vor dem Träger ein gläserner Hohlspiegel von 3 Zoll eine Lin. Brennweite angebracht. Die Fassung des Spiegels hat ein Charnier, um ihn so zu stellen, daß er die vom Glase gesammelten Stralen auf das Object zurückwirft, welches in die Brennweite der Vergrößerungslinse gestellt, und in einem gewöhnlichen Objectenschieber zwischen zwey gekröpfte Messingbleche und eine auf und ab bewegliche Platte eingeklemmt wird.
Zu transparenten Gegenständen wird ein Erleuchtungsrohr, darinn sich ein zweytes verschieben läßt, angebracht. Das erste hat ein Convexglas von 4 1/2 Zoll, das andere eines von 2 Zoll 9 Lin. Brennweite. Diese Vorrichtung dient, das vorgeschobne Object von der Hinterseite gehörig zu erleuchten. Man kan alsdann auch aus dem pyramidenförmigen Kasten das doppelte Convexglas mit seinem Schieber herausnehmen, und die mattgeschliffene Glastafel darin lassen, so mahlet sich das Bild des mikroskopischen Gegenstandes auf dieser Tafel sehr begrenzt und deutlich ab.
Taf. XXXI. Fig. 29 erläutert die Theorie dieses Werkzeugs, wenn es als Lampenmikroskop gebraucht wird, wobey man den Gegenstand h in den Brennpunkt der Objectivlinse g stellet. Die Erleuchtung geschieht durch eine argandische Lampe m, die man für undurchsichtige Objecte in den Brennpunkt des Convexglases l setzt. Die durchs Glas parallel gewordenen Lichtstralen fallen auf den inclinirten Hohlspiegel i, der sie auf h wirft und daselbst vereiniget. Um dieses zu bewirken, muß die Brennweite des Spiegels =hi seyn. Es ist aber im rechtwinklichten Dreyecke hni, hn = 2 1/2 Zoll, ni = 2 Zoll, mithin die Hypotenuse hi = 3, 2 Zoll, welches mit der oben angegebenen Brennweite des Hohlspiegels hinlänglich übereinstimmt.
Der erleuchtete Gegenstand h sendet nun divergirende Stralen auf die Linse g, welche hinter derselben, da sie aus dem Brennpunkte kommen, in Parallelstralen verwandelt werden. Hier sind nur die drey davon gezeichnet, die sich im Mittel der Linse kreuzen, und die Axen der Stralenkegel bilden, welche von dem obern, mittlern und untern
vor dem Traͤger ein glaͤſerner Hohlſpiegel von 3 Zoll eine Lin. Brennweite angebracht. Die Faſſung des Spiegels hat ein Charnier, um ihn ſo zu ſtellen, daß er die vom Glaſe geſammelten Stralen auf das Object zuruͤckwirft, welches in die Brennweite der Vergroͤßerungslinſe geſtellt, und in einem gewoͤhnlichen Objectenſchieber zwiſchen zwey gekroͤpfte Meſſingbleche und eine auf und ab bewegliche Platte eingeklemmt wird.
Zu transparenten Gegenſtaͤnden wird ein Erleuchtungsrohr, darinn ſich ein zweytes verſchieben laͤßt, angebracht. Das erſte hat ein Convexglas von 4 1/2 Zoll, das andere eines von 2 Zoll 9 Lin. Brennweite. Dieſe Vorrichtung dient, das vorgeſchobne Object von der Hinterſeite gehoͤrig zu erleuchten. Man kan alsdann auch aus dem pyramidenfoͤrmigen Kaſten das doppelte Convexglas mit ſeinem Schieber herausnehmen, und die mattgeſchliffene Glastafel darin laſſen, ſo mahlet ſich das Bild des mikroſkopiſchen Gegenſtandes auf dieſer Tafel ſehr begrenzt und deutlich ab.
Taf. XXXI. Fig. 29 erlaͤutert die Theorie dieſes Werkzeugs, wenn es als Lampenmikroſkop gebraucht wird, wobey man den Gegenſtand h in den Brennpunkt der Objectivlinſe g ſtellet. Die Erleuchtung geſchieht durch eine argandiſche Lampe m, die man fuͤr undurchſichtige Objecte in den Brennpunkt des Convexglaſes l ſetzt. Die durchs Glas parallel gewordenen Lichtſtralen fallen auf den inclinirten Hohlſpiegel i, der ſie auf h wirft und daſelbſt vereiniget. Um dieſes zu bewirken, muß die Brennweite des Spiegels =hi ſeyn. Es iſt aber im rechtwinklichten Dreyecke hni, hn = 2 1/2 Zoll, ni = 2 Zoll, mithin die Hypotenuſe hi = 3, 2 Zoll, welches mit der oben angegebenen Brennweite des Hohlſpiegels hinlaͤnglich uͤbereinſtimmt.
Der erleuchtete Gegenſtand h ſendet nun divergirende Stralen auf die Linſe g, welche hinter derſelben, da ſie aus dem Brennpunkte kommen, in Parallelſtralen verwandelt werden. Hier ſind nur die drey davon gezeichnet, die ſich im Mittel der Linſe kreuzen, und die Axen der Stralenkegel bilden, welche von dem obern, mittlern und untern
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vor dem Traͤger ein glaͤſerner Hohlſpiegel von 3 Zoll eine Lin. Brennweite angebracht. Die Faſſung des Spiegels hat ein Charnier, um ihn ſo zu ſtellen, daß er die vom Glaſe geſammelten Stralen auf das Object zuruͤckwirft, welches in die Brennweite der Vergroͤßerungslinſe geſtellt, und in einem gewoͤhnlichen Objectenſchieber zwiſchen zwey gekroͤpfte Meſſingbleche und eine auf und ab bewegliche Platte eingeklemmt wird.</p><p>Zu transparenten Gegenſtaͤnden wird ein Erleuchtungsrohr, darinn ſich ein zweytes verſchieben laͤßt, angebracht. Das erſte hat ein Convexglas von 4 1/2 Zoll, das andere eines von 2 Zoll 9 Lin. Brennweite. Dieſe Vorrichtung dient, das vorgeſchobne Object von der Hinterſeite gehoͤrig zu erleuchten. Man kan alsdann auch aus dem pyramidenfoͤrmigen Kaſten das doppelte Convexglas mit ſeinem Schieber herausnehmen, und die mattgeſchliffene Glastafel darin laſſen, ſo mahlet ſich das Bild des mikroſkopiſchen Gegenſtandes auf dieſer Tafel ſehr begrenzt und deutlich ab.</p><p>Taf. <hirendition="#aq">XXXI.</hi> Fig. 29 erlaͤutert die Theorie dieſes Werkzeugs, wenn es als Lampenmikroſkop gebraucht wird, wobey man den Gegenſtand <hirendition="#aq">h</hi> in den Brennpunkt der Objectivlinſe <hirendition="#aq">g</hi>ſtellet. Die Erleuchtung geſchieht durch eine argandiſche Lampe <hirendition="#aq">m,</hi> die man fuͤr undurchſichtige Objecte in den Brennpunkt des Convexglaſes <hirendition="#aq">l</hi>ſetzt. Die durchs Glas parallel gewordenen Lichtſtralen fallen auf den inclinirten Hohlſpiegel <hirendition="#aq">i,</hi> der ſie auf <hirendition="#aq">h</hi> wirft und daſelbſt vereiniget. Um dieſes zu bewirken, muß die Brennweite des Spiegels =<hirendition="#aq">hi</hi>ſeyn. Es iſt aber im rechtwinklichten Dreyecke <hirendition="#aq">hni, hn</hi> = 2 1/2 Zoll, <hirendition="#aq">ni</hi> = 2 Zoll, mithin die Hypotenuſe <hirendition="#aq">hi</hi> = 3, 2 Zoll, welches mit der oben angegebenen Brennweite des Hohlſpiegels hinlaͤnglich uͤbereinſtimmt.</p><p>Der erleuchtete Gegenſtand <hirendition="#aq">h</hi>ſendet nun divergirende Stralen auf die Linſe <hirendition="#aq">g,</hi> welche hinter derſelben, da ſie aus dem Brennpunkte kommen, in Parallelſtralen verwandelt werden. Hier ſind nur die drey davon gezeichnet, die ſich im Mittel der Linſe kreuzen, und die Axen der Stralenkegel bilden, welche von dem obern, mittlern und untern<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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vor dem Traͤger ein glaͤſerner Hohlſpiegel von 3 Zoll eine Lin. Brennweite angebracht. Die Faſſung des Spiegels hat ein Charnier, um ihn ſo zu ſtellen, daß er die vom Glaſe geſammelten Stralen auf das Object zuruͤckwirft, welches in die Brennweite der Vergroͤßerungslinſe geſtellt, und in einem gewoͤhnlichen Objectenſchieber zwiſchen zwey gekroͤpfte Meſſingbleche und eine auf und ab bewegliche Platte eingeklemmt wird.
Zu transparenten Gegenſtaͤnden wird ein Erleuchtungsrohr, darinn ſich ein zweytes verſchieben laͤßt, angebracht. Das erſte hat ein Convexglas von 4 1/2 Zoll, das andere eines von 2 Zoll 9 Lin. Brennweite. Dieſe Vorrichtung dient, das vorgeſchobne Object von der Hinterſeite gehoͤrig zu erleuchten. Man kan alsdann auch aus dem pyramidenfoͤrmigen Kaſten das doppelte Convexglas mit ſeinem Schieber herausnehmen, und die mattgeſchliffene Glastafel darin laſſen, ſo mahlet ſich das Bild des mikroſkopiſchen Gegenſtandes auf dieſer Tafel ſehr begrenzt und deutlich ab.
Taf. XXXI. Fig. 29 erlaͤutert die Theorie dieſes Werkzeugs, wenn es als Lampenmikroſkop gebraucht wird, wobey man den Gegenſtand h in den Brennpunkt der Objectivlinſe g ſtellet. Die Erleuchtung geſchieht durch eine argandiſche Lampe m, die man fuͤr undurchſichtige Objecte in den Brennpunkt des Convexglaſes l ſetzt. Die durchs Glas parallel gewordenen Lichtſtralen fallen auf den inclinirten Hohlſpiegel i, der ſie auf h wirft und daſelbſt vereiniget. Um dieſes zu bewirken, muß die Brennweite des Spiegels =hi ſeyn. Es iſt aber im rechtwinklichten Dreyecke hni, hn = 2 1/2 Zoll, ni = 2 Zoll, mithin die Hypotenuſe hi = 3, 2 Zoll, welches mit der oben angegebenen Brennweite des Hohlſpiegels hinlaͤnglich uͤbereinſtimmt.
Der erleuchtete Gegenſtand h ſendet nun divergirende Stralen auf die Linſe g, welche hinter derſelben, da ſie aus dem Brennpunkte kommen, in Parallelſtralen verwandelt werden. Hier ſind nur die drey davon gezeichnet, die ſich im Mittel der Linſe kreuzen, und die Axen der Stralenkegel bilden, welche von dem obern, mittlern und untern
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 853. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/865>, abgerufen am 22.11.2024.
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