Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
Relative Festigkeit der Körper.
[Tabelle]

Aus dieser Tabelle sieht man die Zunah-
me des Tragungsvermögens gegen die Unter-
stützungspunkte; insbesondere ergibt sich,
dass, wenn man sich den Balken in drei Thei-
le abgetheilt denkt, der mittlere Theil in
allen Punkten eine beinahe gleiche
Tragungskraft
besitze, indem die Zah-
len 1,010, dann 1,042, endlich 1,099 nur unbe-
deutend von 1,000 abweichen.

Von diesem dritten Theile aus wird das
Tragungsvermögen gegen die Enden des Bal-
kens immer grösser; kommt endlich die Last
auf den Unterstützungspunkt des Balkens zu
liegen, so wird dessen Tragungsvermögen un-
endlich gross, d. h. er bricht nicht mehr
und es kommt nunmehr bloss seine rückwir-
kende Festigkeit in Betrachtung, wovon spä-
ter gehandelt werden wird.

Ist bei diesem Balken B = 10", H = 12", L = 20', das Gewicht eines Kubikfusses Holz

[Tabelle]
= 30 Lb und im Falle er von Tannenholz ist, und das zum
Bruche erforderliche Gewicht gesucht wird, m = 1000, so ist
P = [Formel 1] = 24000; ferner
[Formel 2] , dann
[Formel 3] . Setzt man E = 0, 12 Zoll, 24
Zoll, 36 Zoll u. s. w., so erhält man jedesmal Q, wie in
der nebenstehenden Tabelle zu ersehen ist.

§. 294.

Da die Versuche über den Bruch der Balken weit leichter anzustellen sind, wenn
die letztern an beiden Enden aufliegen, als wenn sie an einem Ende eingemauert wer-

Relative Festigkeit der Körper.
[Tabelle]

Aus dieser Tabelle sieht man die Zunah-
me des Tragungsvermögens gegen die Unter-
stützungspunkte; insbesondere ergibt sich,
dass, wenn man sich den Balken in drei Thei-
le abgetheilt denkt, der mittlere Theil in
allen Punkten eine beinahe gleiche
Tragungskraft
besitze, indem die Zah-
len 1,010, dann 1,042, endlich 1,099 nur unbe-
deutend von 1,000 abweichen.

Von diesem dritten Theile aus wird das
Tragungsvermögen gegen die Enden des Bal-
kens immer grösser; kommt endlich die Last
auf den Unterstützungspunkt des Balkens zu
liegen, so wird dessen Tragungsvermögen un-
endlich gross, d. h. er bricht nicht mehr
und es kommt nunmehr bloss seine rückwir-
kende Festigkeit in Betrachtung, wovon spä-
ter gehandelt werden wird.

Ist bei diesem Balken B = 10″, H = 12″, L = 20′, das Gewicht eines Kubikfusses Holz

[Tabelle]
= 30 ℔ und im Falle er von Tannenholz ist, und das zum
Bruche erforderliche Gewicht gesucht wird, m = 1000, so ist
P = [Formel 1] = 24000; ferner
[Formel 2] , dann
[Formel 3] . Setzt man E = 0, 12 Zoll, 24
Zoll, 36 Zoll u. s. w., so erhält man jedesmal Q, wie in
der nebenstehenden Tabelle zu ersehen ist.

§. 294.

Da die Versuche über den Bruch der Balken weit leichter anzustellen sind, wenn
die letztern an beiden Enden aufliegen, als wenn sie an einem Ende eingemauert wer-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0332" n="302"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">Relative Festigkeit der Körper.</hi> </fw><lb/>
              <table>
                <row>
                  <cell/>
                </row>
              </table>
              <p>Aus dieser Tabelle sieht man die Zunah-<lb/>
me des Tragungsvermögens gegen die Unter-<lb/>
stützungspunkte; insbesondere ergibt sich,<lb/>
dass, wenn man sich den Balken in drei Thei-<lb/>
le abgetheilt denkt, der <hi rendition="#g">mittlere</hi> Theil in<lb/>
allen Punkten <hi rendition="#g">eine beinahe gleiche<lb/>
Tragungskraft</hi> besitze, indem die Zah-<lb/>
len 1,<hi rendition="#sub">010</hi>, dann 1,<hi rendition="#sub">042</hi>, endlich 1,<hi rendition="#sub">099</hi> nur unbe-<lb/>
deutend von 1,<hi rendition="#sub">000</hi> abweichen.</p><lb/>
              <p>Von diesem dritten Theile aus wird das<lb/>
Tragungsvermögen gegen die Enden des Bal-<lb/>
kens immer grösser; kommt endlich die Last<lb/>
auf den Unterstützungspunkt des Balkens zu<lb/>
liegen, so wird dessen Tragungsvermögen un-<lb/>
endlich gross, d. h. er <hi rendition="#g">bricht</hi> nicht mehr<lb/>
und es kommt nunmehr bloss seine rückwir-<lb/>
kende Festigkeit in Betrachtung, wovon spä-<lb/>
ter gehandelt werden wird.</p><lb/>
              <p>Ist bei diesem Balken B = 10&#x2033;, H = 12&#x2033;, L = 20&#x2032;, das Gewicht eines Kubikfusses Holz<lb/><table><row><cell/></row></table> = 30 &#x2114; und im Falle er von Tannenholz ist, und das zum<lb/>
Bruche erforderliche Gewicht gesucht wird, m = 1000, so ist<lb/>
P = <formula/> = 24000; ferner<lb/><formula/>, dann<lb/><formula/>. Setzt man E = 0, 12 Zoll, 24<lb/>
Zoll, 36 Zoll u. s. w., so erhält man jedesmal Q, wie in<lb/>
der nebenstehenden Tabelle zu ersehen ist.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 294.</head><lb/>
              <p>Da die Versuche über den Bruch der Balken weit leichter anzustellen sind, wenn<lb/>
die letztern an beiden Enden aufliegen, als wenn sie an einem Ende eingemauert wer-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[302/0332] Relative Festigkeit der Körper. Aus dieser Tabelle sieht man die Zunah- me des Tragungsvermögens gegen die Unter- stützungspunkte; insbesondere ergibt sich, dass, wenn man sich den Balken in drei Thei- le abgetheilt denkt, der mittlere Theil in allen Punkten eine beinahe gleiche Tragungskraft besitze, indem die Zah- len 1,010, dann 1,042, endlich 1,099 nur unbe- deutend von 1,000 abweichen. Von diesem dritten Theile aus wird das Tragungsvermögen gegen die Enden des Bal- kens immer grösser; kommt endlich die Last auf den Unterstützungspunkt des Balkens zu liegen, so wird dessen Tragungsvermögen un- endlich gross, d. h. er bricht nicht mehr und es kommt nunmehr bloss seine rückwir- kende Festigkeit in Betrachtung, wovon spä- ter gehandelt werden wird. Ist bei diesem Balken B = 10″, H = 12″, L = 20′, das Gewicht eines Kubikfusses Holz = 30 ℔ und im Falle er von Tannenholz ist, und das zum Bruche erforderliche Gewicht gesucht wird, m = 1000, so ist P = [FORMEL] = 24000; ferner [FORMEL], dann [FORMEL]. Setzt man E = 0, 12 Zoll, 24 Zoll, 36 Zoll u. s. w., so erhält man jedesmal Q, wie in der nebenstehenden Tabelle zu ersehen ist. §. 294. Da die Versuche über den Bruch der Balken weit leichter anzustellen sind, wenn die letztern an beiden Enden aufliegen, als wenn sie an einem Ende eingemauert wer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/332
Zitationshilfe: Gerstner, Franz Joseph von: Handbuch der Mechanik. Bd. 1: Mechanik fester Körper. Prag, 1831, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gerstner_mechanik01_1831/332>, abgerufen am 25.04.2024.