zweyte Classe, jener ersten völlig ähnlich, aber auf die Hälfte der Dimensionen reducirt, nur die Höhe des Fußes und die Länge des kleinen Leiters gg ausgenommen, welche immer dieselben bleiben. Sie werden durch Vergleichung mit dem Fundamental-elektrometer eingerichtet, indem man den Knopf i des erstern mit ihrem Knopfe in Verbindung bringt, beyde gemeinschaftlich elektrisirt, und die anfangs etwas groß genommene Lackkugel des Gegengewichts so lange vermindert, bis beyde übereinstimmend gehen.
Ist es nöthig, die Kugeln des Elektrometers außer den Wirkungskreis des elektrisirten Körpers zu bringen, so muß der Leiter gg durch ein eingeschraubtes messingenes Stäbchen verlängert werden.
Bey Untersuchung der Elektricität in sehr kleinen Körpern gebraucht Hr. de Luc ganz kleine, übrigens den größern ähnliche, Werkzeuge mit zween Grashalmen, die man an dem Stengel gewisser Gräser sehr dünn findet. Auch hier ist der eine Halm beweglich, der andere unbeweglich, und an beyde Enden derselben ist ein Tropfen Siegellack angebracht, um die Zerstreuung der Elektricität zu verhüten.
Bey dem ersten Leiter einer starken Elektrisirmaschine kann das Fundamental-elektrometer nicht gebraucht werden, weil es ihn unaufhörlich durch Büschel entladen würde; eben so wenig dient es für schwache Elektricitäten, welche z. B. unter einem Grade sind. Aus diesem Grunde hat Herr de Luc auch noch elektrische Megameter und Mikrometer angegeben.
Die Megameter müssen große Kugeln haben, damit an ihnen keine Büschel hervorgebracht werden; und es ist der vorzüglichste Fehler aller bisher an die ersten Leiter der Maschinen angebrachten Elektroskope, daß ihre Kugeln zu klein sind. Kugeln von 2 Zoll Durchmesser sind schon für mittelmäßige Elektrisirmaschinen nicht zu groß. Bey größern Maschinen kann man Kugeln von 3--4 Zoll Durchmesser brauchen. Der Leichtigkeit halber kann man auch kleine ausgehöhlte Kürbisse gebrauchen, die man sorgfältig vergolden läßt. Statt der Strohhalme nimmt man Schilf. Das Gestell dieser großen Kugeln ist von dem des Fundamental-elektrometers
zweyte Claſſe, jener erſten voͤllig aͤhnlich, aber auf die Haͤlfte der Dimenſionen reducirt, nur die Hoͤhe des Fußes und die Laͤnge des kleinen Leiters gg ausgenommen, welche immer dieſelben bleiben. Sie werden durch Vergleichung mit dem Fundamental-elektrometer eingerichtet, indem man den Knopf i des erſtern mit ihrem Knopfe in Verbindung bringt, beyde gemeinſchaftlich elektriſirt, und die anfangs etwas groß genommene Lackkugel des Gegengewichts ſo lange vermindert, bis beyde uͤbereinſtimmend gehen.
Iſt es noͤthig, die Kugeln des Elektrometers außer den Wirkungskreis des elektriſirten Koͤrpers zu bringen, ſo muß der Leiter gg durch ein eingeſchraubtes meſſingenes Staͤbchen verlaͤngert werden.
Bey Unterſuchung der Elektricitaͤt in ſehr kleinen Koͤrpern gebraucht Hr. de Luc ganz kleine, uͤbrigens den groͤßern aͤhnliche, Werkzeuge mit zween Grashalmen, die man an dem Stengel gewiſſer Graͤſer ſehr duͤnn findet. Auch hier iſt der eine Halm beweglich, der andere unbeweglich, und an beyde Enden derſelben iſt ein Tropfen Siegellack angebracht, um die Zerſtreuung der Elektricitaͤt zu verhuͤten.
Bey dem erſten Leiter einer ſtarken Elektriſirmaſchine kann das Fundamental-elektrometer nicht gebraucht werden, weil es ihn unaufhoͤrlich durch Buͤſchel entladen wuͤrde; eben ſo wenig dient es fuͤr ſchwache Elektricitaͤten, welche z. B. unter einem Grade ſind. Aus dieſem Grunde hat Herr de Luc auch noch elektriſche Megameter und Mikrometer angegeben.
Die Megameter muͤſſen große Kugeln haben, damit an ihnen keine Buͤſchel hervorgebracht werden; und es iſt der vorzuͤglichſte Fehler aller bisher an die erſten Leiter der Maſchinen angebrachten Elektroſkope, daß ihre Kugeln zu klein ſind. Kugeln von 2 Zoll Durchmeſſer ſind ſchon fuͤr mittelmaͤßige Elektriſirmaſchinen nicht zu groß. Bey groͤßern Maſchinen kann man Kugeln von 3—4 Zoll Durchmeſſer brauchen. Der Leichtigkeit halber kann man auch kleine ausgehoͤhlte Kuͤrbiſſe gebrauchen, die man ſorgfaͤltig vergolden laͤßt. Statt der Strohhalme nimmt man Schilf. Das Geſtell dieſer großen Kugeln iſt von dem des Fundamental-elektrometers
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0347"xml:id="P.5.335"n="335"/><lb/>
zweyte Claſſe, jener erſten voͤllig aͤhnlich, aber auf die Haͤlfte der Dimenſionen reducirt, nur die Hoͤhe des Fußes und die Laͤnge des kleinen Leiters <hirendition="#aq">gg</hi> ausgenommen, welche immer dieſelben bleiben. Sie werden durch Vergleichung mit dem Fundamental-elektrometer eingerichtet, indem man den Knopf <hirendition="#aq">i</hi> des erſtern mit ihrem Knopfe in Verbindung bringt, beyde gemeinſchaftlich elektriſirt, und die anfangs etwas groß genommene Lackkugel des Gegengewichts ſo lange vermindert, bis beyde uͤbereinſtimmend gehen.</p><p>Iſt es noͤthig, die Kugeln des Elektrometers außer den Wirkungskreis des elektriſirten Koͤrpers zu bringen, ſo muß der Leiter <hirendition="#aq">gg</hi> durch ein eingeſchraubtes meſſingenes Staͤbchen verlaͤngert werden.</p><p>Bey Unterſuchung der Elektricitaͤt in ſehr kleinen Koͤrpern gebraucht Hr. <hirendition="#b">de Luc</hi> ganz kleine, uͤbrigens den groͤßern aͤhnliche, Werkzeuge mit zween Grashalmen, die man an dem Stengel gewiſſer Graͤſer ſehr duͤnn findet. Auch hier iſt der eine Halm beweglich, der andere unbeweglich, und an beyde Enden derſelben iſt ein Tropfen Siegellack angebracht, um die Zerſtreuung der Elektricitaͤt zu verhuͤten.</p><p>Bey dem erſten Leiter einer ſtarken Elektriſirmaſchine kann das Fundamental-elektrometer nicht gebraucht werden, weil es ihn unaufhoͤrlich durch Buͤſchel entladen wuͤrde; eben ſo wenig dient es fuͤr ſchwache Elektricitaͤten, welche z. B. unter einem Grade ſind. Aus dieſem Grunde hat Herr <hirendition="#b">de Luc</hi> auch noch elektriſche <hirendition="#b">Megameter</hi> und <hirendition="#b">Mikrometer</hi> angegeben.</p><p>Die <hirendition="#b">Megameter</hi> muͤſſen große Kugeln haben, damit an ihnen keine Buͤſchel hervorgebracht werden; und es iſt der vorzuͤglichſte Fehler aller bisher an die erſten Leiter der Maſchinen angebrachten Elektroſkope, daß ihre Kugeln zu klein ſind. Kugeln von 2 Zoll Durchmeſſer ſind ſchon fuͤr mittelmaͤßige Elektriſirmaſchinen nicht zu groß. Bey groͤßern Maſchinen kann man Kugeln von 3—4 Zoll Durchmeſſer brauchen. Der Leichtigkeit halber kann man auch kleine ausgehoͤhlte Kuͤrbiſſe gebrauchen, die man ſorgfaͤltig vergolden laͤßt. Statt der Strohhalme nimmt man Schilf. Das Geſtell dieſer großen Kugeln iſt von dem des Fundamental-elektrometers<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[335/0347]
zweyte Claſſe, jener erſten voͤllig aͤhnlich, aber auf die Haͤlfte der Dimenſionen reducirt, nur die Hoͤhe des Fußes und die Laͤnge des kleinen Leiters gg ausgenommen, welche immer dieſelben bleiben. Sie werden durch Vergleichung mit dem Fundamental-elektrometer eingerichtet, indem man den Knopf i des erſtern mit ihrem Knopfe in Verbindung bringt, beyde gemeinſchaftlich elektriſirt, und die anfangs etwas groß genommene Lackkugel des Gegengewichts ſo lange vermindert, bis beyde uͤbereinſtimmend gehen.
Iſt es noͤthig, die Kugeln des Elektrometers außer den Wirkungskreis des elektriſirten Koͤrpers zu bringen, ſo muß der Leiter gg durch ein eingeſchraubtes meſſingenes Staͤbchen verlaͤngert werden.
Bey Unterſuchung der Elektricitaͤt in ſehr kleinen Koͤrpern gebraucht Hr. de Luc ganz kleine, uͤbrigens den groͤßern aͤhnliche, Werkzeuge mit zween Grashalmen, die man an dem Stengel gewiſſer Graͤſer ſehr duͤnn findet. Auch hier iſt der eine Halm beweglich, der andere unbeweglich, und an beyde Enden derſelben iſt ein Tropfen Siegellack angebracht, um die Zerſtreuung der Elektricitaͤt zu verhuͤten.
Bey dem erſten Leiter einer ſtarken Elektriſirmaſchine kann das Fundamental-elektrometer nicht gebraucht werden, weil es ihn unaufhoͤrlich durch Buͤſchel entladen wuͤrde; eben ſo wenig dient es fuͤr ſchwache Elektricitaͤten, welche z. B. unter einem Grade ſind. Aus dieſem Grunde hat Herr de Luc auch noch elektriſche Megameter und Mikrometer angegeben.
Die Megameter muͤſſen große Kugeln haben, damit an ihnen keine Buͤſchel hervorgebracht werden; und es iſt der vorzuͤglichſte Fehler aller bisher an die erſten Leiter der Maſchinen angebrachten Elektroſkope, daß ihre Kugeln zu klein ſind. Kugeln von 2 Zoll Durchmeſſer ſind ſchon fuͤr mittelmaͤßige Elektriſirmaſchinen nicht zu groß. Bey groͤßern Maſchinen kann man Kugeln von 3—4 Zoll Durchmeſſer brauchen. Der Leichtigkeit halber kann man auch kleine ausgehoͤhlte Kuͤrbiſſe gebrauchen, die man ſorgfaͤltig vergolden laͤßt. Statt der Strohhalme nimmt man Schilf. Das Geſtell dieſer großen Kugeln iſt von dem des Fundamental-elektrometers
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/347>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.