Stück h ist flach, und geht mit etwas Gewalt in eine Oefnung des messingenen Cylinders h, wo es durch einen Stift gehalten wird. Die Oefnung des Cylinders erlaubt dem Stücke k eine kleine Bewegung an seinem Stifte, welche dazu dient, diese Kugel in Berührung mit der andern zu bringen, wenn die letztere gehörig hängt. Diese letztere ist am Punkt p in einer Gabel po aufgehangen, deren Zapfen o mit etwas starkem Reiben in den Cylinder h geht.
Die Scale rs ist aus Büchenholz, etwa 3/4 Linien dick, das Papier darauf mit Kleister aus Stärkenmehl aufgeklebt, und unter einer Presse getrocknet; der Rand ist abgerundet, wie alle Stücke am elektrischen Apparate. Der Halbmesser dieser Scale ps ist 4 pariser Zoll; man braucht nicht mehr, als 40 Grad, darauf zu tragen, weil für stärkere Grade der Elektricität, wo die Divergenz größer wird, das Fundamental-elektrometer nicht gebraucht werden soll. Diese sehr leichte Scale wird von einem kleinen gläsernen Stäbchen tr vermittelst einer bloßen Röhre von aufgerolltem und geleimtem Papier, das mit Leim hinter die Scale in r befestigt ist, getragen; diese Röhre wird in der Figur durch eine punktirte Linie vorgestellt. Das andere Ende des Stäbchens geht in einen hölzernen Wirbel t. Das Stück uu ist ein Ring, der sich mit etwas starker Friction umdreht; in diesen Ring geht mit gleicher Friction der Wirbel t.
Diese Vorrichtung läßt vielerley Bewegungen zu, mittelst deren man der Scale ihre gehörige Stellung geben kan. 1. Man bringt sie in eine vertikale Ebene, indem man die kleine papierne Röhre auf dem Glasstäbchen beym Punkte r dreht. 2. Man bringt sie in eine bestimmte Entfernung von der Kugel, indem man den Ring uu dreht. 3. Man macht den Halbmesser, welcher dem Anfange der Scale correspondirt, vertikal, durch Bewegung des Wirbels t. 4. Man läßt diesen Halbmesser mit der beweglichen Kugel correspondiren, indem man das Glasstäbchen, welches in dem Wirbel t oder der papiernen Röhre r fortglitschen kann, verlängert oder verkürzet. In diesem Stande muß der Mittelpunkt, um den die Scale beschrieben ist, mit dem Aufhängepunkte der Kugel in einerley wagrechten Ebene liegen.
Stuͤck h iſt flach, und geht mit etwas Gewalt in eine Oefnung des meſſingenen Cylinders h, wo es durch einen Stift gehalten wird. Die Oefnung des Cylinders erlaubt dem Stuͤcke k eine kleine Bewegung an ſeinem Stifte, welche dazu dient, dieſe Kugel in Beruͤhrung mit der andern zu bringen, wenn die letztere gehoͤrig haͤngt. Dieſe letztere iſt am Punkt p in einer Gabel po aufgehangen, deren Zapfen o mit etwas ſtarkem Reiben in den Cylinder h geht.
Die Scale rs iſt aus Buͤchenholz, etwa 3/4 Linien dick, das Papier darauf mit Kleiſter aus Staͤrkenmehl aufgeklebt, und unter einer Preſſe getrocknet; der Rand iſt abgerundet, wie alle Stuͤcke am elektriſchen Apparate. Der Halbmeſſer dieſer Scale ps iſt 4 pariſer Zoll; man braucht nicht mehr, als 40 Grad, darauf zu tragen, weil fuͤr ſtaͤrkere Grade der Elektricitaͤt, wo die Divergenz groͤßer wird, das Fundamental-elektrometer nicht gebraucht werden ſoll. Dieſe ſehr leichte Scale wird von einem kleinen glaͤſernen Staͤbchen tr vermittelſt einer bloßen Roͤhre von aufgerolltem und geleimtem Papier, das mit Leim hinter die Scale in r befeſtigt iſt, getragen; dieſe Roͤhre wird in der Figur durch eine punktirte Linie vorgeſtellt. Das andere Ende des Staͤbchens geht in einen hoͤlzernen Wirbel t. Das Stuͤck uu iſt ein Ring, der ſich mit etwas ſtarker Friction umdreht; in dieſen Ring geht mit gleicher Friction der Wirbel t.
Dieſe Vorrichtung laͤßt vielerley Bewegungen zu, mittelſt deren man der Scale ihre gehoͤrige Stellung geben kan. 1. Man bringt ſie in eine vertikale Ebene, indem man die kleine papierne Roͤhre auf dem Glasſtaͤbchen beym Punkte r dreht. 2. Man bringt ſie in eine beſtimmte Entfernung von der Kugel, indem man den Ring uu dreht. 3. Man macht den Halbmeſſer, welcher dem Anfange der Scale correſpondirt, vertikal, durch Bewegung des Wirbels t. 4. Man laͤßt dieſen Halbmeſſer mit der beweglichen Kugel correſpondiren, indem man das Glasſtaͤbchen, welches in dem Wirbel t oder der papiernen Roͤhre r fortglitſchen kann, verlaͤngert oder verkuͤrzet. In dieſem Stande muß der Mittelpunkt, um den die Scale beſchrieben iſt, mit dem Aufhaͤngepunkte der Kugel in einerley wagrechten Ebene liegen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0345"xml:id="P.5.333"n="333"/><lb/>
Stuͤck <hirendition="#aq">h</hi> iſt flach, und geht mit etwas Gewalt in eine Oefnung des meſſingenen Cylinders <hirendition="#aq">h,</hi> wo es durch einen Stift gehalten wird. Die Oefnung des Cylinders erlaubt dem Stuͤcke <hirendition="#aq">k</hi> eine kleine Bewegung an ſeinem Stifte, welche dazu dient, dieſe Kugel in Beruͤhrung mit der andern zu bringen, wenn die letztere gehoͤrig haͤngt. Dieſe letztere iſt am Punkt <hirendition="#aq">p</hi> in einer Gabel <hirendition="#aq">po</hi> aufgehangen, deren Zapfen <hirendition="#aq">o</hi> mit etwas ſtarkem Reiben in den Cylinder <hirendition="#aq">h</hi> geht.</p><p>Die Scale <hirendition="#aq">rs</hi> iſt aus Buͤchenholz, etwa 3/4 Linien dick, das Papier darauf mit Kleiſter aus Staͤrkenmehl aufgeklebt, und unter einer Preſſe getrocknet; der Rand iſt abgerundet, wie alle Stuͤcke am elektriſchen Apparate. Der Halbmeſſer dieſer Scale <hirendition="#aq">ps</hi> iſt 4 pariſer Zoll; man braucht nicht mehr, als 40 Grad, darauf zu tragen, weil fuͤr ſtaͤrkere Grade der Elektricitaͤt, wo die Divergenz groͤßer wird, das Fundamental-elektrometer nicht gebraucht werden ſoll. Dieſe ſehr leichte Scale wird von einem kleinen glaͤſernen Staͤbchen <hirendition="#aq">tr</hi> vermittelſt einer bloßen Roͤhre von aufgerolltem und geleimtem Papier, das mit Leim hinter die Scale in <hirendition="#aq">r</hi> befeſtigt iſt, getragen; dieſe Roͤhre wird in der Figur durch eine punktirte Linie vorgeſtellt. Das andere Ende des Staͤbchens geht in einen hoͤlzernen Wirbel <hirendition="#aq">t.</hi> Das Stuͤck <hirendition="#aq">uu</hi> iſt ein Ring, der ſich mit etwas ſtarker Friction umdreht; in dieſen Ring geht mit gleicher Friction der Wirbel <hirendition="#aq">t.</hi></p><p>Dieſe Vorrichtung laͤßt vielerley Bewegungen zu, mittelſt deren man der Scale ihre gehoͤrige Stellung geben kan. 1. Man bringt ſie in eine vertikale Ebene, indem man die kleine papierne Roͤhre auf dem Glasſtaͤbchen beym Punkte <hirendition="#aq">r</hi> dreht. 2. Man bringt ſie in eine beſtimmte Entfernung von der Kugel, indem man den Ring <hirendition="#aq">uu</hi> dreht. 3. Man macht den Halbmeſſer, welcher dem Anfange der Scale correſpondirt, vertikal, durch Bewegung des Wirbels <hirendition="#aq">t.</hi> 4. Man laͤßt dieſen Halbmeſſer mit der beweglichen Kugel correſpondiren, indem man das Glasſtaͤbchen, welches in dem Wirbel <hirendition="#aq">t</hi> oder der papiernen Roͤhre <hirendition="#aq">r</hi> fortglitſchen kann, verlaͤngert oder verkuͤrzet. In dieſem Stande muß der Mittelpunkt, um den die Scale beſchrieben iſt, mit dem Aufhaͤngepunkte der Kugel in einerley wagrechten Ebene liegen.<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[333/0345]
Stuͤck h iſt flach, und geht mit etwas Gewalt in eine Oefnung des meſſingenen Cylinders h, wo es durch einen Stift gehalten wird. Die Oefnung des Cylinders erlaubt dem Stuͤcke k eine kleine Bewegung an ſeinem Stifte, welche dazu dient, dieſe Kugel in Beruͤhrung mit der andern zu bringen, wenn die letztere gehoͤrig haͤngt. Dieſe letztere iſt am Punkt p in einer Gabel po aufgehangen, deren Zapfen o mit etwas ſtarkem Reiben in den Cylinder h geht.
Die Scale rs iſt aus Buͤchenholz, etwa 3/4 Linien dick, das Papier darauf mit Kleiſter aus Staͤrkenmehl aufgeklebt, und unter einer Preſſe getrocknet; der Rand iſt abgerundet, wie alle Stuͤcke am elektriſchen Apparate. Der Halbmeſſer dieſer Scale ps iſt 4 pariſer Zoll; man braucht nicht mehr, als 40 Grad, darauf zu tragen, weil fuͤr ſtaͤrkere Grade der Elektricitaͤt, wo die Divergenz groͤßer wird, das Fundamental-elektrometer nicht gebraucht werden ſoll. Dieſe ſehr leichte Scale wird von einem kleinen glaͤſernen Staͤbchen tr vermittelſt einer bloßen Roͤhre von aufgerolltem und geleimtem Papier, das mit Leim hinter die Scale in r befeſtigt iſt, getragen; dieſe Roͤhre wird in der Figur durch eine punktirte Linie vorgeſtellt. Das andere Ende des Staͤbchens geht in einen hoͤlzernen Wirbel t. Das Stuͤck uu iſt ein Ring, der ſich mit etwas ſtarker Friction umdreht; in dieſen Ring geht mit gleicher Friction der Wirbel t.
Dieſe Vorrichtung laͤßt vielerley Bewegungen zu, mittelſt deren man der Scale ihre gehoͤrige Stellung geben kan. 1. Man bringt ſie in eine vertikale Ebene, indem man die kleine papierne Roͤhre auf dem Glasſtaͤbchen beym Punkte r dreht. 2. Man bringt ſie in eine beſtimmte Entfernung von der Kugel, indem man den Ring uu dreht. 3. Man macht den Halbmeſſer, welcher dem Anfange der Scale correſpondirt, vertikal, durch Bewegung des Wirbels t. 4. Man laͤßt dieſen Halbmeſſer mit der beweglichen Kugel correſpondiren, indem man das Glasſtaͤbchen, welches in dem Wirbel t oder der papiernen Roͤhre r fortglitſchen kann, verlaͤngert oder verkuͤrzet. In dieſem Stande muß der Mittelpunkt, um den die Scale beſchrieben iſt, mit dem Aufhaͤngepunkte der Kugel in einerley wagrechten Ebene liegen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/345>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.