seine Form ist elliptisch. Von der Gondel geht eine "Schnur auf die Erde, woran der Beobachter die Papiere, "an die ein Stück Bley gebunden ist, mit seinen Nachrich"ten herabläßt. Bey widrigem Winde wird er von 30--40 "Pferden gezogen und gehalten. Jener Ball hatte auf den "Höhen von Namur einen heftigen Sturm ausgestanden, "und war daher nach Brüssel gebracht worden, wo er den "10. Sept. (1794) ankam. -- Die, welche am 13. Jun. "zu Maubeuge den Luftball gesehen hatten, wie er einer ge"gen ihn gerichteten Batterie von 17 Kanonen Troz bot und "am 23. Jun. über die Redouten von Charleroi hinweg nach "Gosseliers, Fleurus, Limbusart gieng; sie, die Generale, "Stabsofficiere und selbst den General en Chef, um von "der Richtigkeit der Beobachtungen zu urtheilen, damit "hatten aufsteigen sehen -- sie sagten bey seiner Abfahrt: "das ist eine Verstärkung von 50000 Mann für die Armee. "-- Mehrere Gelehrte haben zehn Monden ihrer Nacht"wachen aufgewandt, um die Kunst der Aerostation zu ver"vollkommnen und zu erleichtern. Sie haben uns ein neues "Mittel geliefert, mit geringen Kosten und mit Materien, "die man überall findet, jene leichte Flüßigkeit, welche die "Bälle spannt, in hinlänglicher Menge, selbst für den ge"räumigsten Ball, zu erzeugen. Man hat die ausgezeichnet"sten Talente für die Mechanik und die größten Kenntnisse "in der Weberkunst aufgeboten, um in Lyon einen bis dahin "unbekannten Seidenstoff fabriciren zu lassen, der für die "Aerostaten die Bedingungen von Leichtigkeit und Stät"ke in einem unerwarteten Grade in sich vereinigt. Es sind "mehrere Compagnien von Aerostiers errichtet worden, "man hat für ihren regelmäßigen Dienst neue Manoeuvres "erdacht, und schon durch 34 Emporsteigungen dem Feinde "Bewunderung abgedrungen -- Bald werden alle unsere "Armeen ihre Zelte, ihr Tauwerk, und ihre Compagnien "von Aerostiers haben."
Fourcroy erwähnt noch, die ganze Anstalt werde von Morveau (Guyton), dem sie das meiste zu danken habe, in einem eignen Werke beschrieben werden, wovon die aufgefundenen Aufsätze des in Maynz verstorbenen großen Mathematikers
ſeine Form iſt elliptiſch. Von der Gondel geht eine ”Schnur auf die Erde, woran der Beobachter die Papiere, ”an die ein Stuͤck Bley gebunden iſt, mit ſeinen Nachrich”ten herablaͤßt. Bey widrigem Winde wird er von 30—40 ”Pferden gezogen und gehalten. Jener Ball hatte auf den ”Hoͤhen von Namur einen heftigen Sturm ausgeſtanden, ”und war daher nach Bruͤſſel gebracht worden, wo er den ”10. Sept. (1794) ankam. — Die, welche am 13. Jun. ”zu Maubeuge den Luftball geſehen hatten, wie er einer ge”gen ihn gerichteten Batterie von 17 Kanonen Troz bot und ”am 23. Jun. uͤber die Redouten von Charleroi hinweg nach ”Goſſeliers, Fleurus, Limbuſart gieng; ſie, die Generale, ”Stabsofficiere und ſelbſt den General en Chef, um von ”der Richtigkeit der Beobachtungen zu urtheilen, damit ”hatten aufſteigen ſehen — ſie ſagten bey ſeiner Abfahrt: ”das iſt eine Verſtaͤrkung von 50000 Mann fuͤr die Armee. ”— Mehrere Gelehrte haben zehn Monden ihrer Nacht”wachen aufgewandt, um die Kunſt der Aeroſtation zu ver”vollkommnen und zu erleichtern. Sie haben uns ein neues ”Mittel geliefert, mit geringen Koſten und mit Materien, ”die man uͤberall findet, jene leichte Fluͤßigkeit, welche die ”Baͤlle ſpannt, in hinlaͤnglicher Menge, ſelbſt fuͤr den ge”raͤumigſten Ball, zu erzeugen. Man hat die ausgezeichnet”ſten Talente fuͤr die Mechanik und die groͤßten Kenntniſſe ”in der Weberkunſt aufgeboten, um in Lyon einen bis dahin ”unbekannten Seidenſtoff fabriciren zu laſſen, der fuͤr die ”Aeroſtaten die Bedingungen von Leichtigkeit und Staͤt”ke in einem unerwarteten Grade in ſich vereinigt. Es ſind ”mehrere Compagnien von Aeroſtiers errichtet worden, ”man hat fuͤr ihren regelmaͤßigen Dienſt neue Manoeuvres ”erdacht, und ſchon durch 34 Emporſteigungen dem Feinde ”Bewunderung abgedrungen — Bald werden alle unſere ”Armeen ihre Zelte, ihr Tauwerk, und ihre Compagnien ”von Aeroſtiers haben.“
Fourcroy erwaͤhnt noch, die ganze Anſtalt werde von Morveau (Guyton), dem ſie das meiſte zu danken habe, in einem eignen Werke beſchrieben werden, wovon die aufgefundenen Aufſaͤtze des in Maynz verſtorbenen großen Mathematikers
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ſeine Form iſt elliptiſch. Von der Gondel geht eine ”Schnur auf die Erde, woran der Beobachter die Papiere, ”an die ein Stuͤck Bley gebunden iſt, mit ſeinen Nachrich”ten herablaͤßt. Bey widrigem Winde wird er von 30—40 ”Pferden gezogen und gehalten. Jener Ball hatte auf den ”Hoͤhen von Namur einen heftigen Sturm ausgeſtanden, ”und war daher nach Bruͤſſel gebracht worden, wo er den ”10. Sept. (1794) ankam. — Die, welche am 13. Jun. ”zu Maubeuge den Luftball geſehen hatten, wie er einer ge”gen ihn gerichteten Batterie von 17 Kanonen Troz bot und ”am 23. Jun. uͤber die Redouten von Charleroi hinweg nach ”Goſſeliers, Fleurus, Limbuſart gieng; ſie, die Generale, ”Stabsofficiere und ſelbſt den General en Chef, um von ”der Richtigkeit der Beobachtungen zu urtheilen, damit ”hatten aufſteigen ſehen — ſie ſagten bey ſeiner Abfahrt: ”das iſt eine Verſtaͤrkung von 50000 Mann fuͤr die Armee. ”— Mehrere Gelehrte haben zehn Monden ihrer Nacht”wachen aufgewandt, um die Kunſt der Aeroſtation zu ver”vollkommnen und zu erleichtern. Sie haben uns ein neues ”Mittel geliefert, mit geringen Koſten und mit Materien, ”die man uͤberall findet, jene leichte Fluͤßigkeit, welche die ”Baͤlle ſpannt, in hinlaͤnglicher Menge, ſelbſt fuͤr den ge”raͤumigſten Ball, zu erzeugen. Man hat die ausgezeichnet”ſten Talente fuͤr die Mechanik und die groͤßten Kenntniſſe ”in der Weberkunſt aufgeboten, um in Lyon einen bis dahin ”unbekannten Seidenſtoff fabriciren zu laſſen, der fuͤr die ”Aeroſtaten die Bedingungen von Leichtigkeit und Staͤt”ke in einem unerwarteten Grade in ſich vereinigt. Es ſind ”mehrere Compagnien von Aeroſtiers errichtet worden, ”man hat fuͤr ihren regelmaͤßigen Dienſt neue Manoeuvres ”erdacht, und ſchon durch 34 Emporſteigungen dem Feinde ”Bewunderung abgedrungen — Bald werden alle unſere ”Armeen ihre Zelte, ihr Tauwerk, und ihre Compagnien ”von Aeroſtiers haben.“
Fourcroy erwaͤhnt noch, die ganze Anſtalt werde von Morveau (Guyton), dem ſie das meiſte zu danken habe, in einem eignen Werke beſchrieben werden, wovon die aufgefundenen Aufſaͤtze des in Maynz verſtorbenen großen Mathematikers
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/28>, abgerufen am 18.12.2024.
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