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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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Augenführer so, daß die Oefnung für das Auge genau in der Axe des Kastens ist. Zu transparenten Objecten gehört eine eigne Vorrichtung, welche statt des Objectenhalters auf dasselbe Gestell geschoben werden kan.

Alle Theile werden nun von Herrn Schmidt mit Angabe der Maaße genau beschrieben, und in vielen sehr deutlichen Zeichnungen dargestellt. Das Fußgestell erlaubt durch Charniere, der ganzen Maschine jede horizontale Richtung und jede Erhöhung in der Verticalebene zu geben, so daß man durch beyde Bewegungen das Mikroskop bey Tage nach jeder hellen Gegend des Himmels richten, und sich jede beliebige Erleuchtung verschaffen kan. In die Metallplatte am schmalen Ende des pyramidalischen Kastens können sechs Fassungen mit mikroskopischen Linsen von folgenden Brennweiten in pariser Maaß

No.1. 7 1/2 Lin.No.4. 1 1/2 Lin.
2. 9 --5. 19 --
3. 11 1/2 --6 24 --
eingeschraubt werden In die breitere gegen das Auge gekehrte Grundfläche der Pyramide schiebt man von obenherein eine viereckigte Fassung von Mahagonyholz mit zween dicht an einander stehenden doppelt convexen Linsen, deren jede 14 Zoll Brennweite hat, und deren gemeinschaftlicher Brennpunkt, vom Mittel zwischen beyden aus gerechnet, 7 1/2 Zoll entfernt ist. Alsdann erscheint das deutlichste Bild, wenn man die mikroskopische Linse von diesem Mittel 14 Zoll entfernt. Vor diese Fassung der beyden Convexgläser kan noch eine andere mit einer vierseitigen mattgeschliffenen Glasplatte eingeschoben werden, welche man anstatt der Gläser braucht, wenn das Instrument als Zauberlaterne eingerichtet werden soll. Vor dieses alles läßt sich noch ein hölzerner Deckel einschieben, um den Kasten zu verschließen.

Zur Erleuchtung undurchsichtiger Gegenstände ist hinter dem Objectenhalter (der vermittelst einer Hülfe an dem prismatischen horizontalen Stabe verschoben, und durch eine Stellschraube befestiget werden kan) unterwärts ein doppelt convexes Glas von 2 Zoll Brennweite, und diesem gegenüber


Augenfuͤhrer ſo, daß die Oefnung fuͤr das Auge genau in der Axe des Kaſtens iſt. Zu transparenten Objecten gehoͤrt eine eigne Vorrichtung, welche ſtatt des Objectenhalters auf daſſelbe Geſtell geſchoben werden kan.

Alle Theile werden nun von Herrn Schmidt mit Angabe der Maaße genau beſchrieben, und in vielen ſehr deutlichen Zeichnungen dargeſtellt. Das Fußgeſtell erlaubt durch Charniere, der ganzen Maſchine jede horizontale Richtung und jede Erhoͤhung in der Verticalebene zu geben, ſo daß man durch beyde Bewegungen das Mikroſkop bey Tage nach jeder hellen Gegend des Himmels richten, und ſich jede beliebige Erleuchtung verſchaffen kan. In die Metallplatte am ſchmalen Ende des pyramidaliſchen Kaſtens koͤnnen ſechs Faſſungen mit mikroſkopiſchen Linſen von folgenden Brennweiten in pariſer Maaß

No.1. 7 1/2 Lin.No.4. 1 1/2 Lin.
2. 9 —5. 19 —
3. 11 1/2 —6 24 —
eingeſchraubt werden In die breitere gegen das Auge gekehrte Grundflaͤche der Pyramide ſchiebt man von obenherein eine viereckigte Faſſung von Mahagonyholz mit zween dicht an einander ſtehenden doppelt convexen Linſen, deren jede 14 Zoll Brennweite hat, und deren gemeinſchaftlicher Brennpunkt, vom Mittel zwiſchen beyden aus gerechnet, 7 1/2 Zoll entfernt iſt. Alsdann erſcheint das deutlichſte Bild, wenn man die mikroſkopiſche Linſe von dieſem Mittel 14 Zoll entfernt. Vor dieſe Faſſung der beyden Convexglaͤſer kan noch eine andere mit einer vierſeitigen mattgeſchliffenen Glasplatte eingeſchoben werden, welche man anſtatt der Glaͤſer braucht, wenn das Inſtrument als Zauberlaterne eingerichtet werden ſoll. Vor dieſes alles laͤßt ſich noch ein hoͤlzerner Deckel einſchieben, um den Kaſten zu verſchließen.

Zur Erleuchtung undurchſichtiger Gegenſtaͤnde iſt hinter dem Objectenhalter (der vermittelſt einer Huͤlfe an dem prismatiſchen horizontalen Stabe verſchoben, und durch eine Stellſchraube befeſtiget werden kan) unterwaͤrts ein doppelt convexes Glas von 2 Zoll Brennweite, und dieſem gegenuͤber

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[852/0864] Augenfuͤhrer ſo, daß die Oefnung fuͤr das Auge genau in der Axe des Kaſtens iſt. Zu transparenten Objecten gehoͤrt eine eigne Vorrichtung, welche ſtatt des Objectenhalters auf daſſelbe Geſtell geſchoben werden kan. Alle Theile werden nun von Herrn Schmidt mit Angabe der Maaße genau beſchrieben, und in vielen ſehr deutlichen Zeichnungen dargeſtellt. Das Fußgeſtell erlaubt durch Charniere, der ganzen Maſchine jede horizontale Richtung und jede Erhoͤhung in der Verticalebene zu geben, ſo daß man durch beyde Bewegungen das Mikroſkop bey Tage nach jeder hellen Gegend des Himmels richten, und ſich jede beliebige Erleuchtung verſchaffen kan. In die Metallplatte am ſchmalen Ende des pyramidaliſchen Kaſtens koͤnnen ſechs Faſſungen mit mikroſkopiſchen Linſen von folgenden Brennweiten in pariſer Maaß No. 1. 7 1/2 Lin. No. 4. 1 1/2 Lin. 2. 9 — 5. 19 — 3. 11 1/2 — 6 24 — eingeſchraubt werden In die breitere gegen das Auge gekehrte Grundflaͤche der Pyramide ſchiebt man von obenherein eine viereckigte Faſſung von Mahagonyholz mit zween dicht an einander ſtehenden doppelt convexen Linſen, deren jede 14 Zoll Brennweite hat, und deren gemeinſchaftlicher Brennpunkt, vom Mittel zwiſchen beyden aus gerechnet, 7 1/2 Zoll entfernt iſt. Alsdann erſcheint das deutlichſte Bild, wenn man die mikroſkopiſche Linſe von dieſem Mittel 14 Zoll entfernt. Vor dieſe Faſſung der beyden Convexglaͤſer kan noch eine andere mit einer vierſeitigen mattgeſchliffenen Glasplatte eingeſchoben werden, welche man anſtatt der Glaͤſer braucht, wenn das Inſtrument als Zauberlaterne eingerichtet werden ſoll. Vor dieſes alles laͤßt ſich noch ein hoͤlzerner Deckel einſchieben, um den Kaſten zu verſchließen. Zur Erleuchtung undurchſichtiger Gegenſtaͤnde iſt hinter dem Objectenhalter (der vermittelſt einer Huͤlfe an dem prismatiſchen horizontalen Stabe verſchoben, und durch eine Stellſchraube befeſtiget werden kan) unterwaͤrts ein doppelt convexes Glas von 2 Zoll Brennweite, und dieſem gegenuͤber

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 852. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/864>, abgerufen am 22.05.2024.