Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von gerichtlicher Aussage und Zeugen Verhör. tens Straffe dazu anhalten/ jedoch ist Vielheit derer Zeugen zuverwerffen. c. 49. X. de test. c. quoniam frequenter, X. ut lite non contest. c. 41. & 43. item c. 37. & 52. X. de test. L. 1. §. fin. ff. Eod. §. 33. Bey Vorstellung der Zeugen haben Commissarien Macht/Commissarien §. 34. Darum auch Verhörs Termin beyden Theilen frühzeitigSonderliche §. 35. So sollen auch alle Zeugen selbst schändliche/ nicht zur Sa-Zeugen Frag- L. 3. C. de testibus. §. 36. Zeugen-Beweißthum einzuholen/ ob schon deßfalls die ZeitZeugniß ein- andern H
Von gerichtlicher Ausſage und Zeugen Verhoͤr. tens Straffe dazu anhalten/ jedoch iſt Vielheit derer Zeugen zuverwerffen. c. 49. X. de teſt. c. quoniam frequenter, X. ut lite non conteſt. c. 41. & 43. item c. 37. & 52. X. de teſt. L. 1. §. fin. ff. Eod. §. 33. Bey Vorſtellung der Zeugen haben Commiſſarien Macht/Commiſſarien §. 34. Darum auch Verhoͤrs Termin beyden Theilen fruͤhzeitigSonderliche §. 35. So ſollen auch alle Zeugen ſelbſt ſchaͤndliche/ nicht zur Sa-Zeugen Frag- L. 3. C. de teſtibus. §. 36. Zeugen-Beweißthum einzuholen/ ob ſchon deßfalls die ZeitZeugniß ein- andern H
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Von gerichtlicher Ausſage und Zeugen Verhoͤr.
tens Straffe dazu anhalten/ jedoch iſt Vielheit derer Zeugen zu
verwerffen.
c. 49. X. de teſt. c. quoniam frequenter, X. ut lite non conteſt. c. 41. & 43. item c.
37. & 52. X. de teſt. L. 1. §. fin. ff. Eod.
§. 33. Bey Vorſtellung der Zeugen haben Commiſſarien Macht/
allezeit das Gegentheil und Zeugen nach Groͤſſe der Sachen bey 10. 20.
oder 30. fl. Straffe fuͤr ſich zu beſcheiden/ und dafern ſie ungehorſam
ausbleiben/ bey zwiefacher Straffe zu citiren/ alsdann auch der hohen
Obrigkeit den Ungehorſam vermelden/ daß die bedraͤuete und ver-
wuͤrckte Straffe vom Fiſcal eingefordert werden moͤge.
Commiſſarien
Macht bey
Zeugen Ver-
hoͤr.
§. 34. Darum auch Verhoͤrs Termin beyden Theilen fruͤhzeitig
muß kund gethan werden/ alsdann man zu fragen pflegt/ wie alt der
Zeuge ſey? wo er zu Hauſe? wann er zuletzt das heilige Nachtmahl
gebraucht? Ob er Klaͤgern mit Schwaͤger- oder Blut-Freundſchafft
verbunden? Ob er von Partheyen oder andern unterrichtet/ oder ihm
etwas zu zeugen gegeben oder zugeſagt/ und etwa ſonſt aus dieſer Sa-
chen Zeugniß Schaden zu fuͤrchten/ oder Gewinn zu hoffen? Ob er mit
Zeugen wegen der Ausſage beſprochen? Ob er nicht viel lieber den an-
dern Theil uͤberwunden ſehe? Oder ob er auch etwa im Reichs-Bann
begriffen? Auſſer ordentlich Zeugen-Verhoͤr wird vor Kriegs-Befe-
ſtigung Beklagtem/ nicht aber Klaͤgern vergoͤnnet/ er habe denn Zeu-
gen hohes Alter/ Schwachheit oder langen Abweſens erwieſen.
Sonderliche
Fragſtuͤcke bey
Zeugen Ver-
hoͤr.
§. 35. So ſollen auch alle Zeugen ſelbſt ſchaͤndliche/ nicht zur Sa-
chen gehoͤrige oder mißverſtaͤndige und zweiffelhaffte/ verfaͤngliche
Fragſtuͤcke bey Straffe nach Ermeſſung gar nicht auffgeſetzt/ viel
weniger ein Zeuge daruͤber examiniret und angefraget werden/ Mein-
Eyd zu meiden. Alſo muß kein Richter Zeugen unterweiſen/ und/ zu ei-
nes oder andern Theils Gunſten/ ihnen Zeugniß Worte zu Munde
fuͤhren/ welches im Recht gefaͤhrlich/ fuͤr allen Dingen zu verhuͤten/
vielmehr iſt ſtets zu erforſchen nach der Ausſage Urſachen/ durch leib-
lichen dazu beqvemen Sinn anzudeuten/ maſſen ohne vernuͤnfftige Ur-
ſachen iſt Zeugen Sage nichtig/ und wofern der Richter ſolches zu er-
fragen nachlaͤſt/ muß er Parthey Intereſſe erſetzen/ und von neuem
examiniren.
Zeugen Frag-
ſtuͤcke Beſchaf-
fenheit.
Richters
Straffe in
Zeugniß Ver-
ſehen.
L. 3. C. de teſtibus.
§. 36. Zeugen-Beweißthum einzuholen/ ob ſchon deßfalls die Zeit
muͤglichſt mehr abzukuͤrtzen/ als zu verlaͤngern/ auch auffs laͤngſte nach
Gewohnheit nur 4. Monat zu verſtatten/ vermag dennoch Rechtens
Lauff/ wann Zeugen in einer Provintze vorzufuͤhren/ drey Monat/ aus
andern
Zeugniß ein-
zuholen ver-
ſchiedene Fri-
ſten.
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