8. maj. p. 64. sqq.) beschrieben, und zu Untersuchung der Luft in den Bädern zu Vaudier (Valdieri in Piemont) und in Turin gebraucht. Der Rückstand der Luft nach der Verbrennung des Phosphors besteht aus Stickgas mit etwas Luftsäure (kohlengesäuertem Gas); um die Quantität der letztern zu entdecken, bringt man diesen Rückstand in Berührung mit Kalkwasser, und bemerkt, um wieviel er dadurch vermindert wird. So fand Giobert das Verhältniß der Lebensluft, Stickluft und Luftsäure am Ufer des Po, wie 28, 72, 0; auf dem Schloßplatze zu Turin, wie 27, 71, 2; im Bade zu Vaudier, wie 25, 72, 3; in einem Käsegewölbe, wie 24, 70, 6.
Das von Reboul angegebne Eudiometer mit Phosphor s. Grens Neues Journ. der Phys. B. I. Heft 4. S. 374. u. f.) hat folgende Einrichtung.
An das Ende einer gehörig calibrirten Glasröhre von 2 1/2 bis 3 Lin. Weite im Lichten und 5--6 Zoll Länge wird eine Kugel geblasen, deren Inhalt zwischen 2 und 3 mal den Inhalt der Röhre faßt. Man mißt die Länge des Theils der Röhre, der den vierten Theil des Inhalts vom Ganzen begreift, und zeichnet auf Papier eine Scale, welche diesen Raum in 25 Theile theilt. Jeder dieser Theile ist nun (1/100) des ganzen Inhalts. Sollte die Graduirung Tausendrheilchen zeigen, so könnte man ein Fünftel von dem Inbegriffe des ganzen Instruments in 100 Grade theilen, wo dann jeder Grad (1/500) oder 2 Tausendtheilchen vorstellen würde.
Die auf Papier gezeichnete Scale klebt man ganz genau mit etwas arabischem Gummi auf das Glas. Sie muß sich über 25 Hunderttheile des ganzen Inhalts erstrekken, braucht aber nicht über 30 zu gehen. In diesem kleinen graduirten Kolben soll nun eine bestimmte Menge von Luft mit einem Stückchen Phosphorus verschlossen und darin verbrannt werden, ohne daß die mindeste Luft während dem Verbrennen verlohren gehen, oder nach dem Verbrennen von außen hineintreten könne.
In dieser Absicht ist an das Ende des Halses dieses Kölbchens eine eiserne cylindrische Röhre, etwa 2 1/2 Zoll lang,
8. maj. p. 64. ſqq.) beſchrieben, und zu Unterſuchung der Luft in den Baͤdern zu Vaudier (Valdieri in Piemont) und in Turin gebraucht. Der Ruͤckſtand der Luft nach der Verbrennung des Phosphors beſteht aus Stickgas mit etwas Luftſaͤure (kohlengeſaͤuertem Gas); um die Quantitaͤt der letztern zu entdecken, bringt man dieſen Ruͤckſtand in Beruͤhrung mit Kalkwaſſer, und bemerkt, um wieviel er dadurch vermindert wird. So fand Giobert das Verhaͤltniß der Lebensluft, Stickluft und Luftſaͤure am Ufer des Po, wie 28, 72, 0; auf dem Schloßplatze zu Turin, wie 27, 71, 2; im Bade zu Vaudier, wie 25, 72, 3; in einem Kaͤſegewoͤlbe, wie 24, 70, 6.
Das von Reboul angegebne Eudiometer mit Phosphor ſ. Grens Neues Journ. der Phyſ. B. I. Heft 4. S. 374. u. f.) hat folgende Einrichtung.
An das Ende einer gehoͤrig calibrirten Glasroͤhre von 2 1/2 bis 3 Lin. Weite im Lichten und 5—6 Zoll Laͤnge wird eine Kugel geblaſen, deren Inhalt zwiſchen 2 und 3 mal den Inhalt der Roͤhre faßt. Man mißt die Laͤnge des Theils der Roͤhre, der den vierten Theil des Inhalts vom Ganzen begreift, und zeichnet auf Papier eine Scale, welche dieſen Raum in 25 Theile theilt. Jeder dieſer Theile iſt nun (1/100) des ganzen Inhalts. Sollte die Graduirung Tauſendrheilchen zeigen, ſo koͤnnte man ein Fuͤnftel von dem Inbegriffe des ganzen Inſtruments in 100 Grade theilen, wo dann jeder Grad (1/500) oder 2 Tauſendtheilchen vorſtellen wuͤrde.
Die auf Papier gezeichnete Scale klebt man ganz genau mit etwas arabiſchem Gummi auf das Glas. Sie muß ſich uͤber 25 Hunderttheile des ganzen Inhalts erſtrekken, braucht aber nicht uͤber 30 zu gehen. In dieſem kleinen graduirten Kolben ſoll nun eine beſtimmte Menge von Luft mit einem Stuͤckchen Phosphorus verſchloſſen und darin verbrannt werden, ohne daß die mindeſte Luft waͤhrend dem Verbrennen verlohren gehen, oder nach dem Verbrennen von außen hineintreten koͤnne.
In dieſer Abſicht iſt an das Ende des Halſes dieſes Koͤlbchens eine eiſerne cylindriſche Roͤhre, etwa 2 1/2 Zoll lang,
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8. maj. p. 64. ſqq.) beſchrieben, und zu Unterſuchung der Luft in den Baͤdern zu Vaudier (Valdieri in Piemont) und in Turin gebraucht. Der Ruͤckſtand der Luft nach der Verbrennung des Phosphors beſteht aus Stickgas mit etwas Luftſaͤure (kohlengeſaͤuertem Gas); um die Quantitaͤt der letztern zu entdecken, bringt man dieſen Ruͤckſtand in Beruͤhrung mit Kalkwaſſer, und bemerkt, um wieviel er dadurch vermindert wird. So fand Giobert das Verhaͤltniß der Lebensluft, Stickluft und Luftſaͤure am Ufer des Po, wie 28, 72, 0; auf dem Schloßplatze zu Turin, wie 27, 71, 2; im Bade zu Vaudier, wie 25, 72, 3; in einem Kaͤſegewoͤlbe, wie 24, 70, 6.
Das von Reboul angegebne Eudiometer mit Phosphor ſ. Grens Neues Journ. der Phyſ. B. I. Heft 4. S. 374. u. f.) hat folgende Einrichtung.
An das Ende einer gehoͤrig calibrirten Glasroͤhre von 2 1/2 bis 3 Lin. Weite im Lichten und 5—6 Zoll Laͤnge wird eine Kugel geblaſen, deren Inhalt zwiſchen 2 und 3 mal den Inhalt der Roͤhre faßt. Man mißt die Laͤnge des Theils der Roͤhre, der den vierten Theil des Inhalts vom Ganzen begreift, und zeichnet auf Papier eine Scale, welche dieſen Raum in 25 Theile theilt. Jeder dieſer Theile iſt nun (1/100) des ganzen Inhalts. Sollte die Graduirung Tauſendrheilchen zeigen, ſo koͤnnte man ein Fuͤnftel von dem Inbegriffe des ganzen Inſtruments in 100 Grade theilen, wo dann jeder Grad (1/500) oder 2 Tauſendtheilchen vorſtellen wuͤrde.
Die auf Papier gezeichnete Scale klebt man ganz genau mit etwas arabiſchem Gummi auf das Glas. Sie muß ſich uͤber 25 Hunderttheile des ganzen Inhalts erſtrekken, braucht aber nicht uͤber 30 zu gehen. In dieſem kleinen graduirten Kolben ſoll nun eine beſtimmte Menge von Luft mit einem Stuͤckchen Phosphorus verſchloſſen und darin verbrannt werden, ohne daß die mindeſte Luft waͤhrend dem Verbrennen verlohren gehen, oder nach dem Verbrennen von außen hineintreten koͤnne.
In dieſer Abſicht iſt an das Ende des Halſes dieſes Koͤlbchens eine eiſerne cylindriſche Roͤhre, etwa 2 1/2 Zoll lang,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 1048. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/1060>, abgerufen am 24.11.2024.
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