dadurch die Reductionen auf das neue Maaß (wenn anders das vorige dadurch verdrängt werden sollte) zu ersparen.
Die Connoissance des Temps für 1795 meldet, das neue System der Maaße sey zwar decretirt, noch zur Zeit aber nicht eingeführt worden. Inzwischen giebt sie eine Erklärung davon, mit Empfehlungen begleitet, wo es unter andern heißt: um das Metre zu verificiren oder wiederzufinden, dürfe man nur Versuche mit einem Pendel anstellen, das unterm 50sten (sonst 45sten) Grade der Breite Secunden schlage. Aber auch die Anstellung der Pendelversuche kan wegen ihrer äußersten Feinheit nicht von Jedem unternommen, und noch weniger dieser Prüfung halber eine Reise unter den 50sten Grad der Breite angestellt werden. Also wird das neue Maaß immer nur durch Mittheilung und Ueberlieferung bekannt und geprüft werden können. Uebrigens wird nach der neuen Zeittheilung das Secundenpendel etwas anders, als es sonst war, s. den Zus. des Art. Pendel.
Einer unserer größten Mathematiker urtheilt mit Recht: Durch Messungen, die mühsam, kostbar, und nie ohne Unzuverläßigkeit sind, nach Maaßen, die man schon hat, eine Größe bestimmen, daraus eine andere berechnen, und diese einem neuen Maaße zum Grunde legen -- das heiße, das Thier suchen, auf dem man sitze.
Gothaisches Magazin für das Neuste rc. IX. B. 2tes St. S. 157--163.
Mikrometer.
Zu Th. III. S. 207--214.
Zu S. 212. Ein Scheiben-Lampenmikrometer, wodurch man vermittelst erleuchteter Papierscheiben (die mit dem bloßen Auge gesehen werden, indem das andere Auge den Gegenstand durchs Fernrohr betrachtet) den Durchmesser einer Planetenscheibe, und die Lage eines Punkts in derselben bestimmen kan, wird von Herrn Schröter (Beytrag zu den neusten astron. Entd. Berlin, 1788. 8.) beschrieben (s. auch Gothaisches Magazin, V. B. 4. St. S. 77. u. f.). Auch Herr Herschel(Philos. Trans. Vol. LXXIII.
dadurch die Reductionen auf das neue Maaß (wenn anders das vorige dadurch verdraͤngt werden ſollte) zu erſparen.
Die Connoiſſance des Temps fuͤr 1795 meldet, das neue Syſtem der Maaße ſey zwar decretirt, noch zur Zeit aber nicht eingefuͤhrt worden. Inzwiſchen giebt ſie eine Erklaͤrung davon, mit Empfehlungen begleitet, wo es unter andern heißt: um das Metre zu verificiren oder wiederzufinden, duͤrfe man nur Verſuche mit einem Pendel anſtellen, das unterm 50ſten (ſonſt 45ſten) Grade der Breite Secunden ſchlage. Aber auch die Anſtellung der Pendelverſuche kan wegen ihrer aͤußerſten Feinheit nicht von Jedem unternommen, und noch weniger dieſer Pruͤfung halber eine Reiſe unter den 50ſten Grad der Breite angeſtellt werden. Alſo wird das neue Maaß immer nur durch Mittheilung und Ueberlieferung bekannt und gepruͤft werden koͤnnen. Uebrigens wird nach der neuen Zeittheilung das Secundenpendel etwas anders, als es ſonſt war, ſ. den Zuſ. des Art. Pendel.
Einer unſerer groͤßten Mathematiker urtheilt mit Recht: Durch Meſſungen, die muͤhſam, koſtbar, und nie ohne Unzuverlaͤßigkeit ſind, nach Maaßen, die man ſchon hat, eine Groͤße beſtimmen, daraus eine andere berechnen, und dieſe einem neuen Maaße zum Grunde legen — das heiße, das Thier ſuchen, auf dem man ſitze.
Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte rc. IX. B. 2tes St. S. 157—163.
Mikrometer.
Zu Th. III. S. 207—214.
Zu S. 212. Ein Scheiben-Lampenmikrometer, wodurch man vermittelſt erleuchteter Papierſcheiben (die mit dem bloßen Auge geſehen werden, indem das andere Auge den Gegenſtand durchs Fernrohr betrachtet) den Durchmeſſer einer Planetenſcheibe, und die Lage eines Punkts in derſelben beſtimmen kan, wird von Herrn Schroͤter (Beytrag zu den neuſten aſtron. Entd. Berlin, 1788. 8.) beſchrieben (ſ. auch Gothaiſches Magazin, V. B. 4. St. S. 77. u. f.). Auch Herr Herſchel(Philoſ. Trans. Vol. LXXIII.
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dadurch die Reductionen auf das neue Maaß (wenn anders das vorige dadurch verdraͤngt werden ſollte) zu erſparen.
Die Connoiſſance des Temps fuͤr 1795 meldet, das neue Syſtem der Maaße ſey zwar decretirt, noch zur Zeit aber nicht eingefuͤhrt worden. Inzwiſchen giebt ſie eine Erklaͤrung davon, mit Empfehlungen begleitet, wo es unter andern heißt: um das Metre zu verificiren oder wiederzufinden, duͤrfe man nur Verſuche mit einem Pendel anſtellen, das unterm 50ſten (ſonſt 45ſten) Grade der Breite Secunden ſchlage. Aber auch die Anſtellung der Pendelverſuche kan wegen ihrer aͤußerſten Feinheit nicht von Jedem unternommen, und noch weniger dieſer Pruͤfung halber eine Reiſe unter den 50ſten Grad der Breite angeſtellt werden. Alſo wird das neue Maaß immer nur durch Mittheilung und Ueberlieferung bekannt und gepruͤft werden koͤnnen. Uebrigens wird nach der neuen Zeittheilung das Secundenpendel etwas anders, als es ſonſt war, ſ. den Zuſ. des Art. Pendel.
Einer unſerer groͤßten Mathematiker urtheilt mit Recht: Durch Meſſungen, die muͤhſam, koſtbar, und nie ohne Unzuverlaͤßigkeit ſind, nach Maaßen, die man ſchon hat, eine Groͤße beſtimmen, daraus eine andere berechnen, und dieſe einem neuen Maaße zum Grunde legen — das heiße, das Thier ſuchen, auf dem man ſitze.
Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte rc. IX. B. 2tes St. S. 157—163.
Mikrometer.
Zu Th. III. S. 207—214.
Zu S. 212. Ein Scheiben-Lampenmikrometer, wodurch man vermittelſt erleuchteter Papierſcheiben (die mit dem bloßen Auge geſehen werden, indem das andere Auge den Gegenſtand durchs Fernrohr betrachtet) den Durchmeſſer einer Planetenſcheibe, und die Lage eines Punkts in derſelben beſtimmen kan, wird von Herrn Schroͤter (Beytrag zu den neuſten aſtron. Entd. Berlin, 1788. 8.) beſchrieben (ſ. auch Gothaiſches Magazin, V. B. 4. St. S. 77. u. f.). Auch Herr Herſchel (Philoſ. Trans. Vol. LXXIII.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/657>, abgerufen am 25.11.2024.
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