welche vervielfältiget werden soll, wird dem untern Theile der Scheibe A mitgetheilt, und zu gleicher Zeit wird der obere Theil von B mit dem Finger berührt. Alsdann wird zuerst der Finger weggezogen, und hernach die Platte B von der Platte A. Nun wird die Platte C auf B gelegt, und ihre Oberfläche auf eine kurze Zeit mit dem Finger berührt. Wer mit den elektrischen Erscheinungen bekannt ist, wird hieraus bald übersehen, daß, wenn die der Platte A mitgetheilte Elektricität + E ist, die Platte B ein -- E, die Platte C aber + E, wie A, erhalten haben muß.
Die Platte B wird nun wieder von C abgesondert, und, wie zuvor, auf A gelegt. Der Rand von C wird mit dem untern Theile von A in Berührung gebracht, und zu gleicher Zeit der obere Theil von B mit dem Finger berührt. Dadurch erlangt die Platte B, indem sie durch die Wirkungskreise der beyden Platten A und C zugleich beschäftiget wird, fast doppelt so viel Elektricität, als das erstemal.
Legt man nun nachher die Platte C auf B, und berührt ihre Oberfläche mit dem Finger, so wird auch diese Platte verhältnißmäßig mehr elektrisirt, als zuvor: und so wird bey immer öfterer Wiederholung des beschriebenen Versahrens die Elektricität nach und nach bis zu dem erforderlichen Grade verstärkt werden.
Der Firniß auf den sich berührenden Oberflächen der Platten dient zu verhüten, daß sich die Metallflächen nicht selbst berühren, in welchem Falle sie einander ihre Elektricität selbst mittheilen würden, welches man hier ganz vermeiden, und blos durch Vertheilung wirken will.
So wenig man dem Einfachen und Sinnreichen, wodurch sich diese Erfindung des Hrn. Bennet empfiehlt, den Beyfall versagen kann, so bemerkt doch Cavallo(Philos. Trans. Vol. LXXVIII. P. I. p. 1. sqq.), er sey nach vieler Mühe und häufig veränderten Versuchen mit diesem Elektricitäts- Verdoppler doch endlich zu dem Schlusse genöthiget worden, daß derselbe kein zuverläßiges Instrument abgebe. Ein Hauptgrund hievon sey, daß er nicht blos die mitgetheilte Elektricität der zu untersuchenden Substanz, sondern
welche vervielfaͤltiget werden ſoll, wird dem untern Theile der Scheibe A mitgetheilt, und zu gleicher Zeit wird der obere Theil von B mit dem Finger beruͤhrt. Alsdann wird zuerſt der Finger weggezogen, und hernach die Platte B von der Platte A. Nun wird die Platte C auf B gelegt, und ihre Oberflaͤche auf eine kurze Zeit mit dem Finger beruͤhrt. Wer mit den elektriſchen Erſcheinungen bekannt iſt, wird hieraus bald uͤberſehen, daß, wenn die der Platte A mitgetheilte Elektricitaͤt + E iſt, die Platte B ein — E, die Platte C aber + E, wie A, erhalten haben muß.
Die Platte B wird nun wieder von C abgeſondert, und, wie zuvor, auf A gelegt. Der Rand von C wird mit dem untern Theile von A in Beruͤhrung gebracht, und zu gleicher Zeit der obere Theil von B mit dem Finger beruͤhrt. Dadurch erlangt die Platte B, indem ſie durch die Wirkungskreiſe der beyden Platten A und C zugleich beſchaͤftiget wird, faſt doppelt ſo viel Elektricitaͤt, als das erſtemal.
Legt man nun nachher die Platte C auf B, und beruͤhrt ihre Oberflaͤche mit dem Finger, ſo wird auch dieſe Platte verhaͤltnißmaͤßig mehr elektriſirt, als zuvor: und ſo wird bey immer oͤfterer Wiederholung des beſchriebenen Verſahrens die Elektricitaͤt nach und nach bis zu dem erforderlichen Grade verſtaͤrkt werden.
Der Firniß auf den ſich beruͤhrenden Oberflaͤchen der Platten dient zu verhuͤten, daß ſich die Metallflaͤchen nicht ſelbſt beruͤhren, in welchem Falle ſie einander ihre Elektricitaͤt ſelbſt mittheilen wuͤrden, welches man hier ganz vermeiden, und blos durch Vertheilung wirken will.
So wenig man dem Einfachen und Sinnreichen, wodurch ſich dieſe Erfindung des Hrn. Bennet empfiehlt, den Beyfall verſagen kann, ſo bemerkt doch Cavallo(Philoſ. Trans. Vol. LXXVIII. P. I. p. 1. ſqq.), er ſey nach vieler Muͤhe und haͤufig veraͤnderten Verſuchen mit dieſem Elektricitaͤts- Verdoppler doch endlich zu dem Schluſſe genoͤthiget worden, daß derſelbe kein zuverlaͤßiges Inſtrument abgebe. Ein Hauptgrund hievon ſey, daß er nicht blos die mitgetheilte Elektricitaͤt der zu unterſuchenden Subſtanz, ſondern
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welche vervielfaͤltiget werden ſoll, wird dem untern Theile der Scheibe A mitgetheilt, und zu gleicher Zeit wird der obere Theil von B mit dem Finger beruͤhrt. Alsdann wird zuerſt der Finger weggezogen, und hernach die Platte B von der Platte A. Nun wird die Platte C auf B gelegt, und ihre Oberflaͤche auf eine kurze Zeit mit dem Finger beruͤhrt. Wer mit den elektriſchen Erſcheinungen bekannt iſt, wird hieraus bald uͤberſehen, daß, wenn die der Platte A mitgetheilte Elektricitaͤt + E iſt, die Platte B ein — E, die Platte C aber + E, wie A, erhalten haben muß.
Die Platte B wird nun wieder von C abgeſondert, und, wie zuvor, auf A gelegt. Der Rand von C wird mit dem untern Theile von A in Beruͤhrung gebracht, und zu gleicher Zeit der obere Theil von B mit dem Finger beruͤhrt. Dadurch erlangt die Platte B, indem ſie durch die Wirkungskreiſe der beyden Platten A und C zugleich beſchaͤftiget wird, faſt doppelt ſo viel Elektricitaͤt, als das erſtemal.
Legt man nun nachher die Platte C auf B, und beruͤhrt ihre Oberflaͤche mit dem Finger, ſo wird auch dieſe Platte verhaͤltnißmaͤßig mehr elektriſirt, als zuvor: und ſo wird bey immer oͤfterer Wiederholung des beſchriebenen Verſahrens die Elektricitaͤt nach und nach bis zu dem erforderlichen Grade verſtaͤrkt werden.
Der Firniß auf den ſich beruͤhrenden Oberflaͤchen der Platten dient zu verhuͤten, daß ſich die Metallflaͤchen nicht ſelbſt beruͤhren, in welchem Falle ſie einander ihre Elektricitaͤt ſelbſt mittheilen wuͤrden, welches man hier ganz vermeiden, und blos durch Vertheilung wirken will.
So wenig man dem Einfachen und Sinnreichen, wodurch ſich dieſe Erfindung des Hrn. Bennet empfiehlt, den Beyfall verſagen kann, ſo bemerkt doch Cavallo (Philoſ. Trans. Vol. LXXVIII. P. I. p. 1. ſqq.), er ſey nach vieler Muͤhe und haͤufig veraͤnderten Verſuchen mit dieſem Elektricitaͤts- Verdoppler doch endlich zu dem Schluſſe genoͤthiget worden, daß derſelbe kein zuverlaͤßiges Inſtrument abgebe. Ein Hauptgrund hievon ſey, daß er nicht blos die mitgetheilte Elektricitaͤt der zu unterſuchenden Subſtanz, ſondern
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/314>, abgerufen am 22.11.2024.
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