Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672.Die köstlichste Arbeit. dem Saul ein hauffen Propheten begegnen/ so gehet für ihnen herein psalter/ und baucken/ und harffen und pfeiffen/ und sie weis- sagen: 1. Sam. 10, 5. Wohin auch der albereit angeführte Kimchi in seinen worten zweifelsfrey gesehen. Und also bleibet dem Chenanja sei- ne ehre/ daß er der Fürnehmste Sangmeister zu des Frommen Da- vids Zeit gewesen/ der sonder zweiffel in grossen werth von ihm/ als der die Sache selbs verstanden/ iederzeit gehalten worden. Qvoad tex- tum 1. Par. XV, (XVI) 27. notari potest R. Sal. Jarchy ut & Aben- danae observatio,, repetendum esse nomen rectum sinem emph. h. m. & Chenanja erat [fremdsprachliches Material] princeps seu praecipuus, [fremdsprachliches Material] prin- ceps elevationis; addo, pari ratione etiam repeti posse [fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material] elevationis cantantium, h. e. dirigebat cantantium voces ele- vandas.) Zwar ohne ist es nicht/ daß auch in dieser Singekunst zimli- chen ruhm erlanget haben/ Ethan der Esrahiter/ Heman/ Chal- chal und Darda/ welche Tichter mit dem weisen Salomon verglichen werden/ 1 Reg. 4, 31 Absonderlich stehet von Heman/ Jedithum/ (wel- chen etliche vor einen halten/ mit dem Ethan/) und dem Assaph/ daß sie geweissaget haben mit harffen/ psaltern und cymbeln, 1. Paral. XXX (XXVI) 1. item Astaph habe geweissaget bey dem Könige: v. 2. ingleichen Heman sei der Schauer des Königs gewesen/ in den worten Gottes/ das Horn zu erheben; v. 5. das ist/ sie haben bey der hofhaltung sich müssen finden lassen/ so wohl bei der kammer-music oder an der tafel/ als auch beim Gottesdienst ihre auffwartung iederzeit abzu- statten/ und diß so wohl mit der stimme/ als mit instrumenten/ so wohl lieder selbs auffzusetzen/ als auff die gegebene Texte beqveme melodeien zu verfertigen. Gleichwohl führet unter diesen keiner einen solchen ti- tel/ wie Chenanja; und scheinet also/ daß er für den andern des Sang- meisters titul meritiret und behalten habe. Solten wir unsern in Gott ruhenden (tit.) ältern Churfl. Sächs. thei- B 2
Die koͤſtlichſte Arbeit. dem Saul ein hauffen Propheten begegnen/ ſo gehet fuͤr ihnen herein pſalter/ und baucken/ und harffen und pfeiffen/ und ſie weiſ- ſagen: 1. Sam. 10, 5. Wohin auch der albereit angefuͤhrte Kimchi in ſeinen worten zweifelsfrey geſehen. Und alſo bleibet dem Chenanja ſei- ne ehre/ daß er der Fuͤrnehmſte Sangmeiſter zu des Frommen Da- vids Zeit geweſen/ der ſonder zweiffel in groſſen werth von ihm/ als der die Sache ſelbs verſtanden/ iederzeit gehalten worden. Qvoad tex- tum 1. Par. XV, (XVI) 27. notari poteſt R. Sal. Jarchy ut & Aben- danæ obſervatio,, repetendum eſſe nomen rectum ſinem emph. h. m. & Chenanja erat [fremdsprachliches Material] princeps ſeu præcipuus, [fremdsprachliches Material] prin- ceps elevationis; addo, pari ratione etiam repeti poſſe [fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material] elevationis cantantium, h. e. dirigebat cantantium voces ele- vandas.) Zwar ohne iſt es nicht/ daß auch in dieſer Singekunſt zimli- chen ruhm erlanget haben/ Ethan der Esrahiter/ Heman/ Chal- chal und Darda/ welche Tichter mit dem weiſen Salomon verglichen werden/ 1 Reg. 4, 31 Abſonderlich ſtehet von Heman/ Jedithum/ (wel- chen etliche vor einen halten/ mit dem Ethan/) und dem Aſſaph/ daß ſie geweiſſaget haben mit harffen/ pſaltern und cymbeln, 1. Paral. XXX (XXVI) 1. item Aſtaph habe geweiſſaget bey dem Koͤnige: v. 2. ingleichen Heman ſei der Schauer des Koͤnigs geweſen/ in den worten Gottes/ das Horn zu erheben; v. 5. das iſt/ ſie haben bey der hofhaltung ſich muͤſſen finden laſſen/ ſo wohl bei der kammer-music oder an der tafel/ als auch beim Gottesdienſt ihre auffwartung iederzeit abzu- ſtatten/ und diß ſo wohl mit der ſtimme/ als mit inſtrumenten/ ſo wohl lieder ſelbs auffzuſetzen/ als auff die gegebene Texte beqveme melodeien zu verfertigen. Gleichwohl fuͤhret unter dieſen keiner einen ſolchen ti- tel/ wie Chenanja; und ſcheinet alſo/ daß er fuͤr den andern des Sang- meiſters titul meritiret und behalten habe. Solten wir unſern in Gott ruhenden (tit.) aͤltern Churfl. Saͤchſ. thei- B 2
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ein pſalter/ und baucken/ und harffen und pfeiffen/ und ſie weiſ-
ſagen: 1. Sam. 10, 5. Wohin auch der albereit angefuͤhrte Kimchi in
ſeinen worten zweifelsfrey geſehen. Und alſo bleibet dem Chenanja ſei-
ne ehre/ daß er der Fuͤrnehmſte Sangmeiſter zu des Frommen Da-
vids Zeit geweſen/ der ſonder zweiffel in groſſen werth von ihm/ als der
die Sache ſelbs verſtanden/ iederzeit gehalten worden. Qvoad tex-
tum 1. Par. XV, (XVI) 27. notari poteſt R. Sal. Jarchy ut & Aben-
danæ obſervatio,, repetendum eſſe nomen rectum ſinem emph. h.
m. & Chenanja erat _ princeps ſeu præcipuus, _ prin-
ceps elevationis; addo, pari ratione etiam repeti poſſe _
_ elevationis cantantium, h. e. dirigebat cantantium voces ele-
vandas.) Zwar ohne iſt es nicht/ daß auch in dieſer Singekunſt zimli-
chen ruhm erlanget haben/ Ethan der Esrahiter/ Heman/ Chal-
chal und Darda/ welche Tichter mit dem weiſen Salomon verglichen
werden/ 1 Reg. 4, 31 Abſonderlich ſtehet von Heman/ Jedithum/ (wel-
chen etliche vor einen halten/ mit dem Ethan/) und dem Aſſaph/ daß
ſie geweiſſaget haben mit harffen/ pſaltern und cymbeln, 1. Paral.
XXX (XXVI) 1. item Aſtaph habe geweiſſaget bey dem Koͤnige: v.
2. ingleichen Heman ſei der Schauer des Koͤnigs geweſen/ in den
worten Gottes/ das Horn zu erheben; v. 5. das iſt/ ſie haben bey der
hofhaltung ſich muͤſſen finden laſſen/ ſo wohl bei der kammer-music oder
an der tafel/ als auch beim Gottesdienſt ihre auffwartung iederzeit abzu-
ſtatten/ und diß ſo wohl mit der ſtimme/ als mit inſtrumenten/ ſo wohl
lieder ſelbs auffzuſetzen/ als auff die gegebene Texte beqveme melodeien
zu verfertigen. Gleichwohl fuͤhret unter dieſen keiner einen ſolchen ti-
tel/ wie Chenanja; und ſcheinet alſo/ daß er fuͤr den andern des Sang-
meiſters titul meritiret und behalten habe.
Solten wir unſern in Gott ruhenden (tit.) aͤltern Churfl. Saͤchſ.
Capelmeiſter Herr Heinrich Schuͤtzen/ deſſen leichnam wir itzt hieher
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Zitationshilfe: | Geier, Martin: Die köstlichste Arbeit/ aus dem 119. Psalm v. 54. [...] bei Ansehnlicher und Volckreicher Leichbestattung Des [...] Herrn Henrich Schützens [...]. Dresden, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geier_schuetz_1672/7>, abgerufen am 06.07.2024. |