habe die Ausdehnung einer 27 Zoll langen Quecksilbersäule vom Eis- bis zum Siedpunkte mit de Luc = 6 Lin. angenommen, so müßte diese Correctionsscale zwischen beyden Punkten in 120 Grade getheilt seyn, so wie sie in ihrem Fundamentalabstande 110 Grade enthalten müßte, wenn man die Ausdehnung von 5 1/2 Lin. zum Grunde gelegt hätte. Eine solche Scale kan aber immer nur für einen einzigen Barometerstand, hier z. B. für den von 27 Zollen, ganz richtig seyn, und ihre Angaben werden stets in dem Maaße fehlerhaft, in welchem sich die beobachtete Quecksilberhöhe von diesem Stande entfernet.
Zu S. 268. Ein Barometrograph nach Changeux Erfindung im churfürstlichen physikalischen Museum zu Mannheim ist vom Abt Hemmer(Hist. et comm. Acad. Theod. Palat. Vol. VI. Mannh. 1790. 4. p. 52.) zu fortgesetzten Beobachtungen vom 21. May 1785 an benützt worden. Dieses Instrument zeigte in Verbindung mit einer Pendeluhr durch einen in einer beweglichen Tafel eingedrückten Punkt seinen Stand von 4 zu 4 Min. selbst an. Eine andere Einrichtung eines Barometers, das seine Veränderungen selbst aufzeichnet, hat Arthur Macquire(Description of a self-registering barometer, read May 1791. in den Transact. of the Royal Irish Acad. Vol. IV. Dublin 4. art. 8.) angegeben. Die Barometerröhre schwimmt auf dem Quecksilber, und macht eine Art von Wagbarometer (s. Wörterb. S. 274.). Sie wird höher gehoben, wenn das Quecksilber im Barometer sinkt, und umgekehrt. Diese Veränderungen zeichnet ein Bleystift auf Papier, das durch ein Uhrwerk vorbeygeschoben wird.
Zu S. 268--272. Den hier beschriebenen Reisebarometern ist noch das von Hrn. Hurter(Journal de physique, Nov. 1786, und im Gothaischen Magazin, V. B. 4tes Stück, S. 84 u. f.) angegebne beyzufügen. Es kan dasselbe auf ein Stativ mit drey Füßen gestellt, und durch vier in die Seiten eines Rahmens gebrachte Richtschrauben vertikal gestellt werden: ein herabhängendes Pendel giebt diese Stellung an. Neben der Röhre ist auf einer Seite die französische, auf der andern die englische Scale auf das
habe die Ausdehnung einer 27 Zoll langen Queckſilberſaͤule vom Eis- bis zum Siedpunkte mit de Luc = 6 Lin. angenommen, ſo muͤßte dieſe Correctionsſcale zwiſchen beyden Punkten in 120 Grade getheilt ſeyn, ſo wie ſie in ihrem Fundamentalabſtande 110 Grade enthalten muͤßte, wenn man die Ausdehnung von 5 1/2 Lin. zum Grunde gelegt haͤtte. Eine ſolche Scale kan aber immer nur fuͤr einen einzigen Barometerſtand, hier z. B. fuͤr den von 27 Zollen, ganz richtig ſeyn, und ihre Angaben werden ſtets in dem Maaße fehlerhaft, in welchem ſich die beobachtete Queckſilberhoͤhe von dieſem Stande entfernet.
Zu S. 268. Ein Barometrograph nach Changeux Erfindung im churfuͤrſtlichen phyſikaliſchen Muſeum zu Mannheim iſt vom Abt Hemmer(Hiſt. et comm. Acad. Theod. Palat. Vol. VI. Mannh. 1790. 4. p. 52.) zu fortgeſetzten Beobachtungen vom 21. May 1785 an benuͤtzt worden. Dieſes Inſtrument zeigte in Verbindung mit einer Pendeluhr durch einen in einer beweglichen Tafel eingedruͤckten Punkt ſeinen Stand von 4 zu 4 Min. ſelbſt an. Eine andere Einrichtung eines Barometers, das ſeine Veraͤnderungen ſelbſt aufzeichnet, hat Arthur Macquire(Deſcription of a ſelf-regiſtering barometer, read May 1791. in den Transact. of the Royal Iriſh Acad. Vol. IV. Dublin 4. art. 8.) angegeben. Die Barometerroͤhre ſchwimmt auf dem Queckſilber, und macht eine Art von Wagbarometer (ſ. Woͤrterb. S. 274.). Sie wird hoͤher gehoben, wenn das Queckſilber im Barometer ſinkt, und umgekehrt. Dieſe Veraͤnderungen zeichnet ein Bleyſtift auf Papier, das durch ein Uhrwerk vorbeygeſchoben wird.
Zu S. 268—272. Den hier beſchriebenen Reiſebarometern iſt noch das von Hrn. Hurter(Journal de phyſique, Nov. 1786, und im Gothaiſchen Magazin, V. B. 4tes Stuͤck, S. 84 u. f.) angegebne beyzufuͤgen. Es kan daſſelbe auf ein Stativ mit drey Fuͤßen geſtellt, und durch vier in die Seiten eines Rahmens gebrachte Richtſchrauben vertikal geſtellt werden: ein herabhaͤngendes Pendel giebt dieſe Stellung an. Neben der Roͤhre iſt auf einer Seite die franzoͤſiſche, auf der andern die engliſche Scale auf das
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habe die Ausdehnung einer 27 Zoll langen Queckſilberſaͤule vom Eis- bis zum Siedpunkte mit de Luc = 6 Lin. angenommen, ſo muͤßte dieſe Correctionsſcale zwiſchen beyden Punkten in 120 Grade getheilt ſeyn, ſo wie ſie in ihrem Fundamentalabſtande 110 Grade enthalten muͤßte, wenn man die Ausdehnung von 5 1/2 Lin. zum Grunde gelegt haͤtte. Eine ſolche Scale kan aber immer nur fuͤr einen einzigen Barometerſtand, hier z. B. fuͤr den von 27 Zollen, ganz richtig ſeyn, und ihre Angaben werden ſtets in dem Maaße fehlerhaft, in welchem ſich die beobachtete Queckſilberhoͤhe von dieſem Stande entfernet.
Zu S. 268. Ein Barometrograph nach Changeux Erfindung im churfuͤrſtlichen phyſikaliſchen Muſeum zu Mannheim iſt vom Abt Hemmer (Hiſt. et comm. Acad. Theod. Palat. Vol. VI. Mannh. 1790. 4. p. 52.) zu fortgeſetzten Beobachtungen vom 21. May 1785 an benuͤtzt worden. Dieſes Inſtrument zeigte in Verbindung mit einer Pendeluhr durch einen in einer beweglichen Tafel eingedruͤckten Punkt ſeinen Stand von 4 zu 4 Min. ſelbſt an. Eine andere Einrichtung eines Barometers, das ſeine Veraͤnderungen ſelbſt aufzeichnet, hat Arthur Macquire (Deſcription of a ſelf-regiſtering barometer, read May 1791. in den Transact. of the Royal Iriſh Acad. Vol. IV. Dublin 4. art. 8.) angegeben. Die Barometerroͤhre ſchwimmt auf dem Queckſilber, und macht eine Art von Wagbarometer (ſ. Woͤrterb. S. 274.). Sie wird hoͤher gehoben, wenn das Queckſilber im Barometer ſinkt, und umgekehrt. Dieſe Veraͤnderungen zeichnet ein Bleyſtift auf Papier, das durch ein Uhrwerk vorbeygeſchoben wird.
Zu S. 268—272. Den hier beſchriebenen Reiſebarometern iſt noch das von Hrn. Hurter (Journal de phyſique, Nov. 1786, und im Gothaiſchen Magazin, V. B. 4tes Stuͤck, S. 84 u. f.) angegebne beyzufuͤgen. Es kan daſſelbe auf ein Stativ mit drey Fuͤßen geſtellt, und durch vier in die Seiten eines Rahmens gebrachte Richtſchrauben vertikal geſtellt werden: ein herabhaͤngendes Pendel giebt dieſe Stellung an. Neben der Roͤhre iſt auf einer Seite die franzoͤſiſche, auf der andern die engliſche Scale auf das
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/134>, abgerufen am 28.11.2024.
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