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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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keinerley Ursache willen anders halten, und mich son-
sten in meinen Drucken des heiligen R. R. und Chur-
fürstlichen Sächsischen Ordnung gemäß erzeigen
will; Treulich und sonder Gefährde, als wahr
mir GOtt helffe, durch JEsum Christum un-
sern HErrn.



XX.
Erneuerte Buchdruckerordnung
E. Hoch Edlen und Hochweisen Raths, der heil.
Reichs und Wahl Stadt Franckf. am Mayn
ertheilet Anno 1660. den 9. Febr.

Es sollen die Drucker von jeder Preß, so viel sie deren
gebrauchen, wöchentlich 4. pf. und jeder Geselle vor
seine Person wöchentlich 2. pf. einlegen die Krancken
im Fall der Noth damit zu erhalten, und die Leich-Kosten
zu erheben; welche Gebührniß durch die Drucker eingesamm-
let, und bey nechster Session jedesmahl verwahret werden
soll; Dieweilen man aber mehrmaln wahrgenommen, daß et-
liche Gesellen, mehr aus leichten Sinn als Nothdurfft sich auf
das heraus geben aus der Laden verlassend, dasjenige, so sie
mit ihrer Arbeit verdienet, liederlich verthun, feyren und bor-
gen, hernach sich der Hülffe aus der Laden bedienen; So ist
unser Will und ernstliche Meynung, daß hinführo keinem Gesel-
len aus der Lade verholffen werden soll, er habe sich dann in vo-
rigem seinem Leben und Wandel also wohl und unsträflich ver-
halten, daß er deßen von denen, wobey er gearbeitet, glaub-
würdiges Zeugniß haben und beybringen könne; und damit
künfftig alle der Druckerey verwandte Personen desto ruhiger
bey einander wohnen, und ihres Berufs und anbefohlner Ar-
beit, ohne Gezänck, mit mehrerem Fleiß abwarten können,
als wollen Wir ernstlich, daß keiner dem andern, ersey gleich
Drucker oder Geselle, um Schuldwerck oder fürgewandter
Unthaten willen auftreiben, an die Balcken und Thüren an-
zeichne, oder auf dergleichen verbothener weise untüglich zu

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keinerley Urſache willen anders halten, und mich ſon-
ſten in meinen Drucken des heiligen R. R. und Chur-
fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen Ordnung gemaͤß erzeigen
will; Treulich und ſonder Gefaͤhrde, als wahr
mir GOtt helffe, durch JEſum Chriſtum un-
ſern HErrn.



XX.
Erneuerte Buchdruckerordnung
E. Hoch Edlen und Hochweiſen Raths, der heil.
Reichs und Wahl Stadt Franckf. am Mayn
ertheilet Anno 1660. den 9. Febr.

Es ſollen die Drucker von jeder Preß, ſo viel ſie deren
gebrauchen, woͤchentlich 4. pf. und jeder Geſelle vor
ſeine Perſon woͤchentlich 2. pf. einlegen die Krancken
im Fall der Noth damit zu erhalten, und die Leich-Koſten
zu erheben; welche Gebuͤhrniß durch die Drucker eingeſamm-
let, und bey nechſter Sesſion jedesmahl verwahret werden
ſoll; Dieweilen man aber mehrmaln wahrgenommen, daß et-
liche Geſellen, mehr aus leichten Sinn als Nothdurfft ſich auf
das heraus geben aus der Laden verlaſſend, dasjenige, ſo ſie
mit ihrer Arbeit verdienet, liederlich verthun, feyren und bor-
gen, hernach ſich der Huͤlffe aus der Laden bedienen; So iſt
unſer Will und ernſtliche Meynung, daß hinfuͤhro keinem Geſel-
len aus der Lade verholffen werden ſoll, er habe ſich dann in vo-
rigem ſeinem Leben und Wandel alſo wohl und unſtraͤflich ver-
halten, daß er deßen von denen, wobey er gearbeitet, glaub-
wuͤrdiges Zeugniß haben und beybringen koͤnne; und damit
kuͤnfftig alle der Druckerey verwandte Perſonen deſto ruhiger
bey einander wohnen, und ihres Berufs und anbefohlner Ar-
beit, ohne Gezaͤnck, mit mehrerem Fleiß abwarten koͤnnen,
als wollen Wir ernſtlich, daß keiner dem andern, erſey gleich
Drucker oder Geſelle, um Schuldwerck oder fuͤrgewandter
Unthaten willen auftreiben, an die Balcken und Thuͤren an-
zeichne, oder auf dergleichen verbothener weiſe untuͤglich zu

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[0355] keinerley Urſache willen anders halten, und mich ſon- ſten in meinen Drucken des heiligen R. R. und Chur- fuͤrſtlichen Saͤchſiſchen Ordnung gemaͤß erzeigen will; Treulich und ſonder Gefaͤhrde, als wahr mir GOtt helffe, durch JEſum Chriſtum un- ſern HErrn. XX. Erneuerte Buchdruckerordnung E. Hoch Edlen und Hochweiſen Raths, der heil. Reichs und Wahl Stadt Franckf. am Mayn ertheilet Anno 1660. den 9. Febr. Es ſollen die Drucker von jeder Preß, ſo viel ſie deren gebrauchen, woͤchentlich 4. pf. und jeder Geſelle vor ſeine Perſon woͤchentlich 2. pf. einlegen die Krancken im Fall der Noth damit zu erhalten, und die Leich-Koſten zu erheben; welche Gebuͤhrniß durch die Drucker eingeſamm- let, und bey nechſter Sesſion jedesmahl verwahret werden ſoll; Dieweilen man aber mehrmaln wahrgenommen, daß et- liche Geſellen, mehr aus leichten Sinn als Nothdurfft ſich auf das heraus geben aus der Laden verlaſſend, dasjenige, ſo ſie mit ihrer Arbeit verdienet, liederlich verthun, feyren und bor- gen, hernach ſich der Huͤlffe aus der Laden bedienen; So iſt unſer Will und ernſtliche Meynung, daß hinfuͤhro keinem Geſel- len aus der Lade verholffen werden ſoll, er habe ſich dann in vo- rigem ſeinem Leben und Wandel alſo wohl und unſtraͤflich ver- halten, daß er deßen von denen, wobey er gearbeitet, glaub- wuͤrdiges Zeugniß haben und beybringen koͤnne; und damit kuͤnfftig alle der Druckerey verwandte Perſonen deſto ruhiger bey einander wohnen, und ihres Berufs und anbefohlner Ar- beit, ohne Gezaͤnck, mit mehrerem Fleiß abwarten koͤnnen, als wollen Wir ernſtlich, daß keiner dem andern, erſey gleich Drucker oder Geſelle, um Schuldwerck oder fuͤrgewandter Unthaten willen auftreiben, an die Balcken und Thuͤren an- zeichne, oder auf dergleichen verbothener weiſe untuͤglich zu ma- c 4

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/355>, abgerufen am 17.06.2024.