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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Kurtzgefaßte Nachricht,
den, 1683. den 18. Jan. ans Licht der Welt. Sein
Herr Vater war Gabriel Faber, wohl verdienter
Prediger und Minist. Senior in ermeldter Stadt Ra-
deberg, und Pastor in den Filial Schönborn, die
Mutter Frau Augusta Catharina, eine gebohrne
Lohmannin, Herrn M. Andreas Lohmanns, Pa-
storis in Apollensdorf und Strachau, bey Witten-
berg,
ältesten Jungfer Tochter. Er ist nicht nur in
die Stadt-Schule allda geschickt, sondern auch von
seinem seel. Herrn Vater selbst unterrichtet worden,
und war anfangs dem Studio Theologico gewidmet;
Weil aber dessen älterer Bruder allbereit den Anfang
dazu gemacht, solches auch nachhero auf der Univer-
sität Leipzig fortgesetzet, und sich die benöthigten Mit-
tel dazu nicht finden wolten; So wurde beschlossen,
daß er die Buchdruckerkunst lernen sollte, damit er
dasjenige, was er in der Lateinischen, Griechisch- und
Hebräischen Sprache einigermassen erlernet, bey die-
ser Kunst nutzen könnte, wie es denn auch würcklich
ziemlichen Nutzen geschaffet, daß er nicht allein in ei-
nigen Conditionen das Amt eines Correctoris mit ü-
bernommen, sondern auch in seiner eigenen Buchdru-
ckerey das meiste, was darinnen gedruckt worden, cor-
riget, und allen möglichen Fleiß angewendet hat. Er
trat also 1697. bey Herrn Johann Friedrich Schrö-
teln
in Dreßden in die Lehre, und wurde 1701. wie-
derum frey gesprochen. Jn wenig Wochen hernach
hat er in Gegenwart der gantzen Gesellschafft zu Dreß-
den bey ermeldeten seinem Lehrherrn postuliret, und
ist nachher in Pirna, Freyberg Chemnitz, Schleu-
singen, Halle
und Leipzig in Condition gestanden,
wobey ihm auch etlichemal die Stelle als Factor auf-
getragen worden ist, weil er aber niemals eine Be-

lie-

Kurtzgefaßte Nachricht,
den, 1683. den 18. Jan. ans Licht der Welt. Sein
Herr Vater war Gabriel Faber, wohl verdienter
Prediger und Miniſt. Senior in ermeldter Stadt Ra-
deberg, und Paſtor in den Filial Schoͤnborn, die
Mutter Frau Auguſta Catharina, eine gebohrne
Lohmannin, Herrn M. Andreas Lohmanns, Pa-
ſtoris in Apollensdorf und Strachau, bey Witten-
berg,
aͤlteſten Jungfer Tochter. Er iſt nicht nur in
die Stadt-Schule allda geſchickt, ſondern auch von
ſeinem ſeel. Herrn Vater ſelbſt unterrichtet worden,
und war anfangs dem Studio Theologico gewidmet;
Weil aber deſſen aͤlterer Bruder allbereit den Anfang
dazu gemacht, ſolches auch nachhero auf der Univer-
ſitaͤt Leipzig fortgeſetzet, und ſich die benoͤthigten Mit-
tel dazu nicht finden wolten; So wurde beſchloſſen,
daß er die Buchdruckerkunſt lernen ſollte, damit er
dasjenige, was er in der Lateiniſchen, Griechiſch- und
Hebraͤiſchen Sprache einigermaſſen erlernet, bey die-
ſer Kunſt nutzen koͤnnte, wie es denn auch wuͤrcklich
ziemlichen Nutzen geſchaffet, daß er nicht allein in ei-
nigen Conditionen das Amt eines Correctoris mit uͤ-
bernommen, ſondern auch in ſeiner eigenen Buchdru-
ckerey das meiſte, was darinnen gedruckt worden, cor-
riget, und allen moͤglichen Fleiß angewendet hat. Er
trat alſo 1697. bey Herrn Johann Friedrich Schroͤ-
teln
in Dreßden in die Lehre, und wurde 1701. wie-
derum frey geſprochen. Jn wenig Wochen hernach
hat er in Gegenwart der gantzen Geſellſchafft zu Dreß-
den bey ermeldeten ſeinem Lehrherrn poſtuliret, und
iſt nachher in Pirna, Freyberg Chemnitz, Schleu-
ſingen, Halle
und Leipzig in Condition geſtanden,
wobey ihm auch etlichemal die Stelle als Factor auf-
getragen worden iſt, weil er aber niemals eine Be-

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[76/0124] Kurtzgefaßte Nachricht, den, 1683. den 18. Jan. ans Licht der Welt. Sein Herr Vater war Gabriel Faber, wohl verdienter Prediger und Miniſt. Senior in ermeldter Stadt Ra- deberg, und Paſtor in den Filial Schoͤnborn, die Mutter Frau Auguſta Catharina, eine gebohrne Lohmannin, Herrn M. Andreas Lohmanns, Pa- ſtoris in Apollensdorf und Strachau, bey Witten- berg, aͤlteſten Jungfer Tochter. Er iſt nicht nur in die Stadt-Schule allda geſchickt, ſondern auch von ſeinem ſeel. Herrn Vater ſelbſt unterrichtet worden, und war anfangs dem Studio Theologico gewidmet; Weil aber deſſen aͤlterer Bruder allbereit den Anfang dazu gemacht, ſolches auch nachhero auf der Univer- ſitaͤt Leipzig fortgeſetzet, und ſich die benoͤthigten Mit- tel dazu nicht finden wolten; So wurde beſchloſſen, daß er die Buchdruckerkunſt lernen ſollte, damit er dasjenige, was er in der Lateiniſchen, Griechiſch- und Hebraͤiſchen Sprache einigermaſſen erlernet, bey die- ſer Kunſt nutzen koͤnnte, wie es denn auch wuͤrcklich ziemlichen Nutzen geſchaffet, daß er nicht allein in ei- nigen Conditionen das Amt eines Correctoris mit uͤ- bernommen, ſondern auch in ſeiner eigenen Buchdru- ckerey das meiſte, was darinnen gedruckt worden, cor- riget, und allen moͤglichen Fleiß angewendet hat. Er trat alſo 1697. bey Herrn Johann Friedrich Schroͤ- teln in Dreßden in die Lehre, und wurde 1701. wie- derum frey geſprochen. Jn wenig Wochen hernach hat er in Gegenwart der gantzen Geſellſchafft zu Dreß- den bey ermeldeten ſeinem Lehrherrn poſtuliret, und iſt nachher in Pirna, Freyberg Chemnitz, Schleu- ſingen, Halle und Leipzig in Condition geſtanden, wobey ihm auch etlichemal die Stelle als Factor auf- getragen worden iſt, weil er aber niemals eine Be- lie-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/124>, abgerufen am 25.11.2024.