[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.Fortgesetzter Versuch eines als die vorhergehenden, und wird zu Dingen, die-von Natur diese Farbe haben, angewendet. Sie- he die XIII. Figur. VI. Schwartz wird gegittert, so daß schnurgleich ab- hangende, und Horizontal Linien einander durch- schneiden; Frantz. le Sable, schwartz. Weil es dem Auge nicht so gar angenehm, wird es gemeiniglich in den untersten Ort verschoben, und macht selten ein gantzes Feld voll; anders aber ist es mit denen Figuren, die offt schartze Farbe haben. Siehe XIV. Figur. VII. Purpurroth stellt man vor durch Striche von dem obern Winckel der rechten gegen den untern Winckel der lincken Seite; le pourpre, Purpurfärbig; Es war ehedem eine Königliche Farbe, und daher in denen Wappen rar. Siehe die XV. Figur. Es fallen auch vor die Rosenfarbe, Orange, Casta- nienbraun, Ascherfarben, Violfarbe, und an- dre dergleichen von anderm Range, da sie aber nur sehr selten vorkommen, und alle aus Vermischung derer obigen entstehen, so wird ihnen kaum unter denen Wappenfarben ein Ort vergönnet. Es ist auch bekannt, daß natürliche Dinge durch ihre ih- nen gleichsam angebohrne Farbe vorgestellet wer- den, Z. E. nackende Gliedmassen, als Hände vor- nemlich und Gesichte in Fleischfarbe. Doch hat man hierbey dis zu bemercken, daß in Ertzgestoche- ne Figuren, wo sie keine Heraldische Merckmahle von Farben haben, mit ihrer natürlichen Farbe abzubilden sind. VIII. denen Farben sind ähnlich zwey Arten Felle, Hermelin, wie man es nennet; und buntes Fell. Jenes
Fortgeſetzter Verſuch eines als die vorhergehenden, und wird zu Dingen, die-von Natur dieſe Farbe haben, angewendet. Sie- he die XIII. Figur. VI. Schwartz wird gegittert, ſo daß ſchnurgleich ab- hangende, und Horizontal Linien einander durch- ſchneiden; Frantz. le Sable, ſchwartz. Weil es dem Auge nicht ſo gar angenehm, wird es gemeiniglich in den unterſten Ort verſchoben, und macht ſelten ein gantzes Feld voll; anders aber iſt es mit denen Figuren, die offt ſchartze Farbe haben. Siehe XIV. Figur. VII. Purpurroth ſtellt man vor durch Striche von dem obern Winckel der rechten gegen den untern Winckel der lincken Seite; le pourpre, Purpurfaͤrbig; Es war ehedem eine Koͤnigliche Farbe, und daher in denen Wappen rar. Siehe die XV. Figur. Es fallen auch vor die Roſenfarbe, Orange, Caſta- nienbraun, Aſcherfarben, Violfarbe, und an- dre dergleichen von anderm Range, da ſie aber nur ſehr ſelten vorkommen, und alle aus Vermiſchung derer obigen entſtehen, ſo wird ihnen kaum unter denen Wappenfarben ein Ort vergoͤnnet. Es iſt auch bekannt, daß natuͤrliche Dinge durch ihre ih- nen gleichſam angebohrne Farbe vorgeſtellet wer- den, Z. E. nackende Gliedmaſſen, als Haͤnde vor- nemlich und Geſichte in Fleiſchfarbe. Doch hat man hierbey dis zu bemercken, daß in Ertzgeſtoche- ne Figuren, wo ſie keine Heraldiſche Merckmahle von Farben haben, mit ihrer natuͤrlichen Farbe abzubilden ſind. VIII. denen Farben ſind aͤhnlich zwey Arten Felle, Hermelin, wie man es nennet; und buntes Fell. Jenes
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item><pb facs="#f0308" n="220"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Fortgeſetzter Verſuch eines</hi></fw><lb/> als die vorhergehenden, und wird zu Dingen, die-<lb/> von Natur dieſe Farbe haben, angewendet. Sie-<lb/> he die <hi rendition="#aq">XIII.</hi> Figur.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">VI.</hi><hi rendition="#fr">Schwartz</hi> wird <hi rendition="#fr">gegittert</hi>, ſo daß <hi rendition="#fr">ſchnurgleich ab-<lb/> hangende</hi>, und <hi rendition="#fr">Horizontal Linien</hi> einander durch-<lb/> ſchneiden; Frantz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le Sable</hi>,</hi> ſchwartz. Weil es dem<lb/> Auge nicht ſo gar angenehm, wird es gemeiniglich<lb/> in den unterſten Ort verſchoben, und macht ſelten<lb/> ein gantzes Feld voll; anders aber iſt es mit denen<lb/> Figuren, die offt ſchartze Farbe haben. Siehe<lb/><hi rendition="#aq">XIV.</hi> Figur.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">VII.</hi><hi rendition="#fr">Purpurroth</hi> ſtellt man vor durch <hi rendition="#fr">Striche<lb/> von dem obern Winckel der rechten gegen den<lb/> untern Winckel der lincken Seite;</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le pourpre</hi>,</hi><lb/> Purpurfaͤrbig; Es war ehedem eine Koͤnigliche<lb/> Farbe, und daher in denen Wappen rar. Siehe<lb/> die <hi rendition="#aq">XV.</hi> Figur.</item><lb/> <item>Es fallen auch vor die <hi rendition="#fr">Roſenfarbe, Orange, Caſta-<lb/> nienbraun, Aſcherfarben, Violfarbe</hi>, und an-<lb/> dre dergleichen von anderm Range, da ſie aber nur<lb/> ſehr ſelten vorkommen, und alle aus Vermiſchung<lb/> derer obigen entſtehen, ſo wird ihnen kaum unter<lb/> denen Wappenfarben ein Ort vergoͤnnet. Es iſt<lb/> auch bekannt, daß natuͤrliche Dinge durch ihre ih-<lb/> nen gleichſam <hi rendition="#fr">angebohrne</hi> Farbe vorgeſtellet wer-<lb/> den, Z. E. nackende Gliedmaſſen, als Haͤnde vor-<lb/> nemlich und Geſichte in Fleiſchfarbe. Doch hat<lb/> man hierbey dis zu bemercken, daß in Ertzgeſtoche-<lb/> ne Figuren, wo ſie keine Heraldiſche Merckmahle<lb/> von Farben haben, mit ihrer natuͤrlichen Farbe<lb/> abzubilden ſind.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">VIII.</hi> denen Farben ſind aͤhnlich zwey Arten Felle,<lb/><hi rendition="#fr">Hermelin</hi>, wie man es nennet; und <hi rendition="#fr">buntes Fell.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jenes</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [220/0308]
Fortgeſetzter Verſuch eines
als die vorhergehenden, und wird zu Dingen, die-
von Natur dieſe Farbe haben, angewendet. Sie-
he die XIII. Figur.
VI. Schwartz wird gegittert, ſo daß ſchnurgleich ab-
hangende, und Horizontal Linien einander durch-
ſchneiden; Frantz. le Sable, ſchwartz. Weil es dem
Auge nicht ſo gar angenehm, wird es gemeiniglich
in den unterſten Ort verſchoben, und macht ſelten
ein gantzes Feld voll; anders aber iſt es mit denen
Figuren, die offt ſchartze Farbe haben. Siehe
XIV. Figur.
VII. Purpurroth ſtellt man vor durch Striche
von dem obern Winckel der rechten gegen den
untern Winckel der lincken Seite; le pourpre,
Purpurfaͤrbig; Es war ehedem eine Koͤnigliche
Farbe, und daher in denen Wappen rar. Siehe
die XV. Figur.
Es fallen auch vor die Roſenfarbe, Orange, Caſta-
nienbraun, Aſcherfarben, Violfarbe, und an-
dre dergleichen von anderm Range, da ſie aber nur
ſehr ſelten vorkommen, und alle aus Vermiſchung
derer obigen entſtehen, ſo wird ihnen kaum unter
denen Wappenfarben ein Ort vergoͤnnet. Es iſt
auch bekannt, daß natuͤrliche Dinge durch ihre ih-
nen gleichſam angebohrne Farbe vorgeſtellet wer-
den, Z. E. nackende Gliedmaſſen, als Haͤnde vor-
nemlich und Geſichte in Fleiſchfarbe. Doch hat
man hierbey dis zu bemercken, daß in Ertzgeſtoche-
ne Figuren, wo ſie keine Heraldiſche Merckmahle
von Farben haben, mit ihrer natuͤrlichen Farbe
abzubilden ſind.
VIII. denen Farben ſind aͤhnlich zwey Arten Felle,
Hermelin, wie man es nennet; und buntes Fell.
Jenes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |