Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

Ao. 1595. hat Friedrich Hartmann sich hier be-
funden. Folgendes Buch beweiset, daß er nicht allein
Buchdrucker, sondern auch Buchbinder und Buch-
händler gewesen: Christoph. Pelargi D. quaest. bre-
viss. ex organo Logico e Typis & impensis Hart-
mannorum
, Bibliopolarum in Academia Francfur-
tana ad Oderam
1600. Woraus zu sehen, daß mehr
als ein Hartmann an der Buchdruckerey und Buch-
handel Theil gehabt; am Ende des letzten Blats ste-
het also: Excudebat Fridericus Hartmannus, Typo-
graphus, Bibliopegus & Bibliopola in Academia
Francfurtana ad Oderam.

Ao. 1608. hat Friedrich Hartmann gedruckt:
Aetiopissam Tragico Comoediam, Autore Joh.
Scholvino, Lubecensi;
darauf besand sich zum Si-
gnete die Historie vom faulen Knechte aus Matth. 25.
da denn sonderlich auf den 24. Vers gezielet ist: Herr,
ich wuste, daß du ein harter Mann bist! Die Unter-
schrift war: Francofurti ad Oderam, Typis Fride-
rici Hartmann.
Bibliopolae.
Unter D. Pelargi Hist.
Sacr.
erklärt sichs deutlich, daß Vater und Sohn
Buchhandel und Druckerey geführet; denn da heißt
es: Typis & impensis Hartmannorum, patris & filii,
Bibliopolarum in Academia Francofurti ad Ode-
ram.

Ao. 1608. hat auch Johann Eichorn, welcher
ohnfehlbar derjenige seyn soll, der im II. Theil p. 43.

mit
thes. berufen war, und 1587. verstarb. Ja da ich ein Original
seines Signets besitze, worüber die Worte, gedruckt zu Berlin,
im grauen Closter, durch Nicolaum Voltzen, und darunter
a. c. MDLXXXIX. so muß er erst um das Jahr 90. und 91.
sich nach Franckfurt begeben haben, sein Tod muß ao. 1619.
erfolget seyn, denn im Monat Octobr. dieses Jahres ist noch
seiner, und im Novembr. seiner Wittbe gedacht.
J 3

Ao. 1595. hat Friedrich Hartmann ſich hier be-
funden. Folgendes Buch beweiſet, daß er nicht allein
Buchdrucker, ſondern auch Buchbinder und Buch-
haͤndler geweſen: Chriſtoph. Pelargi D. quæſt. bre-
viſſ. ex organo Logico e Typis & impenſis Hart-
mannorum
, Bibliopolarum in Academia Francfur-
tana ad Oderam
1600. Woraus zu ſehen, daß mehr
als ein Hartmann an der Buchdruckerey und Buch-
handel Theil gehabt; am Ende des letzten Blats ſte-
het alſo: Excudebat Fridericus Hartmannus, Typo-
graphus, Bibliopegus & Bibliopola in Academia
Francfurtana ad Oderam.

Ao. 1608. hat Friedrich Hartmann gedruckt:
Aetiopiſſam Tragico Comœdiam, Autore Joh.
Scholvino, Lubecenſi;
darauf beſand ſich zum Si-
gnete die Hiſtorie vom faulen Knechte aus Matth. 25.
da denn ſonderlich auf den 24. Vers gezielet iſt: Herr,
ich wuſte, daß du ein harter Mann biſt! Die Unter-
ſchrift war: Francofurti ad Oderam, Typis Fride-
rici Hartmann.
Bibliopolæ.
Unter D. Pelargi Hiſt.
Sacr.
erklaͤrt ſichs deutlich, daß Vater und Sohn
Buchhandel und Druckerey gefuͤhret; denn da heißt
es: Typis & impenſis Hartmannorum, patris & filii,
Bibliopolarum in Academia Francofurti ad Ode-
ram.

Ao. 1608. hat auch Johann Eichorn, welcher
ohnfehlbar derjenige ſeyn ſoll, der im II. Theil p. 43.

mit
theſ. berufen war, und 1587. verſtarb. Ja da ich ein Original
ſeines Signets beſitze, woruͤber die Worte, gedruckt zu Berlin,
im grauen Cloſter, durch Nicolaum Voltzen, und darunter
a. c. MDLXXXIX. ſo muß er erſt um das Jahr 90. und 91.
ſich nach Franckfurt begeben haben, ſein Tod muß ao. 1619.
erfolget ſeyn, denn im Monat Octobr. dieſes Jahres iſt noch
ſeiner, und im Novembr. ſeiner Wittbe gedacht.
J 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0160" n="133"/>
            <p><hi rendition="#aq">Ao.</hi> 1595. hat <hi rendition="#fr">Friedrich Hartmann</hi> &#x017F;ich hier be-<lb/>
funden. Folgendes Buch bewei&#x017F;et, daß er nicht allein<lb/>
Buchdrucker, &#x017F;ondern auch Buchbinder und Buch-<lb/>
ha&#x0364;ndler gewe&#x017F;en: <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;toph. Pelargi D. quæ&#x017F;t. bre-<lb/>
vi&#x017F;&#x017F;. ex organo Logico e Typis &amp; impen&#x017F;is <hi rendition="#i">Hart-<lb/>
mannorum</hi>, Bibliopolarum in Academia Francfur-<lb/>
tana ad Oderam</hi> 1600. Woraus zu &#x017F;ehen, daß mehr<lb/>
als ein Hartmann an der Buchdruckerey und Buch-<lb/>
handel Theil gehabt; am Ende des letzten Blats &#x017F;te-<lb/>
het al&#x017F;o: <hi rendition="#aq">Excudebat <hi rendition="#i">Fridericus Hartmannus</hi>, Typo-<lb/>
graphus, Bibliopegus &amp; Bibliopola in Academia<lb/>
Francfurtana ad Oderam.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Ao.</hi> 1608. hat <hi rendition="#fr">Friedrich Hartmann</hi> gedruckt:<lb/><hi rendition="#aq">Aetiopi&#x017F;&#x017F;am Tragico Com&#x0153;diam, Autore Joh.<lb/>
Scholvino, Lubecen&#x017F;i;</hi> darauf be&#x017F;and &#x017F;ich zum Si-<lb/>
gnete die Hi&#x017F;torie vom faulen Knechte aus Matth. 25.<lb/>
da denn &#x017F;onderlich auf den 24. Vers gezielet i&#x017F;t: Herr,<lb/>
ich wu&#x017F;te, daß du ein harter Mann bi&#x017F;t! Die Unter-<lb/>
&#x017F;chrift war: <hi rendition="#aq">Francofurti ad Oderam, Typis <hi rendition="#i">Fride-<lb/>
rici Hartmann.</hi> Bibliopolæ.</hi> Unter <hi rendition="#aq">D. Pelargi Hi&#x017F;t.<lb/>
Sacr.</hi> erkla&#x0364;rt &#x017F;ichs deutlich, daß Vater und Sohn<lb/>
Buchhandel und Druckerey gefu&#x0364;hret; denn da heißt<lb/>
es: <hi rendition="#aq">Typis &amp; impen&#x017F;is <hi rendition="#i">Hartmannorum</hi>, patris &amp; filii,<lb/>
Bibliopolarum in Academia Francofurti ad Ode-<lb/>
ram.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Ao.</hi> 1608. hat auch <hi rendition="#fr">Johann Eichorn,</hi> welcher<lb/>
ohnfehlbar derjenige &#x017F;eyn &#x017F;oll, der im <hi rendition="#aq">II.</hi> Theil <hi rendition="#aq">p.</hi> 43.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/><note xml:id="b132" prev="#a132" place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">the&#x017F;.</hi> berufen war, und 1587. ver&#x017F;tarb. Ja da ich ein Original<lb/>
&#x017F;eines Signets be&#x017F;itze, woru&#x0364;ber die Worte, gedruckt zu Berlin,<lb/>
im grauen Clo&#x017F;ter, durch <hi rendition="#fr">Nicolaum Voltzen,</hi> und darunter<lb/><hi rendition="#aq">a. c. MDLXXXIX.</hi> &#x017F;o muß er er&#x017F;t um das Jahr 90. und 91.<lb/>
&#x017F;ich nach Franckfurt begeben haben, &#x017F;ein Tod muß <hi rendition="#aq">ao.</hi> 1619.<lb/>
erfolget &#x017F;eyn, denn im Monat Octobr. die&#x017F;es Jahres i&#x017F;t noch<lb/>
&#x017F;einer, und im Novembr. &#x017F;einer Wittbe gedacht.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0160] Ao. 1595. hat Friedrich Hartmann ſich hier be- funden. Folgendes Buch beweiſet, daß er nicht allein Buchdrucker, ſondern auch Buchbinder und Buch- haͤndler geweſen: Chriſtoph. Pelargi D. quæſt. bre- viſſ. ex organo Logico e Typis & impenſis Hart- mannorum, Bibliopolarum in Academia Francfur- tana ad Oderam 1600. Woraus zu ſehen, daß mehr als ein Hartmann an der Buchdruckerey und Buch- handel Theil gehabt; am Ende des letzten Blats ſte- het alſo: Excudebat Fridericus Hartmannus, Typo- graphus, Bibliopegus & Bibliopola in Academia Francfurtana ad Oderam. Ao. 1608. hat Friedrich Hartmann gedruckt: Aetiopiſſam Tragico Comœdiam, Autore Joh. Scholvino, Lubecenſi; darauf beſand ſich zum Si- gnete die Hiſtorie vom faulen Knechte aus Matth. 25. da denn ſonderlich auf den 24. Vers gezielet iſt: Herr, ich wuſte, daß du ein harter Mann biſt! Die Unter- ſchrift war: Francofurti ad Oderam, Typis Fride- rici Hartmann. Bibliopolæ. Unter D. Pelargi Hiſt. Sacr. erklaͤrt ſichs deutlich, daß Vater und Sohn Buchhandel und Druckerey gefuͤhret; denn da heißt es: Typis & impenſis Hartmannorum, patris & filii, Bibliopolarum in Academia Francofurti ad Ode- ram. Ao. 1608. hat auch Johann Eichorn, welcher ohnfehlbar derjenige ſeyn ſoll, der im II. Theil p. 43. mit * * theſ. berufen war, und 1587. verſtarb. Ja da ich ein Original ſeines Signets beſitze, woruͤber die Worte, gedruckt zu Berlin, im grauen Cloſter, durch Nicolaum Voltzen, und darunter a. c. MDLXXXIX. ſo muß er erſt um das Jahr 90. und 91. ſich nach Franckfurt begeben haben, ſein Tod muß ao. 1619. erfolget ſeyn, denn im Monat Octobr. dieſes Jahres iſt noch ſeiner, und im Novembr. ſeiner Wittbe gedacht. J 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/160
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/160>, abgerufen am 02.05.2024.