deram in officina Johannis Eichorn, hat mich auf die Gedancken bracht es zeige noch einen ältern Eichorn vor diesem an. Wenigstens ist dieses noch vor 1559. gedruckt, weil Pappier und Druck mehr Merckmale eines Alterthums hatten, auch das hernach beygesetzte Hundlungs-Zeichen und Cornu Copiae von der ersten Simplicität abweichet, und einen Vorrath gedruckter Bücher anzeiget. Andreas Eichorn hat vermuth- lich beyde Signete beybehalten; wiewohl Herr Lesser nur des Erchorns gedencket, nach p. 44. im II. Theil der Buchdruckerkunst. Er hat noch 1599. gedruckt. *
Es ist aus mündlicher Erzehlung von der Eichorne einem bekannt, daß ihm die Buchdruckerkunst so viel Reichthum eingebracht, daß er die verschimmelten Du- caten in einer Wanne, sie zu sönnen, in sein Kappfen- ster gesetzt. Sein Nachbar, der dieses gesehen, sey darauf aus seinem hinüber gekrochen, und habe sich, ohne ertappt zu werden, eine Handvoll geholet. Als ihn nun dieser gelungene Streich gelocket, es noch ein- mal zu versuchen, sey es Eichorn gewahr worden, zu dem ersten Griffe habe er stille geschwiegen, als dieser aber noch einmal greiffen wollen, habe er geruffen: Nachbar! Nachbar! es ist genug! Darauf denn die- ser mit Schrecken zurücke gekrochen, zu Eichorn ins Haus gekommen, um Verzeihung gebeten, und ge- sagt: Er sey in Versuchung geführet worden, wolle hiermit das genommene wiederbringen. Eichorn
aber
*Anno 1581. hat ein Johann Eichorn das Concordien-Buch gedruckt, welches in der Bibliothec der Unter-Kirche zu Franckfurt befindlich ist. Es habe nun dieses der erste oder andere Johann Eichorn gedruckt; so ist es ein Be- weiß, daß sie ein hohes Alter mögen erreicht haben. Jch glaube, daß es ein Druck des ersten sey.
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deram in officina Johannis Eichorn, hat mich auf die Gedancken bracht es zeige noch einen aͤltern Eichorn vor dieſem an. Wenigſtens iſt dieſes noch vor 1559. gedruckt, weil Pappier und Druck mehr Merckmale eines Alterthums hatten, auch das hernach beygeſetzte Hundlungs-Zeichen und Cornu Copiæ von der erſten Simplicitaͤt abweichet, und einen Vorrath gedruckter Buͤcher anzeiget. Andreas Eichorn hat vermuth- lich beyde Signete beybehalten; wiewohl Herr Leſſer nur des Erchorns gedencket, nach p. 44. im II. Theil der Buchdruckerkunſt. Er hat noch 1599. gedruckt. *
Es iſt aus muͤndlicher Erzehlung von der Eichorne einem bekannt, daß ihm die Buchdruckerkunſt ſo viel Reichthum eingebracht, daß er die verſchimmelten Du- caten in einer Wanne, ſie zu ſoͤnnen, in ſein Kappfen- ſter geſetzt. Sein Nachbar, der dieſes geſehen, ſey darauf aus ſeinem hinuͤber gekrochen, und habe ſich, ohne ertappt zu werden, eine Handvoll geholet. Als ihn nun dieſer gelungene Streich gelocket, es noch ein- mal zu verſuchen, ſey es Eichorn gewahr worden, zu dem erſten Griffe habe er ſtille geſchwiegen, als dieſer aber noch einmal greiffen wollen, habe er geruffen: Nachbar! Nachbar! es iſt genug! Darauf denn die- ſer mit Schrecken zuruͤcke gekrochen, zu Eichorn ins Haus gekommen, um Verzeihung gebeten, und ge- ſagt: Er ſey in Verſuchung gefuͤhret worden, wolle hiermit das genommene wiederbringen. Eichorn
aber
*Anno 1581. hat ein Johann Eichorn das Concordien-Buch gedruckt, welches in der Bibliothec der Unter-Kirche zu Franckfurt befindlich iſt. Es habe nun dieſes der erſte oder andere Johann Eichorn gedruckt; ſo iſt es ein Be- weiß, daß ſie ein hohes Alter moͤgen erreicht haben. Jch glaube, daß es ein Druck des erſten ſey.
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deram in officina Johannis Eichorn, hat mich auf die
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vor dieſem an. Wenigſtens iſt dieſes noch vor 1559.
gedruckt, weil Pappier und Druck mehr Merckmale
eines Alterthums hatten, auch das hernach beygeſetzte
Hundlungs-Zeichen und Cornu Copiæ von der erſten
Simplicitaͤt abweichet, und einen Vorrath gedruckter
Buͤcher anzeiget. Andreas Eichorn hat vermuth-
lich beyde Signete beybehalten; wiewohl Herr Leſſer
nur des Erchorns gedencket, nach p. 44. im II. Theil
der Buchdruckerkunſt. Er hat noch 1599. gedruckt. *
Es iſt aus muͤndlicher Erzehlung von der Eichorne
einem bekannt, daß ihm die Buchdruckerkunſt ſo viel
Reichthum eingebracht, daß er die verſchimmelten Du-
caten in einer Wanne, ſie zu ſoͤnnen, in ſein Kappfen-
ſter geſetzt. Sein Nachbar, der dieſes geſehen, ſey
darauf aus ſeinem hinuͤber gekrochen, und habe ſich,
ohne ertappt zu werden, eine Handvoll geholet. Als
ihn nun dieſer gelungene Streich gelocket, es noch ein-
mal zu verſuchen, ſey es Eichorn gewahr worden, zu
dem erſten Griffe habe er ſtille geſchwiegen, als dieſer
aber noch einmal greiffen wollen, habe er geruffen:
Nachbar! Nachbar! es iſt genug! Darauf denn die-
ſer mit Schrecken zuruͤcke gekrochen, zu Eichorn ins
Haus gekommen, um Verzeihung gebeten, und ge-
ſagt: Er ſey in Verſuchung gefuͤhret worden, wolle
hiermit das genommene wiederbringen. Eichorn
aber
* Anno 1581. hat ein Johann Eichorn das Concordien-Buch
gedruckt, welches in der Bibliothec der Unter-Kirche zu
Franckfurt befindlich iſt. Es habe nun dieſes der erſte
oder andere Johann Eichorn gedruckt; ſo iſt es ein Be-
weiß, daß ſie ein hohes Alter moͤgen erreicht haben. Jch
glaube, daß es ein Druck des erſten ſey.
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/158>, abgerufen am 16.02.2025.
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