der obern oder der untern Belegung, oder beyder zugleich. Er kann endlich auch beyde Belegungen beweglich haben, und so ist er zu sehr interessanten Untersuchungen geschickt, besonders, wenn er selbst noch aus mehrern über einander liegenden Schichten besteht, die man trennen kann. Hr. Aubert, der sich überhaupt zu Bezeichnung der verschiedenen Arten des Uebereinanderlegens, Trennens und Umwendens solcher Blätter einer eignen Terminologie bedient, giebt diesen letztern den sonderbaren Namen der Coelektrophoren(Electrophores a garnitures et a surfaces cohibentes amovibles), und blos auf diese schränken sich seine Versuche ein. Diese Versuche selbst sind lehrreich. Alle diese halbleitenden Körper müssen erhitzt werden, sonst zeigen sie wenig oder gar keine Elektricität. Bey mehrern über einander liegenden Papierbogen u. dergl. wechseln positive und negative Elektricität immer so ab, daß allemal die nicht geriebene Fläche die entgegengesetzte Art von der gegenüber befindlichen geriebenen hat, aus welchem Gesetze sich auch die meisten Erscheinungen der geriebenen Bänder erklären lassen.
Vom Abbe Robert wird im Esprit des Journaux von 1790 (s. Gothaisches Magazin für das Neuste aus d. Phys. u. Naturg. VII. B. 3tes St. S. 87 u. f.) eine Masse zu Elektrophoren angegeben, die aus 10 Theilen Gummilack, 3 Theilen Harz, 2 Theilen Venedischem Terpentin, 2 Theilen Jungfernwachs und 1/2 Theile Pech besteht. Diese Materien läßt man bey gelindem Feuer in einem neuen irdenen Tiegel schmelzen, und gießt sie in eine vorher erhitzte blecherne Form. Die Dicke des Kuchens darinn kann durch ein vorsichtiges Abdrehen von 1 bis zu 4 oder 5 Lin. gehen; diese letztere thut der Erfahrung zufolge die besten Dienste. Um die Blasen auf der Oberfläche zu vermindern, läßt man die Materien so langsam, als möglich, schmelzen; oder man schmelzt nach Hrn. Prof. Voigts Vorschlage (Goth. Mag. a. a. O.) etwa die Helfte mehr, als man eigenlich braucht, und gießt nach dem Schmelzen den obern schaumichten Theil erst in ein besonderes Gefäß ab; oder man gießt diesen Schaum erst besonders in die Form, läßt ihn ein wenig verharschen, und gießt nachher den ganz blasenlosen Ueberrest noch darüber.
der obern oder der untern Belegung, oder beyder zugleich. Er kann endlich auch beyde Belegungen beweglich haben, und ſo iſt er zu ſehr intereſſanten Unterſuchungen geſchickt, beſonders, wenn er ſelbſt noch aus mehrern uͤber einander liegenden Schichten beſteht, die man trennen kann. Hr. Aubert, der ſich uͤberhaupt zu Bezeichnung der verſchiedenen Arten des Uebereinanderlegens, Trennens und Umwendens ſolcher Blaͤtter einer eignen Terminologie bedient, giebt dieſen letztern den ſonderbaren Namen der Coelektrophoren(Electrophores à garnitures et à ſurfaces cohibentes amovibles), und blos auf dieſe ſchraͤnken ſich ſeine Verſuche ein. Dieſe Verſuche ſelbſt ſind lehrreich. Alle dieſe halbleitenden Koͤrper muͤſſen erhitzt werden, ſonſt zeigen ſie wenig oder gar keine Elektricitaͤt. Bey mehrern uͤber einander liegenden Papierbogen u. dergl. wechſeln poſitive und negative Elektricitaͤt immer ſo ab, daß allemal die nicht geriebene Flaͤche die entgegengeſetzte Art von der gegenuͤber befindlichen geriebenen hat, aus welchem Geſetze ſich auch die meiſten Erſcheinungen der geriebenen Baͤnder erklaͤren laſſen.
Vom Abbe Robert wird im Eſprit des Journaux von 1790 (ſ. Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus d. Phyſ. u. Naturg. VII. B. 3tes St. S. 87 u. f.) eine Maſſe zu Elektrophoren angegeben, die aus 10 Theilen Gummilack, 3 Theilen Harz, 2 Theilen Venediſchem Terpentin, 2 Theilen Jungfernwachs und 1/2 Theile Pech beſteht. Dieſe Materien laͤßt man bey gelindem Feuer in einem neuen irdenen Tiegel ſchmelzen, und gießt ſie in eine vorher erhitzte blecherne Form. Die Dicke des Kuchens darinn kann durch ein vorſichtiges Abdrehen von 1 bis zu 4 oder 5 Lin. gehen; dieſe letztere thut der Erfahrung zufolge die beſten Dienſte. Um die Blaſen auf der Oberflaͤche zu vermindern, laͤßt man die Materien ſo langſam, als moͤglich, ſchmelzen; oder man ſchmelzt nach Hrn. Prof. Voigts Vorſchlage (Goth. Mag. a. a. O.) etwa die Helfte mehr, als man eigenlich braucht, und gießt nach dem Schmelzen den obern ſchaumichten Theil erſt in ein beſonderes Gefaͤß ab; oder man gießt dieſen Schaum erſt beſonders in die Form, laͤßt ihn ein wenig verharſchen, und gießt nachher den ganz blaſenloſen Ueberreſt noch daruͤber.
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der obern oder der untern Belegung, oder beyder zugleich. Er kann endlich auch beyde Belegungen beweglich haben, und ſo iſt er zu ſehr intereſſanten Unterſuchungen geſchickt, beſonders, wenn er ſelbſt noch aus mehrern uͤber einander liegenden Schichten beſteht, die man trennen kann. Hr. <hirendition="#b">Aubert,</hi> der ſich uͤberhaupt zu Bezeichnung der verſchiedenen Arten des Uebereinanderlegens, Trennens und Umwendens ſolcher Blaͤtter einer eignen Terminologie bedient, giebt dieſen letztern den ſonderbaren Namen der <hirendition="#b">Coelektrophoren</hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">(Electrophores à garnitures et à ſurfaces cohibentes amovibles),</hi></hi> und blos auf dieſe ſchraͤnken ſich ſeine Verſuche ein. Dieſe Verſuche ſelbſt ſind lehrreich. Alle dieſe halbleitenden Koͤrper muͤſſen erhitzt werden, ſonſt zeigen ſie wenig oder gar keine Elektricitaͤt. Bey mehrern uͤber einander liegenden Papierbogen u. dergl. wechſeln poſitive und negative Elektricitaͤt immer ſo ab, daß allemal die nicht geriebene Flaͤche die entgegengeſetzte Art von der gegenuͤber befindlichen geriebenen hat, aus welchem Geſetze ſich auch die meiſten Erſcheinungen der geriebenen Baͤnder erklaͤren laſſen.</p><p>Vom Abbe <hirendition="#b">Robert</hi> wird im <hirendition="#aq">Eſprit des Journaux</hi> von 1790 (ſ. Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus d. Phyſ. u. Naturg. <hirendition="#aq">VII.</hi> B. 3tes St. S. 87 u. f.) eine Maſſe zu Elektrophoren angegeben, die aus 10 Theilen Gummilack, 3 Theilen Harz, 2 Theilen Venediſchem Terpentin, 2 Theilen Jungfernwachs und 1/2 Theile Pech beſteht. Dieſe Materien laͤßt man bey gelindem Feuer in einem neuen irdenen Tiegel ſchmelzen, und gießt ſie in eine vorher erhitzte blecherne Form. Die Dicke des Kuchens darinn kann durch ein vorſichtiges Abdrehen von 1 bis zu 4 oder 5 Lin. gehen; dieſe letztere thut der Erfahrung zufolge die beſten Dienſte. Um die Blaſen auf der Oberflaͤche zu vermindern, laͤßt man die Materien ſo langſam, als moͤglich, ſchmelzen; oder man ſchmelzt nach Hrn. Prof. <hirendition="#b">Voigts</hi> Vorſchlage (Goth. Mag. a. a. O.) etwa die Helfte mehr, als man eigenlich braucht, und gießt nach dem Schmelzen den obern ſchaumichten Theil erſt in ein beſonderes Gefaͤß ab; oder man gießt dieſen Schaum erſt beſonders in die Form, laͤßt ihn ein wenig verharſchen, und gießt nachher den ganz blaſenloſen Ueberreſt noch daruͤber.<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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der obern oder der untern Belegung, oder beyder zugleich. Er kann endlich auch beyde Belegungen beweglich haben, und ſo iſt er zu ſehr intereſſanten Unterſuchungen geſchickt, beſonders, wenn er ſelbſt noch aus mehrern uͤber einander liegenden Schichten beſteht, die man trennen kann. Hr. Aubert, der ſich uͤberhaupt zu Bezeichnung der verſchiedenen Arten des Uebereinanderlegens, Trennens und Umwendens ſolcher Blaͤtter einer eignen Terminologie bedient, giebt dieſen letztern den ſonderbaren Namen der Coelektrophoren (Electrophores à garnitures et à ſurfaces cohibentes amovibles), und blos auf dieſe ſchraͤnken ſich ſeine Verſuche ein. Dieſe Verſuche ſelbſt ſind lehrreich. Alle dieſe halbleitenden Koͤrper muͤſſen erhitzt werden, ſonſt zeigen ſie wenig oder gar keine Elektricitaͤt. Bey mehrern uͤber einander liegenden Papierbogen u. dergl. wechſeln poſitive und negative Elektricitaͤt immer ſo ab, daß allemal die nicht geriebene Flaͤche die entgegengeſetzte Art von der gegenuͤber befindlichen geriebenen hat, aus welchem Geſetze ſich auch die meiſten Erſcheinungen der geriebenen Baͤnder erklaͤren laſſen.
Vom Abbe Robert wird im Eſprit des Journaux von 1790 (ſ. Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus d. Phyſ. u. Naturg. VII. B. 3tes St. S. 87 u. f.) eine Maſſe zu Elektrophoren angegeben, die aus 10 Theilen Gummilack, 3 Theilen Harz, 2 Theilen Venediſchem Terpentin, 2 Theilen Jungfernwachs und 1/2 Theile Pech beſteht. Dieſe Materien laͤßt man bey gelindem Feuer in einem neuen irdenen Tiegel ſchmelzen, und gießt ſie in eine vorher erhitzte blecherne Form. Die Dicke des Kuchens darinn kann durch ein vorſichtiges Abdrehen von 1 bis zu 4 oder 5 Lin. gehen; dieſe letztere thut der Erfahrung zufolge die beſten Dienſte. Um die Blaſen auf der Oberflaͤche zu vermindern, laͤßt man die Materien ſo langſam, als moͤglich, ſchmelzen; oder man ſchmelzt nach Hrn. Prof. Voigts Vorſchlage (Goth. Mag. a. a. O.) etwa die Helfte mehr, als man eigenlich braucht, und gießt nach dem Schmelzen den obern ſchaumichten Theil erſt in ein beſonderes Gefaͤß ab; oder man gießt dieſen Schaum erſt beſonders in die Form, laͤßt ihn ein wenig verharſchen, und gießt nachher den ganz blaſenloſen Ueberreſt noch daruͤber.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/355>, abgerufen am 25.11.2024.
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