Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.
Is. Newtoni Philos. naturalis principia mathematica, ex ed. P. P. Jacquier et Le Sueur. Colon. Allobrog. 1760. 4. To. II. p. 355 sqq. s'Gravesande Physices elementa mathematica. Lugd. Bat. 1725. 4. To. I. L. II. cap. 10. De motu undarum. Welt, Mundus, Moude. Dieser Name, der eigentlich alles Erschaffene umfaßt, wird in der Physik, welche blos das Materielle betrachtet, dem Inbegriffe aller körperlichen Dinge, der materiellen Welt, Körperwelt beygelegt. Billig unterscheiden wir die von uns bewohnte und näher gekannte Erdkugel mit allem, was ihr zugehört und ihrer Umdrehung folgt, von der übrigen Körperwelt, und theilen so die Welt in Himmel und Erde ein. Bey Betrachtung des Himmels finden wir in ungeheuren Abständen von einander unzählbare große Kugeln, die Himmelskörper, Weltkörper (corpora caelestia, corps celestes). zu welchen die Erdkugel selbst wiederum mit gehört. Der ganze Inbegrif dieser Körper in ihrer Verbindung und Ordnung betrachtet, heißt das Weltgebäude. Bisweilen wird auch mit dem Namen Welt die Erde allein bezeichnet, wie in den Worten Welttheile, Weltmeer; bisweilen versteht man darunter ein System mehrererer Weltkörper, welche zusammen in einer besondern Verbindung stehen, z. B. unser Sonnensystem, oder das System des Jupiters mit seinen Monden (mundus Jovialis). So zeigt die bekannte Redensart Mehrheit der Welten eine Mehrheit solcher Körper, wie unsere Erdkugel, oder auch solcher Systeme, wie unser Sonnensystem, an, s. Weltgebäude, Weltsystem.
Iſ. Newtoni Philoſ. naturalis principia mathematica, ex ed. P. P. Jacquier et Le Sueur. Colon. Allobrog. 1760. 4. To. II. p. 355 ſqq. s'Graveſande Phyſices elementa mathematica. Lugd. Bat. 1725. 4. To. I. L. II. cap. 10. De motu undarum. Welt, Mundus, Moude. Dieſer Name, der eigentlich alles Erſchaffene umfaßt, wird in der Phyſik, welche blos das Materielle betrachtet, dem Inbegriffe aller koͤrperlichen Dinge, der materiellen Welt, Koͤrperwelt beygelegt. Billig unterſcheiden wir die von uns bewohnte und naͤher gekannte Erdkugel mit allem, was ihr zugehoͤrt und ihrer Umdrehung folgt, von der uͤbrigen Koͤrperwelt, und theilen ſo die Welt in Himmel und Erde ein. Bey Betrachtung des Himmels finden wir in ungeheuren Abſtaͤnden von einander unzaͤhlbare große Kugeln, die Himmelskoͤrper, Weltkoͤrper (corpora caeleſtia, corps céleſtes). zu welchen die Erdkugel ſelbſt wiederum mit gehoͤrt. Der ganze Inbegrif dieſer Koͤrper in ihrer Verbindung und Ordnung betrachtet, heißt das Weltgebaͤude. Bisweilen wird auch mit dem Namen Welt die Erde allein bezeichnet, wie in den Worten Welttheile, Weltmeer; bisweilen verſteht man darunter ein Syſtem mehrererer Weltkoͤrper, welche zuſammen in einer beſondern Verbindung ſtehen, z. B. unſer Sonnenſyſtem, oder das Syſtem des Jupiters mit ſeinen Monden (mundus Jovialis). So zeigt die bekannte Redensart Mehrheit der Welten eine Mehrheit ſolcher Koͤrper, wie unſere Erdkugel, oder auch ſolcher Syſteme, wie unſer Sonnenſyſtem, an, ſ. Weltgebaͤude, Weltſyſtem. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0697" xml:id="P.4.687" n="687"/><lb/> Schalles in der Luft, <hi rendition="#b">ſ. Schall</hi> (Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 804 u. f.) und einige haben ſich auch die Bewegungen des Lichts und des Feuers ſo vorgeſtellt. Man giebt auch dieſen Bewegungen den Namen der <hi rendition="#b">wellenfoͤrmigen,</hi> und redet daher von Schallwellen, Lichtwellen, wiewohl es richtiger iſt, die letztern <hi rendition="#b">Schlaͤge</hi> (<hi rendition="#aq">pulſus</hi>) und die Bewegung <hi rendition="#b">Vibration</hi> (<hi rendition="#aq">motus vibratorius</hi>) zu nennen, <hi rendition="#b">ſ. Vibrationsſyſtem.</hi></p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iſ. Newtoni</hi> Philoſ. naturalis principia mathematica, ex ed. P. P. <hi rendition="#i">Jacquier</hi> et <hi rendition="#i">Le Sueur.</hi> Colon. Allobrog. 1760. 4. To. II. p. 355 ſqq.</hi> </p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">s'Graveſande</hi> Phyſices elementa mathematica. Lugd. Bat. 1725. 4. To. I. L. II. cap. 10. De motu undarum.</hi> </p> </div> <div n="3"> <head>Welt, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Mundus</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Moude</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Dieſer Name, der eigentlich alles Erſchaffene umfaßt, wird in der Phyſik, welche blos das Materielle betrachtet, dem Inbegriffe aller koͤrperlichen Dinge, der <hi rendition="#b">materiellen Welt, Koͤrperwelt</hi> beygelegt.</p> <p>Billig unterſcheiden wir die von uns bewohnte und naͤher gekannte Erdkugel mit allem, was ihr zugehoͤrt und ihrer Umdrehung folgt, von der uͤbrigen Koͤrperwelt, und theilen ſo die Welt in <hi rendition="#b">Himmel</hi> und <hi rendition="#b">Erde</hi> ein. Bey Betrachtung des Himmels finden wir in ungeheuren Abſtaͤnden von einander unzaͤhlbare große Kugeln, die <hi rendition="#b">Himmelskoͤrper, Weltkoͤrper</hi> (<hi rendition="#aq">corpora caeleſtia, <hi rendition="#i">corps céleſtes</hi></hi>). zu welchen die Erdkugel ſelbſt wiederum mit gehoͤrt. Der ganze Inbegrif dieſer Koͤrper in ihrer Verbindung und Ordnung betrachtet, heißt das <hi rendition="#b">Weltgebaͤude.</hi></p> <p>Bisweilen wird auch mit dem Namen Welt die Erde allein bezeichnet, wie in den Worten Welttheile, Weltmeer; bisweilen verſteht man darunter ein Syſtem mehrererer Weltkoͤrper, welche zuſammen in einer beſondern Verbindung ſtehen, z. B. unſer Sonnenſyſtem, oder das Syſtem des Jupiters mit ſeinen Monden (<hi rendition="#aq">mundus Jovialis</hi>). So zeigt die bekannte Redensart <hi rendition="#b">Mehrheit der Welten</hi> eine Mehrheit ſolcher Koͤrper, wie unſere Erdkugel, oder auch ſolcher Syſteme, wie unſer Sonnenſyſtem, an, <hi rendition="#b">ſ. Weltgebaͤude, Weltſyſtem.</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [687/0697]
Schalles in der Luft, ſ. Schall (Th. III. S. 804 u. f.) und einige haben ſich auch die Bewegungen des Lichts und des Feuers ſo vorgeſtellt. Man giebt auch dieſen Bewegungen den Namen der wellenfoͤrmigen, und redet daher von Schallwellen, Lichtwellen, wiewohl es richtiger iſt, die letztern Schlaͤge (pulſus) und die Bewegung Vibration (motus vibratorius) zu nennen, ſ. Vibrationsſyſtem.
Iſ. Newtoni Philoſ. naturalis principia mathematica, ex ed. P. P. Jacquier et Le Sueur. Colon. Allobrog. 1760. 4. To. II. p. 355 ſqq.
s'Graveſande Phyſices elementa mathematica. Lugd. Bat. 1725. 4. To. I. L. II. cap. 10. De motu undarum.
Welt, Mundus, Moude.
Dieſer Name, der eigentlich alles Erſchaffene umfaßt, wird in der Phyſik, welche blos das Materielle betrachtet, dem Inbegriffe aller koͤrperlichen Dinge, der materiellen Welt, Koͤrperwelt beygelegt.
Billig unterſcheiden wir die von uns bewohnte und naͤher gekannte Erdkugel mit allem, was ihr zugehoͤrt und ihrer Umdrehung folgt, von der uͤbrigen Koͤrperwelt, und theilen ſo die Welt in Himmel und Erde ein. Bey Betrachtung des Himmels finden wir in ungeheuren Abſtaͤnden von einander unzaͤhlbare große Kugeln, die Himmelskoͤrper, Weltkoͤrper (corpora caeleſtia, corps céleſtes). zu welchen die Erdkugel ſelbſt wiederum mit gehoͤrt. Der ganze Inbegrif dieſer Koͤrper in ihrer Verbindung und Ordnung betrachtet, heißt das Weltgebaͤude.
Bisweilen wird auch mit dem Namen Welt die Erde allein bezeichnet, wie in den Worten Welttheile, Weltmeer; bisweilen verſteht man darunter ein Syſtem mehrererer Weltkoͤrper, welche zuſammen in einer beſondern Verbindung ſtehen, z. B. unſer Sonnenſyſtem, oder das Syſtem des Jupiters mit ſeinen Monden (mundus Jovialis). So zeigt die bekannte Redensart Mehrheit der Welten eine Mehrheit ſolcher Koͤrper, wie unſere Erdkugel, oder auch ſolcher Syſteme, wie unſer Sonnenſyſtem, an, ſ. Weltgebaͤude, Weltſyſtem.
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