Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

Bild:
<< vorherige Seite

Relative Festigkeit der Körper.
den, so findet man auch mehrere Versuche in den mechanischen Schriften über diesen
Fall angestellt.

Da das Tannenholz bei dem Bauwesen am häufigsten gebraucht wird, so hat
Hr. Barlow in England eine Reihe von Versuchen über die Festigkeit solcher Hölzer
angestellt, die an beiden Enden frei auflagen, und durch ein in der Mitte derselben
angebrachtes Gewicht gebrochen wurden. Bei dem ersten Versuche dieser Art wurden
sechs Stäbe von Tannenholz, deren jeder 1 Zoll hoch, 1 Zoll breit und 15 Zoll lang
war, nach und nach in ihrer Mitte mit Gewichten beschwert, bis der Bruch erfolgte,
Das Mittel aus diesen sechs Versuchen gab ein Gewicht von 418 5/6 Lb. Da diess durchaus
englisches Maass und Gewicht ist, so findet man den Coeffizienten m für diesen Versuch
aus der Proportion [Formel 1] . (0,9642)2 woraus
[Formel 2] . Auf gleiche Art wurde der Coeffizient bei allen andern Versuchen
in der nachstehenden Tabelle berechnet.

[Tabelle]

Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die Festigkeit des Tannenholzes nicht durch-
aus gleich sey, da die Versuche für den Coeffizienten m die Werthe 1327 bis 1641 geben;
wovon die Ursache darin liegt, weil man nicht leicht zwei vollkommen gleiche Hölzer zu
finden im Stande ist.

§. 295.

In dem bereits erwähnten Handbuche der Statik fester Körper von I. A. Eytelwein
erscheint eine Reihe von Versuchen, welche über die relative Festigkeit der in

Relative Festigkeit der Körper.
den, so findet man auch mehrere Versuche in den mechanischen Schriften über diesen
Fall angestellt.

Da das Tannenholz bei dem Bauwesen am häufigsten gebraucht wird, so hat
Hr. Barlow in England eine Reihe von Versuchen über die Festigkeit solcher Hölzer
angestellt, die an beiden Enden frei auflagen, und durch ein in der Mitte derselben
angebrachtes Gewicht gebrochen wurden. Bei dem ersten Versuche dieser Art wurden
sechs Stäbe von Tannenholz, deren jeder 1 Zoll hoch, 1 Zoll breit und 15 Zoll lang
war, nach und nach in ihrer Mitte mit Gewichten beschwert, bis der Bruch erfolgte,
Das Mittel aus diesen sechs Versuchen gab ein Gewicht von 418⅚ ℔. Da diess durchaus
englisches Maass und Gewicht ist, so findet man den Coeffizienten m für diesen Versuch
aus der Proportion [Formel 1] . (0,9642)2 woraus
[Formel 2] . Auf gleiche Art wurde der Coeffizient bei allen andern Versuchen
in der nachstehenden Tabelle berechnet.

[Tabelle]

Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die Festigkeit des Tannenholzes nicht durch-
aus gleich sey, da die Versuche für den Coeffizienten m die Werthe 1327 bis 1641 geben;
wovon die Ursache darin liegt, weil man nicht leicht zwei vollkommen gleiche Hölzer zu
finden im Stande ist.

§. 295.

In dem bereits erwähnten Handbuche der Statik fester Körper von I. A. Eytelwein
erscheint eine Reihe von Versuchen, welche über die relative Festigkeit der in

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0333" n="303"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Relative Festigkeit der Körper.</hi></fw><lb/>
den, so findet man auch mehrere Versuche in den mechanischen Schriften über diesen<lb/>
Fall angestellt.</p><lb/>
              <p>Da das <hi rendition="#g">Tannenholz</hi> bei dem Bauwesen am häufigsten gebraucht wird, so hat<lb/>
Hr. <hi rendition="#i">Barlow</hi> in England eine Reihe von Versuchen über die Festigkeit solcher Hölzer<lb/>
angestellt, die an beiden Enden frei auflagen, und durch ein in der Mitte derselben<lb/>
angebrachtes Gewicht gebrochen wurden. Bei dem ersten Versuche dieser Art wurden<lb/>
sechs Stäbe von Tannenholz, deren jeder 1 Zoll hoch, 1 Zoll breit und 15 Zoll lang<lb/>
war, nach und nach in ihrer Mitte mit Gewichten beschwert, bis der Bruch erfolgte,<lb/>
Das Mittel aus diesen sechs Versuchen gab ein Gewicht von 418&#x215A; &#x2114;. Da diess durchaus<lb/>
englisches Maass und Gewicht ist, so findet man den Coeffizienten m für diesen Versuch<lb/>
aus der Proportion <formula/>. (0,<hi rendition="#sub">9642</hi>)<hi rendition="#sup">2</hi> woraus<lb/><formula/>. Auf gleiche Art wurde der Coeffizient bei allen andern Versuchen<lb/>
in der nachstehenden Tabelle berechnet.</p><lb/>
              <table>
                <row>
                  <cell/>
                </row>
              </table>
              <p>Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die Festigkeit des Tannenholzes nicht durch-<lb/>
aus gleich sey, da die Versuche für den Coeffizienten m die Werthe 1327 bis 1641 geben;<lb/>
wovon die Ursache darin liegt, weil man nicht leicht zwei vollkommen gleiche Hölzer zu<lb/>
finden im Stande ist.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 295.</head><lb/>
              <p>In dem bereits erwähnten Handbuche der Statik fester Körper von <hi rendition="#i">I. A. Eytelwein</hi><lb/>
erscheint eine Reihe von Versuchen, welche über die <hi rendition="#g">relative Festigkeit</hi> der in<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[303/0333] Relative Festigkeit der Körper. den, so findet man auch mehrere Versuche in den mechanischen Schriften über diesen Fall angestellt. Da das Tannenholz bei dem Bauwesen am häufigsten gebraucht wird, so hat Hr. Barlow in England eine Reihe von Versuchen über die Festigkeit solcher Hölzer angestellt, die an beiden Enden frei auflagen, und durch ein in der Mitte derselben angebrachtes Gewicht gebrochen wurden. Bei dem ersten Versuche dieser Art wurden sechs Stäbe von Tannenholz, deren jeder 1 Zoll hoch, 1 Zoll breit und 15 Zoll lang war, nach und nach in ihrer Mitte mit Gewichten beschwert, bis der Bruch erfolgte, Das Mittel aus diesen sechs Versuchen gab ein Gewicht von 418⅚ ℔. Da diess durchaus englisches Maass und Gewicht ist, so findet man den Coeffizienten m für diesen Versuch aus der Proportion [FORMEL]. (0,9642)2 woraus [FORMEL]. Auf gleiche Art wurde der Coeffizient bei allen andern Versuchen in der nachstehenden Tabelle berechnet. Aus dieser Tabelle ersieht man, dass die Festigkeit des Tannenholzes nicht durch- aus gleich sey, da die Versuche für den Coeffizienten m die Werthe 1327 bis 1641 geben; wovon die Ursache darin liegt, weil man nicht leicht zwei vollkommen gleiche Hölzer zu finden im Stande ist. §. 295. In dem bereits erwähnten Handbuche der Statik fester Körper von I. A. Eytelwein erscheint eine Reihe von Versuchen, welche über die relative Festigkeit der in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/333
Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/333>, abgerufen am 28.11.2024.