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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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sinniges Werck gewesen. Die Ausländer bewiesen
bey nahe mehr Fleiß im Drucken, als die Teutschen.
Unter den Buchdruckern wären viele von Adel gewe-
sen. Die Schrifftgiesser verdienten auch ein Lob;
absonderlich aber redliche Censores und geschickte Cor-
rectores. Die Gelehrten dürffen dabey auch nicht
vergessen werden. Endlich werden etliche Männer
nahmhaft gemacht, welche die Buchdruckerkunst gelo-
bet haben. Dahin wird Michael Stiefel ebenfalls
gerechnet, welcher vorgegeben hat, die Buchdrucker-
kunst wäre in der Offenbahrung Johannis unter dem
Bild eines Pferds vorgebildet worden.* Werner
Rolefinck hätte in seinem Fasc. Temp. auch vorgege-
ben, durch die Buchdruckerkunst wären die Worte in
den Sprüchw. Salom. im 1. Cap. v. 20. 21. erfül-
let worden. Allein es ist ein Wortspiel. Man hat
triftigere Gründe selbige zu loben, welche dessen Sohn,
Johann Peter Becker, in einer öffentlichen Rede
angezeiget hat, wozu er hiemit alle Gönner erbittet.
Und dieses ist kürtzlich der Jnnhalt dieser Schrift, wel-
che am 28. November 1740. gedruckt ist. Wir erin-
nern dieses des Tituls wegen.

§. 34.

Zu Saltzburg hat Herr Franc. d[e] Preschern, als
er am 19. Dec. von dem P. Oddo Schartz die Wür-
de eines Doctoris juris utriusque empfangen, unter
andern auch diese Frage aufgelöset: Quam iniquum
sit, typographicae artis laudem, ut quidam faciunt, in
dubium revocare.

§. 35.

Zu Sangerhausen ließ der Rector der dasigen
Schule, Herr M. Christian Gottlob Kändler, bey

einem
* Siehe Morhofii Polyhist. T. I. Lib. IV. c. 2. p. 731.

ſinniges Werck geweſen. Die Auslaͤnder bewieſen
bey nahe mehr Fleiß im Drucken, als die Teutſchen.
Unter den Buchdruckern waͤren viele von Adel gewe-
ſen. Die Schrifftgieſſer verdienten auch ein Lob;
abſonderlich aber redliche Cenſores und geſchickte Cor-
rectores. Die Gelehrten duͤrffen dabey auch nicht
vergeſſen werden. Endlich werden etliche Maͤnner
nahmhaft gemacht, welche die Buchdruckerkunſt gelo-
bet haben. Dahin wird Michael Stiefel ebenfalls
gerechnet, welcher vorgegeben hat, die Buchdrucker-
kunſt waͤre in der Offenbahrung Johannis unter dem
Bild eines Pferds vorgebildet worden.* Werner
Rolefinck haͤtte in ſeinem Faſc. Temp. auch vorgege-
ben, durch die Buchdruckerkunſt waͤren die Worte in
den Spruͤchw. Salom. im 1. Cap. v. 20. 21. erfuͤl-
let worden. Allein es iſt ein Wortſpiel. Man hat
triftigere Gruͤnde ſelbige zu loben, welche deſſen Sohn,
Johann Peter Becker, in einer oͤffentlichen Rede
angezeiget hat, wozu er hiemit alle Goͤnner erbittet.
Und dieſes iſt kuͤrtzlich der Jnnhalt dieſer Schrift, wel-
che am 28. November 1740. gedruckt iſt. Wir erin-
nern dieſes des Tituls wegen.

§. 34.

Zu Saltzburg hat Herr Franc. d[e] Preſchern, als
er am 19. Dec. von dem P. Oddo Schartz die Wuͤr-
de eines Doctoris juris utriusque empfangen, unter
andern auch dieſe Frage aufgeloͤſet: Quam iniquum
ſit, typographicæ artis laudem, ut quidam faciunt, in
dubium revocare.

§. 35.

Zu Sangerhauſen ließ der Rector der daſigen
Schule, Herr M. Chriſtian Gottlob Kändler, bey

einem
* Siehe Morhofii Polyhiſt. T. I. Lib. IV. c. 2. p. 731.
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[31/0051] ſinniges Werck geweſen. Die Auslaͤnder bewieſen bey nahe mehr Fleiß im Drucken, als die Teutſchen. Unter den Buchdruckern waͤren viele von Adel gewe- ſen. Die Schrifftgieſſer verdienten auch ein Lob; abſonderlich aber redliche Cenſores und geſchickte Cor- rectores. Die Gelehrten duͤrffen dabey auch nicht vergeſſen werden. Endlich werden etliche Maͤnner nahmhaft gemacht, welche die Buchdruckerkunſt gelo- bet haben. Dahin wird Michael Stiefel ebenfalls gerechnet, welcher vorgegeben hat, die Buchdrucker- kunſt waͤre in der Offenbahrung Johannis unter dem Bild eines Pferds vorgebildet worden. * Werner Rolefinck haͤtte in ſeinem Faſc. Temp. auch vorgege- ben, durch die Buchdruckerkunſt waͤren die Worte in den Spruͤchw. Salom. im 1. Cap. v. 20. 21. erfuͤl- let worden. Allein es iſt ein Wortſpiel. Man hat triftigere Gruͤnde ſelbige zu loben, welche deſſen Sohn, Johann Peter Becker, in einer oͤffentlichen Rede angezeiget hat, wozu er hiemit alle Goͤnner erbittet. Und dieſes iſt kuͤrtzlich der Jnnhalt dieſer Schrift, wel- che am 28. November 1740. gedruckt iſt. Wir erin- nern dieſes des Tituls wegen. §. 34. Zu Saltzburg hat Herr Franc. de Preſchern, als er am 19. Dec. von dem P. Oddo Schartz die Wuͤr- de eines Doctoris juris utriusque empfangen, unter andern auch dieſe Frage aufgeloͤſet: Quam iniquum ſit, typographicæ artis laudem, ut quidam faciunt, in dubium revocare. §. 35. Zu Sangerhauſen ließ der Rector der daſigen Schule, Herr M. Chriſtian Gottlob Kändler, bey einem * Siehe Morhofii Polyhiſt. T. I. Lib. IV. c. 2. p. 731.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/51>, abgerufen am 28.04.2024.