sämmtlich wieder in den nemlichen Stellen befinden. Die Menge des Regens in neun auf einander folgenden Jahren ist beinahe derjenigen gleich, die sich in den nächstfolgenden neun Jahren findet; dies ist aber nicht eben der Fall, wenn man die Regenmenge von 6, 8 oder 10 Jahren auf ähnliche Weise vergleicht.
Daß Toaldo auch die Barometerveränderungen zum Theil dem Einslusse des Monds zuschreibe, ist schon am gehörigen Orte (Th. I. S. 283.) bemerkt worden. Die Resultate seiner verglichenen Beobachtungen sind eigentlich folgende, daß das Barometer 1) in den Erdfernen des Mondes um 1/6 Lin. höher, als in den Erdnähen, 2) in den Quadraturen um (6/10) Lin. höher, als in den Syzygien, 3) in den südlichen Mondswenden um 1/4 Lin. höher, als in den nördlichen, stehe. Um die Zeit der Mondsdurchgänge durch die Nachtgleichen, besonders durch die Wage, sind die Barometerhöhen größer, aber die Witterung trift damit nicht überein, denn sie ist bey diesen Mondspunkten schlimmer. Gleiche Bewandniß hat es auch bey dem Zusammentreffen der Aequinoctialpunkte mit den Erdnähen.
So wenig der Einfluß des Monds zureichend ist, die ganze Meteorologie darauf zu gründen, so sind doch diese Regeln, als allgemeine aus den Erfahrungen gezogne Sätze, keinesweges zu verwerfen, und können dem Landwirthe von großem Nutzen seyn. Toaldo selbst erinnert, daß das System nur für die Erde im Ganzen gelte, und für besondere Gegenden vielfältige, und durch locale Beobachtungen zu bestimmende, Ausnahmen leide. Im Allgemeinen ist es doch aller Aufmerksamkeit werth, und mehrere seiner Regeln sind von den ältesten Zeiten her als sichere Erfahrungen angesehen worden.
Aber auch aus Beobachtungen darf man nicht zu voreilig Regeln folgern. Herr Stöwe (Anzeige einer allgemein interessanten physikalischen Entdeckung. Berlin, 1791. gr. 8. Erklärung der Konstellationen oder Stellungen der Himmelskörper, welche Erdbeben, Orkane, Donnerwetter rc. verursachen. Berlin, 1791. gr. 8.) hatte den Einfall, merkwürdige Witterungsbegebenheiten allemal an den Tagen erfolgen
ſaͤmmtlich wieder in den nemlichen Stellen befinden. Die Menge des Regens in neun auf einander folgenden Jahren iſt beinahe derjenigen gleich, die ſich in den naͤchſtfolgenden neun Jahren findet; dies iſt aber nicht eben der Fall, wenn man die Regenmenge von 6, 8 oder 10 Jahren auf aͤhnliche Weiſe vergleicht.
Daß Toaldo auch die Barometerveraͤnderungen zum Theil dem Einſluſſe des Monds zuſchreibe, iſt ſchon am gehoͤrigen Orte (Th. I. S. 283.) bemerkt worden. Die Reſultate ſeiner verglichenen Beobachtungen ſind eigentlich folgende, daß das Barometer 1) in den Erdfernen des Mondes um 1/6 Lin. hoͤher, als in den Erdnaͤhen, 2) in den Quadraturen um (6/10) Lin. hoͤher, als in den Syzygien, 3) in den ſuͤdlichen Mondswenden um 1/4 Lin. hoͤher, als in den noͤrdlichen, ſtehe. Um die Zeit der Mondsdurchgaͤnge durch die Nachtgleichen, beſonders durch die Wage, ſind die Barometerhoͤhen groͤßer, aber die Witterung trift damit nicht uͤberein, denn ſie iſt bey dieſen Mondspunkten ſchlimmer. Gleiche Bewandniß hat es auch bey dem Zuſammentreffen der Aequinoctialpunkte mit den Erdnaͤhen.
So wenig der Einfluß des Monds zureichend iſt, die ganze Meteorologie darauf zu gruͤnden, ſo ſind doch dieſe Regeln, als allgemeine aus den Erfahrungen gezogne Saͤtze, keinesweges zu verwerfen, und koͤnnen dem Landwirthe von großem Nutzen ſeyn. Toaldo ſelbſt erinnert, daß das Syſtem nur fuͤr die Erde im Ganzen gelte, und fuͤr beſondere Gegenden vielfaͤltige, und durch locale Beobachtungen zu beſtimmende, Ausnahmen leide. Im Allgemeinen iſt es doch aller Aufmerkſamkeit werth, und mehrere ſeiner Regeln ſind von den aͤlteſten Zeiten her als ſichere Erfahrungen angeſehen worden.
Aber auch aus Beobachtungen darf man nicht zu voreilig Regeln folgern. Herr Stoͤwe (Anzeige einer allgemein intereſſanten phyſikaliſchen Entdeckung. Berlin, 1791. gr. 8. Erklaͤrung der Konſtellationen oder Stellungen der Himmelskoͤrper, welche Erdbeben, Orkane, Donnerwetter rc. verurſachen. Berlin, 1791. gr. 8.) hatte den Einfall, merkwuͤrdige Witterungsbegebenheiten allemal an den Tagen erfolgen
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ſaͤmmtlich wieder in den nemlichen Stellen befinden. Die Menge des Regens in neun auf einander folgenden Jahren iſt beinahe derjenigen gleich, die ſich in den naͤchſtfolgenden neun Jahren findet; dies iſt aber nicht eben der Fall, wenn man die Regenmenge von 6, 8 oder 10 Jahren auf aͤhnliche Weiſe vergleicht.
Daß Toaldo auch die Barometerveraͤnderungen zum Theil dem Einſluſſe des Monds zuſchreibe, iſt ſchon am gehoͤrigen Orte (Th. I. S. 283.) bemerkt worden. Die Reſultate ſeiner verglichenen Beobachtungen ſind eigentlich folgende, daß das Barometer 1) in den Erdfernen des Mondes um 1/6 Lin. hoͤher, als in den Erdnaͤhen, 2) in den Quadraturen um (6/10) Lin. hoͤher, als in den Syzygien, 3) in den ſuͤdlichen Mondswenden um 1/4 Lin. hoͤher, als in den noͤrdlichen, ſtehe. Um die Zeit der Mondsdurchgaͤnge durch die Nachtgleichen, beſonders durch die Wage, ſind die Barometerhoͤhen groͤßer, aber die Witterung trift damit nicht uͤberein, denn ſie iſt bey dieſen Mondspunkten ſchlimmer. Gleiche Bewandniß hat es auch bey dem Zuſammentreffen der Aequinoctialpunkte mit den Erdnaͤhen.
So wenig der Einfluß des Monds zureichend iſt, die ganze Meteorologie darauf zu gruͤnden, ſo ſind doch dieſe Regeln, als allgemeine aus den Erfahrungen gezogne Saͤtze, keinesweges zu verwerfen, und koͤnnen dem Landwirthe von großem Nutzen ſeyn. Toaldo ſelbſt erinnert, daß das Syſtem nur fuͤr die Erde im Ganzen gelte, und fuͤr beſondere Gegenden vielfaͤltige, und durch locale Beobachtungen zu beſtimmende, Ausnahmen leide. Im Allgemeinen iſt es doch aller Aufmerkſamkeit werth, und mehrere ſeiner Regeln ſind von den aͤlteſten Zeiten her als ſichere Erfahrungen angeſehen worden.
Aber auch aus Beobachtungen darf man nicht zu voreilig Regeln folgern. Herr Stoͤwe (Anzeige einer allgemein intereſſanten phyſikaliſchen Entdeckung. Berlin, 1791. gr. 8. Erklaͤrung der Konſtellationen oder Stellungen der Himmelskoͤrper, welche Erdbeben, Orkane, Donnerwetter rc. verurſachen. Berlin, 1791. gr. 8.) hatte den Einfall, merkwuͤrdige Witterungsbegebenheiten allemal an den Tagen erfolgen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/653>, abgerufen am 22.11.2024.
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