl der hohen Obrigkeit oblieget, dahin vornemlich zu ſehen, daß niemand uͤber ſeinen Stand und Vermoͤgen ſich auffuͤhre, verſchwen- deriſch lebe, oder ſich und die Seinigen, nicht ohne Schaden der Republi- que ſelbſt, durch unor- dentliches oder ſonſt an- ders uͤbles Leben, ungluͤck- lich mache, ſondern viel- mehr, daß ein jeder ſeinem Stande gemaͤß leben, und ſeinem Beruff treu-fleiſſig abwar-

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/120>, abgerufen am 26.11.2024.