[Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756.hin, das blöde Haupt macht tausende schwind- hin, das blöde Haupt macht tauſende ſchwind- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0135" n="130"/> hin, das blöde Haupt macht tauſende ſchwind-<lb/> licht zurük gehn, auf eine leichtere Bahn voll<lb/> Flittergold und geruchloſer Blumen. Soll ich die<lb/> wenigen nennen? Du ſchöpfriſcher Klopſtok, und<lb/> du Bodmer, der du mit Breitingern die Fakel der<lb/> Critik aufgeſteket haſt, denen Irrlichtern entge-<lb/> gen, die in Sümpfe oder dürre Einöden verführ-<lb/> ten. Und du Wieland, (oft beſucht deine Muſe<lb/> ihre Schweſter, die ernſte Welt-Weisheit, und<lb/> holt erhabenen Stoff, aus ihren geheimeſten Kam-<lb/> mern, und bildet ihn zu reizenden Gratien,)<lb/> oft ſollen eure Lieder in heiliges Entzüken mich<lb/> hinreiſſen; Auch du mahleriſcher von Kleiſt,<lb/> ſanft entzükt mich dein Lied, wie ein helles<lb/> Abendroth, zu frieden iſt dann mein Herz, und<lb/> ſtill, wie die Gegend beym Schimmer des Monds;<lb/> auch du Gleim, wenn du die lächelnden Empfin-<lb/> dungen unſers Herzens ſingeſt und unſchuldigen<lb/> Scherz, ‒ ‒ Doch ſoll ich euch alle nennen ihr<lb/> wenigen? die verwöhnte Nation miſskennt euern<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0135]
hin, das blöde Haupt macht tauſende ſchwind-
licht zurük gehn, auf eine leichtere Bahn voll
Flittergold und geruchloſer Blumen. Soll ich die
wenigen nennen? Du ſchöpfriſcher Klopſtok, und
du Bodmer, der du mit Breitingern die Fakel der
Critik aufgeſteket haſt, denen Irrlichtern entge-
gen, die in Sümpfe oder dürre Einöden verführ-
ten. Und du Wieland, (oft beſucht deine Muſe
ihre Schweſter, die ernſte Welt-Weisheit, und
holt erhabenen Stoff, aus ihren geheimeſten Kam-
mern, und bildet ihn zu reizenden Gratien,)
oft ſollen eure Lieder in heiliges Entzüken mich
hinreiſſen; Auch du mahleriſcher von Kleiſt,
ſanft entzükt mich dein Lied, wie ein helles
Abendroth, zu frieden iſt dann mein Herz, und
ſtill, wie die Gegend beym Schimmer des Monds;
auch du Gleim, wenn du die lächelnden Empfin-
dungen unſers Herzens ſingeſt und unſchuldigen
Scherz, ‒ ‒ Doch ſoll ich euch alle nennen ihr
wenigen? die verwöhnte Nation miſskennt euern
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