sorgfältig die Wirkung der brennenden Kerzen auf die Erwärmung des Thermometers sowohl mit geschwärzter, als mit reiner Kugel, den Widerstand, den die Glaswände des Ballons dem Durchgange der Wärme entgegensetzten (wobey er findet, daß diese Wände ohngefähr 2/3 -- 5/6 des zuströmenden erwärmenden Ausflusses hinwegnehmen), und den mittlern Grad der Erwärmung, den die Luft im Ballon durch den zu Erwärmung des Thermometers angewandten Apparat erhielt. Bey Anstellung der Versuche selbst fand er, daß sich in der trocknen Leere das Thermometer langsamer erwärmte, dagegen aber schneller erkaltete, als in der feuchten Leere, oder wenn der Ballon mit Wasserdunst gefüllt war. Er schreibt das erste dem schlechtern Brennen der Kerzen bey diesem Versuche zu; das zweyte erklärt er durch die Kraft, womit die Wasserdämpfe das mit ihnen verbundene Feuer zurückhalten, wodurch die Störung des Gleichgewichts zwischen der Wärme im Thermometer und in dem umgebenden Mittel geringer, und die Erkaltung des Thermometers langsamer werden muß. Der Ritter Thompson will zwar gefunden haben, daß feuchte Luft besser, als trockne, leite; aber Herr Pictet bemerkt, bei seiner Verfahrungsart sey das Wasser, womit er die innern Wände des Apparats befeuchtete, beym Eintauchen in kochendes Wasser in Dampf verwandelt worden, und habe dann seine gebundene oder Ausdünstungswärme an der Kugel des Thermometers wieder abgesetzt; so oft dagegen der Grad der Wärme um ein beträchtliches unter der Siedhitze gewesen sey, träfen Thompsons Versuche allezeit mit den seinigen überein, und bewiesen gleichfalls, daß die feuchte Luft ein schlechterer Leiter der Wärme, als die trockne, sey. Die übrigen Versuche des Hrn. Pictet, welche die mit Dunst des Vitrioläthers und die mit elektrischem Fluidum angefüllte Leere betreffen, lassen in den Resultaten noch viel Ungewißheit zurück.
Nach Herrn Gren (Grundriß der Naturlehre, 1793. §. 743. System. Handb. der Chemie, 1794. B I. §. 218.) hängt die wärmeleitende Kraft der Körper hauptsächlich von ihrem Vermögen ab, die stralende Wärmematerie zur unmerkbaren
ſorgfaͤltig die Wirkung der brennenden Kerzen auf die Erwaͤrmung des Thermometers ſowohl mit geſchwaͤrzter, als mit reiner Kugel, den Widerſtand, den die Glaswaͤnde des Ballons dem Durchgange der Waͤrme entgegenſetzten (wobey er findet, daß dieſe Waͤnde ohngefaͤhr 2/3 — 5/6 des zuſtroͤmenden erwaͤrmenden Ausfluſſes hinwegnehmen), und den mittlern Grad der Erwaͤrmung, den die Luft im Ballon durch den zu Erwaͤrmung des Thermometers angewandten Apparat erhielt. Bey Anſtellung der Verſuche ſelbſt fand er, daß ſich in der trocknen Leere das Thermometer langſamer erwaͤrmte, dagegen aber ſchneller erkaltete, als in der feuchten Leere, oder wenn der Ballon mit Waſſerdunſt gefuͤllt war. Er ſchreibt das erſte dem ſchlechtern Brennen der Kerzen bey dieſem Verſuche zu; das zweyte erklaͤrt er durch die Kraft, womit die Waſſerdaͤmpfe das mit ihnen verbundene Feuer zuruͤckhalten, wodurch die Stoͤrung des Gleichgewichts zwiſchen der Waͤrme im Thermometer und in dem umgebenden Mittel geringer, und die Erkaltung des Thermometers langſamer werden muß. Der Ritter Thompſon will zwar gefunden haben, daß feuchte Luft beſſer, als trockne, leite; aber Herr Pictet bemerkt, bei ſeiner Verfahrungsart ſey das Waſſer, womit er die innern Waͤnde des Apparats befeuchtete, beym Eintauchen in kochendes Waſſer in Dampf verwandelt worden, und habe dann ſeine gebundene oder Ausduͤnſtungswaͤrme an der Kugel des Thermometers wieder abgeſetzt; ſo oft dagegen der Grad der Waͤrme um ein betraͤchtliches unter der Siedhitze geweſen ſey, traͤfen Thompſons Verſuche allezeit mit den ſeinigen uͤberein, und bewieſen gleichfalls, daß die feuchte Luft ein ſchlechterer Leiter der Waͤrme, als die trockne, ſey. Die uͤbrigen Verſuche des Hrn. Pictet, welche die mit Dunſt des Vitriolaͤthers und die mit elektriſchem Fluidum angefuͤllte Leere betreffen, laſſen in den Reſultaten noch viel Ungewißheit zuruͤck.
Nach Herrn Gren (Grundriß der Naturlehre, 1793. §. 743. Syſtem. Handb. der Chemie, 1794. B I. §. 218.) haͤngt die waͤrmeleitende Kraft der Koͤrper hauptſaͤchlich von ihrem Vermoͤgen ab, die ſtralende Waͤrmematerie zur unmerkbaren
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ſorgfaͤltig die Wirkung der brennenden Kerzen auf die Erwaͤrmung des Thermometers ſowohl mit geſchwaͤrzter, als mit reiner Kugel, den Widerſtand, den die Glaswaͤnde des Ballons dem Durchgange der Waͤrme entgegenſetzten (wobey er findet, daß dieſe Waͤnde ohngefaͤhr 2/3 — 5/6 des zuſtroͤmenden erwaͤrmenden Ausfluſſes hinwegnehmen), und den mittlern Grad der Erwaͤrmung, den die Luft im Ballon durch den zu Erwaͤrmung des Thermometers angewandten Apparat erhielt. Bey Anſtellung der Verſuche ſelbſt fand er, daß ſich in der trocknen Leere das Thermometer langſamer erwaͤrmte, dagegen aber ſchneller erkaltete, als in der feuchten Leere, oder wenn der Ballon mit Waſſerdunſt gefuͤllt war. Er ſchreibt das erſte dem ſchlechtern Brennen der Kerzen bey dieſem Verſuche zu; das zweyte erklaͤrt er durch die Kraft, womit die Waſſerdaͤmpfe das mit ihnen verbundene Feuer zuruͤckhalten, wodurch die Stoͤrung des Gleichgewichts zwiſchen der Waͤrme im Thermometer und in dem umgebenden Mittel geringer, und die Erkaltung des Thermometers langſamer werden muß. Der Ritter Thompſon will zwar gefunden haben, daß feuchte Luft beſſer, als trockne, leite; aber Herr Pictet bemerkt, bei ſeiner Verfahrungsart ſey das Waſſer, womit er die innern Waͤnde des Apparats befeuchtete, beym Eintauchen in kochendes Waſſer in Dampf verwandelt worden, und habe dann ſeine gebundene oder Ausduͤnſtungswaͤrme an der Kugel des Thermometers wieder abgeſetzt; ſo oft dagegen der Grad der Waͤrme um ein betraͤchtliches unter der Siedhitze geweſen ſey, traͤfen Thompſons Verſuche allezeit mit den ſeinigen uͤberein, und bewieſen gleichfalls, daß die feuchte Luft ein ſchlechterer Leiter der Waͤrme, als die trockne, ſey. Die uͤbrigen Verſuche des Hrn. Pictet, welche die mit Dunſt des Vitriolaͤthers und die mit elektriſchem Fluidum angefuͤllte Leere betreffen, laſſen in den Reſultaten noch viel Ungewißheit zuruͤck.
Nach Herrn Gren (Grundriß der Naturlehre, 1793. §. 743. Syſtem. Handb. der Chemie, 1794. B I. §. 218.) haͤngt die waͤrmeleitende Kraft der Koͤrper hauptſaͤchlich von ihrem Vermoͤgen ab, die ſtralende Waͤrmematerie zur unmerkbaren
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 952. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/964>, abgerufen am 23.11.2024.
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