Dann gießt man durch den Canal N bey geöfnetem Hahne G etwas über drey Pfund Wasser in das Gefäß, und schließt nachher den Hahn G wieder zu. Man öfnet nun den andern Hahn F, und stellt glühende Kohlen unter A, so wird man nach wenig Minuten das laulichte Wasser aus der Rhre C heraussickern sehen, bis die Oefnung h ganz vom Wasser frey wird. Alsdann verstärkt man mit einem Blasebalge das Feuer so viel möglich, worauf man nach einigen Minuten einen andern Stral kochenden Wassers heraustreten sieht, welchem ein Strom von dickem und heftigem Dampfe mit häufigen Wassertropfen nachfolgt, welche letztern durch Verdichtung des Dampfes an der innern Fläche der Röhre hervorgebracht werden. In diesem Zustande muß man nur noch 3--4 Minuten warten, um den Hahn F zu schließen, und zugleich die Kohlenpfanne unter A hinwegzunehmen, durch deren längern Aufenthalt alles Wasser verdampfen, alles Loth schmelzen und das ganze Gefäß, nicht ohne Gefahr der Umstehenden, springen würde.
Man kühlt nun vermittelst eines Schwammes mit kaltem Wasser das Gefäß A und den Deckel B ab; wodurch die Verdichtung der Wasserdämpfe in 2--3 Minuten erfolgt. Wird alsdann die Communicationsröhre mit dem Teller auf den Canal N geschraubt, so hat man, um die Luft aus der Glocke zu ziehen, nichts weiter nöthig, als den Hahn G zu öfnen, worauf sich denn die Luft durch die Röhre NLRH durch ihr eigen Gewicht und ihre Elasticität in das Gefäß A ergießt.
Wenn man nun noch die kleine Röhre ab an C anbringt, an ihr Ende eine oben und unten ofne Glasröhre, die etwa 30 Zoll lang und in Zolle und Linien abgetheilt ist, luftdicht anschraubt, und das untere Ende dieser Glasröhre in ein Gefäß mit Quecksilber stellt, so kan man nach Oefnung des Hahns F durch das Steigen des Quecksilbers erkennen, um wieviel die Elasticität des in der Glocke gebliebenen elastischflüßigen Stoffs von der Elasticität der äußern Luft übertroffen werde, s. den Art. Barometerprobe.
Der Verfasser des Aufsatzes im Journal de physique rühmt an dieser Maschine die Vortheile, daß man damit
Dann gießt man durch den Canal N bey geoͤfnetem Hahne G etwas uͤber drey Pfund Waſſer in das Gefaͤß, und ſchließt nachher den Hahn G wieder zu. Man oͤfnet nun den andern Hahn F, und ſtellt gluͤhende Kohlen unter A, ſo wird man nach wenig Minuten das laulichte Waſſer aus der Rhre C herausſickern ſehen, bis die Oefnung h ganz vom Waſſer frey wird. Alsdann verſtaͤrkt man mit einem Blaſebalge das Feuer ſo viel moͤglich, worauf man nach einigen Minuten einen andern Stral kochenden Waſſers heraustreten ſieht, welchem ein Strom von dickem und heftigem Dampfe mit haͤufigen Waſſertropfen nachfolgt, welche letztern durch Verdichtung des Dampfes an der innern Flaͤche der Roͤhre hervorgebracht werden. In dieſem Zuſtande muß man nur noch 3—4 Minuten warten, um den Hahn F zu ſchließen, und zugleich die Kohlenpfanne unter A hinwegzunehmen, durch deren laͤngern Aufenthalt alles Waſſer verdampfen, alles Loth ſchmelzen und das ganze Gefaͤß, nicht ohne Gefahr der Umſtehenden, ſpringen wuͤrde.
Man kuͤhlt nun vermittelſt eines Schwammes mit kaltem Waſſer das Gefaͤß A und den Deckel B ab; wodurch die Verdichtung der Waſſerdaͤmpfe in 2—3 Minuten erfolgt. Wird alsdann die Communicationsroͤhre mit dem Teller auf den Canal N geſchraubt, ſo hat man, um die Luft aus der Glocke zu ziehen, nichts weiter noͤthig, als den Hahn G zu oͤfnen, worauf ſich denn die Luft durch die Roͤhre NLRH durch ihr eigen Gewicht und ihre Elaſticitaͤt in das Gefaͤß A ergießt.
Wenn man nun noch die kleine Roͤhre ab an C anbringt, an ihr Ende eine oben und unten ofne Glasroͤhre, die etwa 30 Zoll lang und in Zolle und Linien abgetheilt iſt, luftdicht anſchraubt, und das untere Ende dieſer Glasroͤhre in ein Gefaͤß mit Queckſilber ſtellt, ſo kan man nach Oefnung des Hahns F durch das Steigen des Queckſilbers erkennen, um wieviel die Elaſticitaͤt des in der Glocke gebliebenen elaſtiſchfluͤßigen Stoffs von der Elaſticitaͤt der aͤußern Luft uͤbertroffen werde, ſ. den Art. Barometerprobe.
Der Verfaſſer des Aufſatzes im Journal de phyſique ruͤhmt an dieſer Maſchine die Vortheile, daß man damit
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Dann gießt man durch den Canal N bey geoͤfnetem Hahne G etwas uͤber drey Pfund Waſſer in das Gefaͤß, und ſchließt nachher den Hahn G wieder zu. Man oͤfnet nun den andern Hahn F, und ſtellt gluͤhende Kohlen unter A, ſo wird man nach wenig Minuten das laulichte Waſſer aus der Rhre C herausſickern ſehen, bis die Oefnung h ganz vom Waſſer frey wird. Alsdann verſtaͤrkt man mit einem Blaſebalge das Feuer ſo viel moͤglich, worauf man nach einigen Minuten einen andern Stral kochenden Waſſers heraustreten ſieht, welchem ein Strom von dickem und heftigem Dampfe mit haͤufigen Waſſertropfen nachfolgt, welche letztern durch Verdichtung des Dampfes an der innern Flaͤche der Roͤhre hervorgebracht werden. In dieſem Zuſtande muß man nur noch 3—4 Minuten warten, um den Hahn F zu ſchließen, und zugleich die Kohlenpfanne unter A hinwegzunehmen, durch deren laͤngern Aufenthalt alles Waſſer verdampfen, alles Loth ſchmelzen und das ganze Gefaͤß, nicht ohne Gefahr der Umſtehenden, ſpringen wuͤrde.
Man kuͤhlt nun vermittelſt eines Schwammes mit kaltem Waſſer das Gefaͤß A und den Deckel B ab; wodurch die Verdichtung der Waſſerdaͤmpfe in 2—3 Minuten erfolgt. Wird alsdann die Communicationsroͤhre mit dem Teller auf den Canal N geſchraubt, ſo hat man, um die Luft aus der Glocke zu ziehen, nichts weiter noͤthig, als den Hahn G zu oͤfnen, worauf ſich denn die Luft durch die Roͤhre NLRH durch ihr eigen Gewicht und ihre Elaſticitaͤt in das Gefaͤß A ergießt.
Wenn man nun noch die kleine Roͤhre ab an C anbringt, an ihr Ende eine oben und unten ofne Glasroͤhre, die etwa 30 Zoll lang und in Zolle und Linien abgetheilt iſt, luftdicht anſchraubt, und das untere Ende dieſer Glasroͤhre in ein Gefaͤß mit Queckſilber ſtellt, ſo kan man nach Oefnung des Hahns F durch das Steigen des Queckſilbers erkennen, um wieviel die Elaſticitaͤt des in der Glocke gebliebenen elaſtiſchfluͤßigen Stoffs von der Elaſticitaͤt der aͤußern Luft uͤbertroffen werde, ſ. den Art. Barometerprobe.
Der Verfaſſer des Aufſatzes im Journal de phyſique ruͤhmt an dieſer Maſchine die Vortheile, daß man damit
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/614>, abgerufen am 25.11.2024.
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