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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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sabeth, ehelich verbunden, in welcher Ehe ihn GOtt
mit zwey Leibes-Erben, einem Sohn und einer Toch-
ter, gesegnet, denen er aber 1730. den 1. May frühzei-
tig abgestorben. Die Wittbe hat jedoch unter gött-
lichem Stegen, sowohl in ihrem zweyjährigen Witt-
ben-Stande, worinne sie das erste Jahr durch ihren
Hrn. Bruder, Siegmund Gabriel Alex, als Factor,
die Druckerey fortgeführet; als auch hernach, da sie
sich an Herr Carl Friedrich Ellinger, damals Feld-
Prediger, hernach Archidiaconum bey der Unter-
Kirche allhier, verheyrathet, alles ersinnliche und zu ei-
ner guten Auferzucht angewendet. Wovon sie das
Vergnügen siehet, daß der Herr Sohn. Siegfried,
der sich die Rechts-Gelehrsamkeit zum Zwecke ge-
setzt, als Hofmeister bey dem Cadeten-Corps Jhro
Königl. Maj. in Preussen nun schon seit zwey Jahren
befindlich ist; die Jfr. Tochter aber Eleonora Loui-
sa,
noch bey ihr in aller häußlichen und einem Frau-
enzimmer wohl anständigen Wissenschafften auf-
wächst. Aus des seel. Druckerey, die nunmehro Herr
Alex besitzet, sind 1700. bis 1710. unter Zeidlers,
hernach aber unter seinem Nahmen die saubersten
Schrifften in grosser Menge gekommen, wie sonder-
lich die Francksurthische Chronic bezeiget, und viele
Disputationes, die bey dem damals blühenden Zu-
stande der hiesigen Universität heraus kommen. Er
war von 1718. ein Universitäts-Buchdrucker bis an
seinem Todt.

Hermann Simmer, gebürtig aus Streitstracken
bey Hamburg, woselbst sein Vater als Beamter über
etliche Dörffer gestanden, kam als Geselle nach Franck-
furth, | und heyrathete Friedrich Eichorns jüngste
Tochter ersterer Ehe, Annam Margaretham. Nach
dessen Tode verheyrathete sich die Wittwe an Herr

Joh.

ſabeth, ehelich verbunden, in welcher Ehe ihn GOtt
mit zwey Leibes-Erben, einem Sohn und einer Toch-
ter, geſegnet, denen er aber 1730. den 1. May fruͤhzei-
tig abgeſtorben. Die Wittbe hat jedoch unter goͤtt-
lichem Stegen, ſowohl in ihrem zweyjaͤhrigen Witt-
ben-Stande, worinne ſie das erſte Jahr durch ihren
Hrn. Bruder, Siegmund Gabriel Alex, als Factor,
die Druckerey fortgefuͤhret; als auch hernach, da ſie
ſich an Herr Carl Friedrich Ellinger, damals Feld-
Prediger, hernach Archidiaconum bey der Unter-
Kirche allhier, verheyrathet, alles erſinnliche und zu ei-
ner guten Auferzucht angewendet. Wovon ſie das
Vergnuͤgen ſiehet, daß der Herr Sohn. Siegfried,
der ſich die Rechts-Gelehrſamkeit zum Zwecke ge-
ſetzt, als Hofmeiſter bey dem Cadeten-Corps Jhro
Koͤnigl. Maj. in Preuſſen nun ſchon ſeit zwey Jahren
befindlich iſt; die Jfr. Tochter aber Eleonora Loui-
ſa,
noch bey ihr in aller haͤußlichen und einem Frau-
enzimmer wohl anſtaͤndigen Wiſſenſchafften auf-
waͤchſt. Aus des ſeel. Druckerey, die nunmehro Herr
Alex beſitzet, ſind 1700. bis 1710. unter Zeidlers,
hernach aber unter ſeinem Nahmen die ſauberſten
Schrifften in groſſer Menge gekommen, wie ſonder-
lich die Franckſurthiſche Chronic bezeiget, und viele
Diſputationes, die bey dem damals bluͤhenden Zu-
ſtande der hieſigen Univerſitaͤt heraus kommen. Er
war von 1718. ein Univerſitaͤts-Buchdrucker bis an
ſeinem Todt.

Hermann Simmer, gebuͤrtig aus Streitſtracken
bey Hamburg, woſelbſt ſein Vater als Beamter uͤber
etliche Doͤrffer geſtanden, kam als Geſelle nach Franck-
furth, | und heyrathete Friedrich Eichorns juͤngſte
Tochter erſterer Ehe, Annam Margaretham. Nach
deſſen Tode verheyrathete ſich die Wittwe an Herr

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[140/0167] ſabeth, ehelich verbunden, in welcher Ehe ihn GOtt mit zwey Leibes-Erben, einem Sohn und einer Toch- ter, geſegnet, denen er aber 1730. den 1. May fruͤhzei- tig abgeſtorben. Die Wittbe hat jedoch unter goͤtt- lichem Stegen, ſowohl in ihrem zweyjaͤhrigen Witt- ben-Stande, worinne ſie das erſte Jahr durch ihren Hrn. Bruder, Siegmund Gabriel Alex, als Factor, die Druckerey fortgefuͤhret; als auch hernach, da ſie ſich an Herr Carl Friedrich Ellinger, damals Feld- Prediger, hernach Archidiaconum bey der Unter- Kirche allhier, verheyrathet, alles erſinnliche und zu ei- ner guten Auferzucht angewendet. Wovon ſie das Vergnuͤgen ſiehet, daß der Herr Sohn. Siegfried, der ſich die Rechts-Gelehrſamkeit zum Zwecke ge- ſetzt, als Hofmeiſter bey dem Cadeten-Corps Jhro Koͤnigl. Maj. in Preuſſen nun ſchon ſeit zwey Jahren befindlich iſt; die Jfr. Tochter aber Eleonora Loui- ſa, noch bey ihr in aller haͤußlichen und einem Frau- enzimmer wohl anſtaͤndigen Wiſſenſchafften auf- waͤchſt. Aus des ſeel. Druckerey, die nunmehro Herr Alex beſitzet, ſind 1700. bis 1710. unter Zeidlers, hernach aber unter ſeinem Nahmen die ſauberſten Schrifften in groſſer Menge gekommen, wie ſonder- lich die Franckſurthiſche Chronic bezeiget, und viele Diſputationes, die bey dem damals bluͤhenden Zu- ſtande der hieſigen Univerſitaͤt heraus kommen. Er war von 1718. ein Univerſitaͤts-Buchdrucker bis an ſeinem Todt. Hermann Simmer, gebuͤrtig aus Streitſtracken bey Hamburg, woſelbſt ſein Vater als Beamter uͤber etliche Doͤrffer geſtanden, kam als Geſelle nach Franck- furth, | und heyrathete Friedrich Eichorns juͤngſte Tochter erſterer Ehe, Annam Margaretham. Nach deſſen Tode verheyrathete ſich die Wittwe an Herr Joh.

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/167>, abgerufen am 03.05.2024.