welche es im Gusse aufgenommen hat; daher rühren seine Eigenschaften. Setzt man das Gußeisen einem heftigen Feuer aus, so geht der Kohlenstoff mit dem Sauerstoffe verbunden, als kohlengesäuertes Gas hinweg, und das Gußeisen ist in geschmeidiges Eisen verwandelt. Der Stahl ist darinn von dem Eisen verschieden, daß er Kohlenstoff enthält. Benimmt man dem Gußeisen den Sauerstoff, aber nicht die Kohle, so erhält man Stahl (Girtanner Anfangsgründe der antiphlogistischen Chemie. II. Abschn. Kap. 17. S. 340.).
Stahlbrunnen, Stahlwasser, s. Gesundbrunnen
Th. II. S. 490.
Stalactiten, s. Höhlen
Th. II. S. 640.
Statik.
Zu Th. IV. S. 184.
Die ersten Gründe der Statik hat auch Hr. Klügel (Grundsätze der reinen Mechanik in Eberhards philosophischem Magazin, I. B. 4tes und II. B. 1stes Stück) mit vielem Scharfsinn und vorzüglicher Deutlichkeit aus einander gesetzt.
Stein, elastischer.
Zus. zu Th. IV. S. 189. 190.
Hr. Fleuriau de Bellevue fand im Jun. 1792 einen elastischen Marmor vom St. Gotthard, dessen Biegsamkeit sehr merklich wird, wenn die Länge des Stücks 10--12mal mehr, als seine Dicke, beträgt. Befestigt man alsdann das eine Ende, so kan das andere auf jeder Seite der natürlichen Richtung einen Bogen von etwa 3° durchlaufen, daher die ganze Bewegung auf 5--6° zu rechnen ist. Herrn Fleuriau scheint dieser Marmor einerley mit der borghesischen Pietra elastica zu seyn; er nimmt aber die gewöhnliche Erklärung, daß die Biegsamkeit von dem beygemengten Glimmer und dem Gefüge herrühre, nicht an, sondern leitet sie vielmehr nach Dolomieu von einem hohen Grade der Austrocknung her, durch welchen der Zusammenhang der Theile geschwächt werde.
welche es im Guſſe aufgenommen hat; daher ruͤhren ſeine Eigenſchaften. Setzt man das Gußeiſen einem heftigen Feuer aus, ſo geht der Kohlenſtoff mit dem Sauerſtoffe verbunden, als kohlengeſaͤuertes Gas hinweg, und das Gußeiſen iſt in geſchmeidiges Eiſen verwandelt. Der Stahl iſt darinn von dem Eiſen verſchieden, daß er Kohlenſtoff enthaͤlt. Benimmt man dem Gußeiſen den Sauerſtoff, aber nicht die Kohle, ſo erhaͤlt man Stahl (Girtanner Anfangsgruͤnde der antiphlogiſtiſchen Chemie. II. Abſchn. Kap. 17. S. 340.).
Stahlbrunnen, Stahlwaſſer, ſ. Geſundbrunnen
Th. II. S. 490.
Stalactiten, ſ. Hoͤhlen
Th. II. S. 640.
Statik.
Zu Th. IV. S. 184.
Die erſten Gruͤnde der Statik hat auch Hr. Kluͤgel (Grundſaͤtze der reinen Mechanik in Eberhards philoſophiſchem Magazin, I. B. 4tes und II. B. 1ſtes Stuͤck) mit vielem Scharfſinn und vorzuͤglicher Deutlichkeit aus einander geſetzt.
Stein, elaſtiſcher.
Zuſ. zu Th. IV. S. 189. 190.
Hr. Fleuriau de Bellevue fand im Jun. 1792 einen elaſtiſchen Marmor vom St. Gotthard, deſſen Biegſamkeit ſehr merklich wird, wenn die Laͤnge des Stuͤcks 10—12mal mehr, als ſeine Dicke, betraͤgt. Befeſtigt man alsdann das eine Ende, ſo kan das andere auf jeder Seite der natuͤrlichen Richtung einen Bogen von etwa 3° durchlaufen, daher die ganze Bewegung auf 5—6° zu rechnen iſt. Herrn Fleuriau ſcheint dieſer Marmor einerley mit der borgheſiſchen Pietra elaſtica zu ſeyn; er nimmt aber die gewoͤhnliche Erklaͤrung, daß die Biegſamkeit von dem beygemengten Glimmer und dem Gefuͤge herruͤhre, nicht an, ſondern leitet ſie vielmehr nach Dolomieu von einem hohen Grade der Austrocknung her, durch welchen der Zuſammenhang der Theile geſchwaͤcht werde.
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welche es im Guſſe aufgenommen hat; daher ruͤhren ſeine Eigenſchaften. Setzt man das Gußeiſen einem heftigen Feuer aus, ſo geht der Kohlenſtoff mit dem Sauerſtoffe verbunden, als kohlengeſaͤuertes Gas hinweg, und das Gußeiſen iſt in geſchmeidiges Eiſen verwandelt. Der Stahl iſt darinn von dem Eiſen verſchieden, daß er Kohlenſtoff enthaͤlt. Benimmt man dem Gußeiſen den Sauerſtoff, aber nicht die Kohle, ſo erhaͤlt man Stahl (Girtanner Anfangsgruͤnde der antiphlogiſtiſchen Chemie. II. Abſchn. Kap. 17. S. 340.).
Stahlbrunnen, Stahlwaſſer, ſ. Geſundbrunnen
Th. II. S. 490.
Stalactiten, ſ. Hoͤhlen
Th. II. S. 640.
Statik.
Zu Th. IV. S. 184.
Die erſten Gruͤnde der Statik hat auch Hr. Kluͤgel (Grundſaͤtze der reinen Mechanik in Eberhards philoſophiſchem Magazin, I. B. 4tes und II. B. 1ſtes Stuͤck) mit vielem Scharfſinn und vorzuͤglicher Deutlichkeit aus einander geſetzt.
Stein, elaſtiſcher.
Zuſ. zu Th. IV. S. 189. 190.
Hr. Fleuriau de Bellevue fand im Jun. 1792 einen elaſtiſchen Marmor vom St. Gotthard, deſſen Biegſamkeit ſehr merklich wird, wenn die Laͤnge des Stuͤcks 10—12mal mehr, als ſeine Dicke, betraͤgt. Befeſtigt man alsdann das eine Ende, ſo kan das andere auf jeder Seite der natuͤrlichen Richtung einen Bogen von etwa 3° durchlaufen, daher die ganze Bewegung auf 5—6° zu rechnen iſt. Herrn Fleuriau ſcheint dieſer Marmor einerley mit der borgheſiſchen Pietra elaſtica zu ſeyn; er nimmt aber die gewoͤhnliche Erklaͤrung, daß die Biegſamkeit von dem beygemengten Glimmer und dem Gefuͤge herruͤhre, nicht an, ſondern leitet ſie vielmehr nach Dolomieu von einem hohen Grade der Austrocknung her, durch welchen der Zuſammenhang der Theile geſchwaͤcht werde.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 863. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/875>, abgerufen am 22.11.2024.
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