Da dieser Gegenstand für die Ausübung von grosser Wichtigkeit ist, indem wir häufig in die Lage kommen aus der spezifischen Schwere eines Metallgemisches die beiderseiti- gen Antheile der Metalle zu bestimmen, so hat man in neuern Zeiten mehrere Versuche dieser Art angestellt. Wir haben bereits Seite 40 die spezifischen Schweren der Mischun- gen von Gold und Platin nach den Versuchen von Prinsep, dann Seite 42 jene der Mischungen aus Kupfer und Zinn, endlich Seite 45 die spezifischen Schweren der Mischun- gen von Z[i]nn und Blei angeführt. Mehrere andere Versuche über diesen Gegenstand fin- den sich in den chemischen Werken. Herr Professor Meissner in Wien hat diesen Gegen- stand in seinem ausführlichen, im Jahre 1816 über die Aräometrie bekannt gemachten Werke, vorzüglich aber die Bestimmung der spezifischen Schweren bei verschiedenen Mischungsverhältnissen des Alkohols mit Wasser, wovon wir demnächst sprechen werden, mit vieler Gründlichkeit behandelt. Die Resultate der Versuche, welche derselbe über die spezifischen Schweren der Legirungen aus böhmischem (Schlaggenwalder) Zinn und Villacher Blei anstellte, sind in der Tabelle XI seines Werkes enthalten, und Seite 50 in unserer Tabelle wieder aufgenommen. Hiervon enthält die Kolumne I. die Inhaltsmasse y des Zinnes, und II. jene des Bleies x, welche bei den Versuchen verwendet wurden, und es erscheint in III. deren spezifische Schwere nach der hierüber angestellten Beobachtung. Die Kolumne IV. enthält das berechnete spezifische Gewicht bei unveränderten Volumen, wie es die Formel
[Formel 1]
nach der Alligazionsrechnung gibt; die Kolumne V. enthält die korrigirte spezifische Schwere, wie sie anzunehmen ist, damit sich die auffallenden positiven und negativen Differenzen in der Kolumne III. beinahe heben. Da es allgemein bekannt ist, dass in der Natur keine Sprünge vorgefunden werden, so wird auch bei den Legirungen der Metalle ein bestimmtes Gesetz vorherrschen; wir haben demnach die Kor- rekzion der beobachteten spezifischen Schweren (III) in der Art vorgenommen, dass die korrigirten Zahlen (V) einem beständigen Gesetze folgen. Wie gross diese Korrekzionen seyen, ist aus der VI. Kolumne ersichtlich, woraus man zugleich sieht, dass sich die posi-
Spezifische Schwere der Metallverbindungen.
[Tabelle]
§. 45.
Da dieser Gegenstand für die Ausübung von grosser Wichtigkeit ist, indem wir häufig in die Lage kommen aus der spezifischen Schwere eines Metallgemisches die beiderseiti- gen Antheile der Metalle zu bestimmen, so hat man in neuern Zeiten mehrere Versuche dieser Art angestellt. Wir haben bereits Seite 40 die spezifischen Schweren der Mischun- gen von Gold und Platin nach den Versuchen von Prinsep, dann Seite 42 jene der Mischungen aus Kupfer und Zinn, endlich Seite 45 die spezifischen Schweren der Mischun- gen von Z[i]nn und Blei angeführt. Mehrere andere Versuche über diesen Gegenstand fin- den sich in den chemischen Werken. Herr Professor Meissner in Wien hat diesen Gegen- stand in seinem ausführlichen, im Jahre 1816 über die Aräometrie bekannt gemachten Werke, vorzüglich aber die Bestimmung der spezifischen Schweren bei verschiedenen Mischungsverhältnissen des Alkohols mit Wasser, wovon wir demnächst sprechen werden, mit vieler Gründlichkeit behandelt. Die Resultate der Versuche, welche derselbe über die spezifischen Schweren der Legirungen aus böhmischem (Schlaggenwalder) Zinn und Villacher Blei anstellte, sind in der Tabelle XI seines Werkes enthalten, und Seite 50 in unserer Tabelle wieder aufgenommen. Hiervon enthält die Kolumne I. die Inhaltsmasse y des Zinnes, und II. jene des Bleies x, welche bei den Versuchen verwendet wurden, und es erscheint in III. deren spezifische Schwere nach der hierüber angestellten Beobachtung. Die Kolumne IV. enthält das berechnete spezifische Gewicht bei unveränderten Volumen, wie es die Formel
[Formel 1]
nach der Alligazionsrechnung gibt; die Kolumne V. enthält die korrigirte spezifische Schwere, wie sie anzunehmen ist, damit sich die auffallenden positiven und negativen Differenzen in der Kolumne III. beinahe heben. Da es allgemein bekannt ist, dass in der Natur keine Sprünge vorgefunden werden, so wird auch bei den Legirungen der Metalle ein bestimmtes Gesetz vorherrschen; wir haben demnach die Kor- rekzion der beobachteten spezifischen Schweren (III) in der Art vorgenommen, dass die korrigirten Zahlen (V) einem beständigen Gesetze folgen. Wie gross diese Korrekzionen seyen, ist aus der VI. Kolumne ersichtlich, woraus man zugleich sieht, dass sich die posi-
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Spezifische Schwere der Metallverbindungen.
§. 45.
Da dieser Gegenstand für die Ausübung von grosser Wichtigkeit ist, indem wir häufig
in die Lage kommen aus der spezifischen Schwere eines Metallgemisches die beiderseiti-
gen Antheile der Metalle zu bestimmen, so hat man in neuern Zeiten mehrere Versuche
dieser Art angestellt. Wir haben bereits Seite 40 die spezifischen Schweren der Mischun-
gen von Gold und Platin nach den Versuchen von Prinsep, dann Seite 42 jene der
Mischungen aus Kupfer und Zinn, endlich Seite 45 die spezifischen Schweren der Mischun-
gen von Zinn und Blei angeführt. Mehrere andere Versuche über diesen Gegenstand fin-
den sich in den chemischen Werken. Herr Professor Meissner in Wien hat diesen Gegen-
stand in seinem ausführlichen, im Jahre 1816 über die Aräometrie bekannt gemachten
Werke, vorzüglich aber die Bestimmung der spezifischen Schweren bei verschiedenen
Mischungsverhältnissen des Alkohols mit Wasser, wovon wir demnächst sprechen werden,
mit vieler Gründlichkeit behandelt. Die Resultate der Versuche, welche derselbe über
die spezifischen Schweren der Legirungen aus böhmischem (Schlaggenwalder) Zinn und
Villacher Blei anstellte, sind in der Tabelle XI seines Werkes enthalten, und Seite 50 in
unserer Tabelle wieder aufgenommen. Hiervon enthält die Kolumne I. die Inhaltsmasse y
des Zinnes, und II. jene des Bleies x, welche bei den Versuchen verwendet wurden, und
es erscheint in III. deren spezifische Schwere nach der hierüber angestellten Beobachtung.
Die Kolumne IV. enthält das berechnete spezifische Gewicht bei unveränderten Volumen, wie
es die Formel [FORMEL] nach der Alligazionsrechnung gibt; die Kolumne V. enthält
die korrigirte spezifische Schwere, wie sie anzunehmen ist, damit sich die auffallenden
positiven und negativen Differenzen in der Kolumne III. beinahe heben. Da es allgemein
bekannt ist, dass in der Natur keine Sprünge vorgefunden werden, so wird auch bei den
Legirungen der Metalle ein bestimmtes Gesetz vorherrschen; wir haben demnach die Kor-
rekzion der beobachteten spezifischen Schweren (III) in der Art vorgenommen, dass die
korrigirten Zahlen (V) einem beständigen Gesetze folgen. Wie gross diese Korrekzionen
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Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 2: Mechanik flüssiger Körper. Prag, 1832, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik02_1832/66>, abgerufen am 27.11.2024.
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