[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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zu Augspurg Anno 1530. angegeben, allhier dru-
cken lassen, Beckmann aber rechnet diß Buch inter
libros deperditos, oder unter die verlohrnen Bücher.

Anno 1532. ist hier noch ein Tractat gedruckt,
wie die weltliche Obrigkeit in Sachen, die Re-
ligion belangend, ein Aufsehen haben solle, wel-
ches dem Bischoff von Lebus, Georgio von Blumen-
thal, dediciret worden. Wie dieses aues Beckmanns
Chronic p. 59. bemercket; und in der Notit. Uni-
vers. p. 78.

Anno 1545. wurde das ehemalige Franciscaner-
Closter zu einer Buchdrucker-Officin gebraucht.
Weil man nun noch aus mündlichen Nachrichten
weiß, daß jetzo die Eichorne diejenigen Häuser
bewohnet, wo jetzo die neu-aufgerichteten Priester-
Wohnungen an der Unter-Kirche stehen, welche nichts,
als der Eingang in die Communität, als ehemahliges
Closter, von der Kirche abgesondert, so ist es ohnstrei-
tig von Johann Eichorne gesagt, was D. Beckmann
p. 66. in der Chronic spricht: "Als Ao. 1539. die
"Reformation allhier eingeführt worden, so hat die
"allgemeine Fatalität der Clöster und anderer derglei-
"chen geistlichen Stifftungen, auch dieses Closter de-
"troffen, daß es von Churfürst Joachimo eingezogen,
"und zu anderm publiquen und Christlichen Nutzen
"vorbehalten worden; gestalt denn bald der Magi-
"strat es zu einem Hospital, bald die Universität zu
"Errichtung einer Buchdruckerey ausgebeten, bis
"es endlich Ao. 1572. von Churfürst Johann Geor-
"gen zu einer Communität gewidmet worden. Fer-
ner in den Notit. Universit. p. 38. §. IX. heißt es aus
dem Lateimschen also: "Hierzu kam noch das Fran-
"ciscaner-Kloster, nicht weit von der Kirche St. Ni-
"colai, die ietzo den Reformirten gehört, Anfangs,

"daß

zu Augſpurg Anno 1530. angegeben, allhier dru-
cken laſſen, Beckmann aber rechnet diß Buch inter
libros deperditos, oder unter die verlohrnen Buͤcher.

Anno 1532. iſt hier noch ein Tractat gedruckt,
wie die weltliche Obrigkeit in Sachen, die Re-
ligion belangend, ein Aufſehen haben ſolle, wel-
ches dem Biſchoff von Lebus, Georgio von Blumen-
thal, dediciret worden. Wie dieſes aues Beckmanns
Chronic p. 59. bemercket; und in der Notit. Uni-
verſ. p. 78.

Anno 1545. wurde das ehemalige Franciſcaner-
Cloſter zu einer Buchdrucker-Officin gebraucht.
Weil man nun noch aus muͤndlichen Nachrichten
weiß, daß jetzo die Eichorne diejenigen Haͤuſer
bewohnet, wo jetzo die neu-aufgerichteten Prieſter-
Wohnungen an der Unter-Kirche ſtehen, welche nichts,
als der Eingang in die Communitaͤt, als ehemahliges
Cloſter, von der Kirche abgeſondert, ſo iſt es ohnſtrei-
tig von Johann Eichorne geſagt, was D. Beckmann
p. 66. in der Chronic ſpricht: „Als Ao. 1539. die
„Reformation allhier eingefuͤhrt worden, ſo hat die
„allgemeine Fatalitaͤt der Cloͤſter und anderer derglei-
„chen geiſtlichen Stifftungen, auch dieſes Cloſter de-
„troffen, daß es von Churfuͤrſt Joachimo eingezogen,
„und zu anderm publiquen und Chriſtlichen Nutzen
„vorbehalten worden; geſtalt denn bald der Magi-
„ſtrat es zu einem Hoſpital, bald die Univerſitaͤt zu
„Errichtung einer Buchdruckerey ausgebeten, bis
„es endlich Ao. 1572. von Churfuͤrſt Johann Geor-
„gen zu einer Communitaͤt gewidmet worden. Fer-
ner in den Notit. Univerſit. p. 38. §. IX. heißt es aus
dem Lateimſchen alſo: „Hierzu kam noch das Fran-
„ciſcaner-Kloſter, nicht weit von der Kirche St. Ni-
„colai, die ietzo den Reformirten gehoͤrt, Anfangs,

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[129/0156] zu Augſpurg Anno 1530. angegeben, allhier dru- cken laſſen, Beckmann aber rechnet diß Buch inter libros deperditos, oder unter die verlohrnen Buͤcher. Anno 1532. iſt hier noch ein Tractat gedruckt, wie die weltliche Obrigkeit in Sachen, die Re- ligion belangend, ein Aufſehen haben ſolle, wel- ches dem Biſchoff von Lebus, Georgio von Blumen- thal, dediciret worden. Wie dieſes aues Beckmanns Chronic p. 59. bemercket; und in der Notit. Uni- verſ. p. 78. Anno 1545. wurde das ehemalige Franciſcaner- Cloſter zu einer Buchdrucker-Officin gebraucht. Weil man nun noch aus muͤndlichen Nachrichten weiß, daß jetzo die Eichorne diejenigen Haͤuſer bewohnet, wo jetzo die neu-aufgerichteten Prieſter- Wohnungen an der Unter-Kirche ſtehen, welche nichts, als der Eingang in die Communitaͤt, als ehemahliges Cloſter, von der Kirche abgeſondert, ſo iſt es ohnſtrei- tig von Johann Eichorne geſagt, was D. Beckmann p. 66. in der Chronic ſpricht: „Als Ao. 1539. die „Reformation allhier eingefuͤhrt worden, ſo hat die „allgemeine Fatalitaͤt der Cloͤſter und anderer derglei- „chen geiſtlichen Stifftungen, auch dieſes Cloſter de- „troffen, daß es von Churfuͤrſt Joachimo eingezogen, „und zu anderm publiquen und Chriſtlichen Nutzen „vorbehalten worden; geſtalt denn bald der Magi- „ſtrat es zu einem Hoſpital, bald die Univerſitaͤt zu „Errichtung einer Buchdruckerey ausgebeten, bis „es endlich Ao. 1572. von Churfuͤrſt Johann Geor- „gen zu einer Communitaͤt gewidmet worden. Fer- ner in den Notit. Univerſit. p. 38. §. IX. heißt es aus dem Lateimſchen alſo: „Hierzu kam noch das Fran- „ciſcaner-Kloſter, nicht weit von der Kirche St. Ni- „colai, die ietzo den Reformirten gehoͤrt, Anfangs, „daß J

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Zitationshilfe:	[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/156>, abgerufen am 21.11.2024.

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