zu lassen, an welchen drey Himmelskörper fast in eine gerade Linie zu stehen kämen, welche Stellung er eine Konstellation nennet. Der Grund dieser Hypothese beruht auf Erfahrungen, aus den berliner Zeitungen von 1780 bis 1786 gesammelt, nach welchen merkwürdige Ereignisse in der Atmosphäre auf solche Tage, freylich eben nicht allemal, bisweilen auch einen oder zween Tage später, gefallen sind, u. s. w.
Im letzten Viertel geht der Mond unserer Erde in ihrer Bahn um die Sonne so voran, daß ohngefähr nach viertehalb Stunden die Erde gerade dahin kömmt, wo sich jener vorher befunden hatte. Ist der Mond zugleich nahe bey seinem Knoten, so kömmt die Erde sehr genau in seine vorige Stelle. Es könnte einem Meteorologen einfallen, zu probiren, ob so etwas Einfluß auf die Witterung zeige. Am 6. Dec. 1792. fand diese Stellung des Mondes statt, und am 1. Jun. 1793. wieder; das erstemal war zu Göttingen in der Nacht ein heftiger Sturm, das zweytemal früh eine für die Jahrszeit ungewöhnliche Kälte, bey der das Thermometer auf dem Eispunkte stand. Mancher würde dieses für eine Entdeckung gehalten haben. Aber das war es nicht; denn am 25. Nov. 1793, da diese Lage des Monds wieder eintrat, erfolgte gar nichts (s. Eine kleine Lehre und Warnung für Meteorologen, im Götting. Taschenbuch zum Nutzen und Vergn. für 1795. S. 198. u. f.).
Zu Vorhersagung der Witterung liegen auch Merkmale, denen man die Zuverläßigkeit nicht absprechen kan, in den Dünsten, dem äußern Ansehen der Gestirne, den Winden, und in andern Erscheinungen an mancherley verschiedenen Körpern, Thieren u. Pflanzen. Diese Merkmale hat Herr Senebier (Allgem. Grundsätze, die Witterung ohne Instrumente vorher zu bestimmen, aus d. Journal des sc. utiles im Gothaischen Magazin VIII. B. 2tes St. S. 1--36.) in einer schönen Ordnung zusammengestellt. Metre. N. A.
Metre. Unter diesem Namen ist durch ein Decret der französischen Nationalconvention vom 31. Jul. 1793 ein neues
zu laſſen, an welchen drey Himmelskoͤrper faſt in eine gerade Linie zu ſtehen kaͤmen, welche Stellung er eine Konſtellation nennet. Der Grund dieſer Hypotheſe beruht auf Erfahrungen, aus den berliner Zeitungen von 1780 bis 1786 geſammelt, nach welchen merkwuͤrdige Ereigniſſe in der Atmoſphaͤre auf ſolche Tage, freylich eben nicht allemal, bisweilen auch einen oder zween Tage ſpaͤter, gefallen ſind, u. ſ. w.
Im letzten Viertel geht der Mond unſerer Erde in ihrer Bahn um die Sonne ſo voran, daß ohngefaͤhr nach viertehalb Stunden die Erde gerade dahin koͤmmt, wo ſich jener vorher befunden hatte. Iſt der Mond zugleich nahe bey ſeinem Knoten, ſo koͤmmt die Erde ſehr genau in ſeine vorige Stelle. Es koͤnnte einem Meteorologen einfallen, zu probiren, ob ſo etwas Einfluß auf die Witterung zeige. Am 6. Dec. 1792. fand dieſe Stellung des Mondes ſtatt, und am 1. Jun. 1793. wieder; das erſtemal war zu Goͤttingen in der Nacht ein heftiger Sturm, das zweytemal fruͤh eine fuͤr die Jahrszeit ungewoͤhnliche Kaͤlte, bey der das Thermometer auf dem Eispunkte ſtand. Mancher wuͤrde dieſes fuͤr eine Entdeckung gehalten haben. Aber das war es nicht; denn am 25. Nov. 1793, da dieſe Lage des Monds wieder eintrat, erfolgte gar nichts (ſ. Eine kleine Lehre und Warnung fuͤr Meteorologen, im Goͤtting. Taſchenbuch zum Nutzen und Vergn. fuͤr 1795. S. 198. u. f.).
Zu Vorherſagung der Witterung liegen auch Merkmale, denen man die Zuverlaͤßigkeit nicht abſprechen kan, in den Duͤnſten, dem aͤußern Anſehen der Geſtirne, den Winden, und in andern Erſcheinungen an mancherley verſchiedenen Koͤrpern, Thieren u. Pflanzen. Dieſe Merkmale hat Herr Senebier (Allgem. Grundſaͤtze, die Witterung ohne Inſtrumente vorher zu beſtimmen, aus d. Journal des ſc. utiles im Gothaiſchen Magazin VIII. B. 2tes St. S. 1—36.) in einer ſchoͤnen Ordnung zuſammengeſtellt. Mètre. N. A.
Mètre. Unter dieſem Namen iſt durch ein Decret der franzoͤſiſchen Nationalconvention vom 31. Jul. 1793 ein neues
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0654"xml:id="P.5.642"n="642"/><lb/>
zu laſſen, an welchen drey Himmelskoͤrper faſt in eine gerade Linie zu ſtehen kaͤmen, welche Stellung er eine Konſtellation nennet. Der Grund dieſer Hypotheſe beruht auf Erfahrungen, aus den berliner Zeitungen von 1780 bis 1786 geſammelt, nach welchen merkwuͤrdige Ereigniſſe in der Atmoſphaͤre auf ſolche Tage, freylich eben nicht allemal, bisweilen auch einen oder zween Tage ſpaͤter, gefallen ſind, u. ſ. w.</p><p>Im letzten Viertel geht der Mond unſerer Erde in ihrer Bahn um die Sonne ſo voran, daß ohngefaͤhr nach viertehalb Stunden die Erde gerade dahin koͤmmt, wo ſich jener vorher befunden hatte. Iſt der Mond zugleich nahe bey ſeinem Knoten, ſo koͤmmt die Erde ſehr genau in ſeine vorige Stelle. Es koͤnnte einem Meteorologen einfallen, zu probiren, ob ſo etwas Einfluß auf die Witterung zeige. Am 6. Dec. 1792. fand dieſe Stellung des Mondes ſtatt, und am 1. Jun. 1793. wieder; das erſtemal war zu Goͤttingen in der Nacht ein heftiger Sturm, das zweytemal fruͤh eine fuͤr die Jahrszeit ungewoͤhnliche Kaͤlte, bey der das Thermometer auf dem Eispunkte ſtand. Mancher wuͤrde dieſes fuͤr eine Entdeckung gehalten haben. Aber das war es nicht; denn am 25. Nov. 1793, da dieſe Lage des Monds wieder eintrat, erfolgte <hirendition="#b">gar nichts</hi> (ſ. Eine kleine Lehre und Warnung fuͤr Meteorologen, im Goͤtting. Taſchenbuch zum Nutzen und Vergn. fuͤr 1795. S. 198. u. f.).</p><p>Zu Vorherſagung der Witterung liegen auch Merkmale, denen man die Zuverlaͤßigkeit nicht abſprechen kan, in den Duͤnſten, dem aͤußern Anſehen der Geſtirne, den Winden, und in andern Erſcheinungen an mancherley verſchiedenen Koͤrpern, Thieren u. Pflanzen. Dieſe Merkmale hat Herr <hirendition="#b">Senebier</hi> (Allgem. Grundſaͤtze, die Witterung ohne Inſtrumente vorher zu beſtimmen, aus d. <hirendition="#aq">Journal des ſc. utiles</hi> im Gothaiſchen Magazin <hirendition="#aq">VIII.</hi> B. 2tes St. S. 1—36.) in einer ſchoͤnen Ordnung zuſammengeſtellt. <hirendition="#c"><hirendition="#aq">Mètre.</hi> N. A.</hi></p><p><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Mètre.</hi></hi> Unter dieſem Namen iſt durch ein Decret der franzoͤſiſchen Nationalconvention vom 31. Jul. 1793 ein neues<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[642/0654]
zu laſſen, an welchen drey Himmelskoͤrper faſt in eine gerade Linie zu ſtehen kaͤmen, welche Stellung er eine Konſtellation nennet. Der Grund dieſer Hypotheſe beruht auf Erfahrungen, aus den berliner Zeitungen von 1780 bis 1786 geſammelt, nach welchen merkwuͤrdige Ereigniſſe in der Atmoſphaͤre auf ſolche Tage, freylich eben nicht allemal, bisweilen auch einen oder zween Tage ſpaͤter, gefallen ſind, u. ſ. w.
Im letzten Viertel geht der Mond unſerer Erde in ihrer Bahn um die Sonne ſo voran, daß ohngefaͤhr nach viertehalb Stunden die Erde gerade dahin koͤmmt, wo ſich jener vorher befunden hatte. Iſt der Mond zugleich nahe bey ſeinem Knoten, ſo koͤmmt die Erde ſehr genau in ſeine vorige Stelle. Es koͤnnte einem Meteorologen einfallen, zu probiren, ob ſo etwas Einfluß auf die Witterung zeige. Am 6. Dec. 1792. fand dieſe Stellung des Mondes ſtatt, und am 1. Jun. 1793. wieder; das erſtemal war zu Goͤttingen in der Nacht ein heftiger Sturm, das zweytemal fruͤh eine fuͤr die Jahrszeit ungewoͤhnliche Kaͤlte, bey der das Thermometer auf dem Eispunkte ſtand. Mancher wuͤrde dieſes fuͤr eine Entdeckung gehalten haben. Aber das war es nicht; denn am 25. Nov. 1793, da dieſe Lage des Monds wieder eintrat, erfolgte gar nichts (ſ. Eine kleine Lehre und Warnung fuͤr Meteorologen, im Goͤtting. Taſchenbuch zum Nutzen und Vergn. fuͤr 1795. S. 198. u. f.).
Zu Vorherſagung der Witterung liegen auch Merkmale, denen man die Zuverlaͤßigkeit nicht abſprechen kan, in den Duͤnſten, dem aͤußern Anſehen der Geſtirne, den Winden, und in andern Erſcheinungen an mancherley verſchiedenen Koͤrpern, Thieren u. Pflanzen. Dieſe Merkmale hat Herr Senebier (Allgem. Grundſaͤtze, die Witterung ohne Inſtrumente vorher zu beſtimmen, aus d. Journal des ſc. utiles im Gothaiſchen Magazin VIII. B. 2tes St. S. 1—36.) in einer ſchoͤnen Ordnung zuſammengeſtellt. Mètre. N. A.
Mètre. Unter dieſem Namen iſt durch ein Decret der franzoͤſiſchen Nationalconvention vom 31. Jul. 1793 ein neues
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/654>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.