Geise, Heinrich Anton: Teutsches Corpus Juris. Hannover, 1703.Von derer Prediger Würde/ Wandel u. Einkünfften. das andere halbe Jahr gehöret zum Nachfolger/ deren Früchte Thei-lung wird von Todes-Falls Tage gerechnet/ also/ daß ein oder 2. Mo-Priester Todes Fälle wie zu rechnen. nat nicht zu achten; als wann ein Priester um S. Bartholomaei stirbt/ wird dafür gehalten/ ob wäre er um S. Michaelis Tag zu Gnaden- Jahr Anfangs Zeit verstorben/ hingegen sieht man 8. oder 14. Tage nach dieser Zeit auch nicht an/ sondern gilt eben so viel/ als wäre einer vorhin um Michaelis Tag gestorben. Geld-Besoldungs Einkünffte können zu allen Zeiten/ wie sie fallen/ wohl getheilet werden. §. 42. Wann ein Priester sonst nach eingesamleten Herbst-Früch-Priester Ster[b] §. 43. Eines gantzen Jahrs Früchte von Michaelis Tag an sel- §. 44. Wann der Fall auff bevorstehende Erndte sich begiebt/Priester Sterb §. 45. Gnaden-Jahrs rechtliche Wohlthat kömmt WittwenGnaden-Jahrs oder B b
Von derer Prediger Wuͤrde/ Wandel u. Einkuͤnfften. das andere halbe Jahr gehoͤret zum Nachfolger/ deren Fruͤchte Thei-lung wird von Todes-Falls Tage gerechnet/ alſo/ daß ein oder 2. Mo-Prieſter Todes Faͤlle wie zu rechnen. nat nicht zu achten; als wann ein Prieſter um S. Bartholomæi ſtirbt/ wird dafuͤr gehalten/ ob waͤre er um S. Michaelis Tag zu Gnaden- Jahr Anfangs Zeit verſtorben/ hingegen ſieht man 8. oder 14. Tage nach dieſer Zeit auch nicht an/ ſondern gilt eben ſo viel/ als waͤre einer vorhin um Michaelis Tag geſtorben. Geld-Beſoldungs Einkuͤnffte koͤnnen zu allen Zeiten/ wie ſie fallen/ wohl getheilet werden. §. 42. Wann ein Prieſter ſonſt nach eingeſamleten Herbſt-Fruͤch-Prieſter Ster[b] §. 43. Eines gantzen Jahrs Fruͤchte von Michaelis Tag an ſel- §. 44. Wann der Fall auff bevorſtehende Erndte ſich begiebt/Prieſter Sterb §. 45. Gnaden-Jahrs rechtliche Wohlthat koͤmmt WittwenGnadẽ-Jahrs oder B b
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Von derer Prediger Wuͤrde/ Wandel u. Einkuͤnfften.
das andere halbe Jahr gehoͤret zum Nachfolger/ deren Fruͤchte Thei-
lung wird von Todes-Falls Tage gerechnet/ alſo/ daß ein oder 2. Mo-
nat nicht zu achten; als wann ein Prieſter um S. Bartholomæi ſtirbt/
wird dafuͤr gehalten/ ob waͤre er um S. Michaelis Tag zu Gnaden-
Jahr Anfangs Zeit verſtorben/ hingegen ſieht man 8. oder 14. Tage
nach dieſer Zeit auch nicht an/ ſondern gilt eben ſo viel/ als waͤre einer
vorhin um Michaelis Tag geſtorben. Geld-Beſoldungs Einkuͤnffte
koͤnnen zu allen Zeiten/ wie ſie fallen/ wohl getheilet werden.
Prieſter Todes
Faͤlle wie zu
rechnen.
§. 42. Wann ein Prieſter ſonſt nach eingeſamleten Herbſt-Fruͤch-
te Erndte Zeit verſtirbet/ ſoll er dem Nachfolger die Winter-Saat/
oder dazu benoͤthigte Unkoſten hinterlaſſen/ und behalten ſeine Erben
alle genoſſene Fruͤchte fuͤr ſich allein/ wann auch ein abgehender Pfar-
rer oder des Verſtorbenen Erben eingeerndte Fruͤchte/ Heu/ Stroh/
Miſt/ Fuͤtterung/ Vieh oder lebloſe Ackerbaus Werckzeuge verkauffen
wollen/ ſo iſt der Amts-Nachfolger billig einem Frembdling vorzuzie-
hen/ nach Naͤher-Kauffs Recht/ ſo fern er ebenmaͤßigen Werths-
Preiß zu geben geſonnen.
Prieſter Sterb
Falls Recht
nach Erndte
Zeit.
§. 43. Eines gantzen Jahrs Fruͤchte von Michaelis Tag an ſel-
bigen Jahrs/ wann der Todes-Fall geſchehen/ biß zu folgenden Jahrs
Michaelis Tag/ werden zuſammen gerechnet/ daß die Helffte zur Witt-
wen und Kinder/ der andere halbe Theil dem Nachfolger hinfaͤllet;
Zinß und Zehenden aber/ ob ſie ſchon nach Michaelis Tag auff Mar-
tini oder Weynachten faͤllig/ werden jedoch dafuͤr gehalten/ daß ſie
auff vorigen Michaelis Termin verfallen/ die aber auff May Tag
zu fordern/ werden auff zukuͤnfftigen Michels Tag hingebracht.
§. 44. Wann der Fall auff bevorſtehende Erndte ſich begiebt/
gehoͤret ſolche zur halben Jahrs verdienten Beſoldung/ und folgenden
Jahrs zukuͤnfftige Erndte zum Gnaden-Jahr/ und darinn vom Nach-
ſolger angewandte Unkoſten ſollen der Wittwen und Kinder nach
billigem Antheil zugerechnet und abgezogen werden.
Prieſter Sterb
Falls Recht
auff bevorſte-
hende Erndte.
§. 45. Gnaden-Jahrs rechtliche Wohlthat koͤmmt Wittwen
und Kindern/ Enckeln/ Freygelaſſenen und ausgeſteuerten/ erſt und
andern Ehe/ ohn Unterſchied zu/ ja einer Wittwen/ ob ſie ſchon ih-
re eingebrachte Guͤter wieder fordert/ maſſen es ein ſonderliches
Recht iſt. So behaͤlt nun die Wittwe/ nach Orts Gewohnheit/ das
dritte/ vierdte oder halbe Theil/ und Kinder die andere Helffte/ oder
ſie theilet mit Kindern auff Haͤupter/ es waͤren denn mehr als drey
Kinder vorhanden. Andere des Verſtorbenen auffſteigende Seiten-
oder
Gnadẽ-Jahrs
Recht wem ge-
buͤhret oder
nicht.
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